Errettung

Ewige Sicherheit

Wir stehen nun vor einer wichtigen Frage, ob die Errettung für ewige Zeiten Gültigkeit hat, oder ob ein Kind Gottes wieder verloren gehen kann.
Golgotha
Leben in Gottes Nähe.


Es gibt Leute, die überzeugt sind, dass ein wirklich erret­teter Mensch nie mehr verloren gehen kann.
Andere wiederum finden, dass dies eine sehr gefährliche Lehre sei, die manchen Christen zu einem Leben in der Sünde ermutigen würde. Sie erklären, dass die Errettung eines Menschen letzten Endes davon abhängt, wie er lebt, und dass durch Sündigen das ewige Leben verwirkt werden könnte.

Wenn jemand das Evangelium der Gnade Gottes jedoch wirklich versteht, so wird er sofort sehen, dass der erstge­nannte Standpunkt der richtige ist. Jeder, der wahrhaft errettet ist, ist auf ewig errettet und kann nicht mehr ver­loren gehen.

Im Folgenden sollen nun einige Schriftstellen angeführt werden, die lehren, dass der Gläubige für ewig sicher sein kann.

1. Zunächst wurde jedes Kind Gottes bereits vor Grund­legung der Welt in Christus auserwählt (Epheser 1,4). Diese Erwählung und Vorherbestimmung durch den himmlischen Vater bürgen für die schliessliche Errettung des Sünders und seine ewige Bewahrung (Römer 8,30). Siehe dazu auch Johannes 6,37.

2. 
Die Errettung beruht niemals auf dem, was wir für Gott tun, sondern ausschliesslich auf dem, was Er für uns getan hat. Sie beruht auf dem vollbrachten Werk des Herrn Jesus am Kreuz. Dies war ein vollkommenes Werk; durch dieses Opfer hat Er die Seinigen auf immerdar vollkommen gemacht (Hebräer 10,14). Seinem Werk ist nichts mehr hinzuzufügen (Hebräer 10,18). Wer also die ewige Sicherheit des Gläubigen in Frage stellt, streitet dadurch das völlige Ausreichen des Sühnopfers Jesu Christi ab. Die Annahme des Gläu­bigen durch Gott beruht allein auf Christus und nicht auf der Persönlichkeit des Gläubigen: Sie ist so ewig wie Christus selbst.

3.
Gott wusste schon alles über uns, bevor Er uns errettete. Er wusste um alle unsere Sünden, die wir jemals begehen würden; und trotzdem errettete Er uns. Als der Herr Jesus starb, starb Er für alle unsere Sünden,

die vergangenen, die jetzigen und die zukünf­tigen. Aus diesem Grunde ist die Strafe für sämtliche Sünden bereits einmal bezahlt worden. Gott wird die Bezahlung nicht zweimal verlangen, erst aus der Hand Christi und dann nochmals aus den Händen der Gläu­bigen. Das wäre ungerecht; doch Gott kann nicht unge­recht handeln.
4.  Wie wir zuvor schon gesehen haben, ist Errettung ein Geschenk. Gott schenkt nicht heute etwas, um es dann am nächsten Tag wieder zurückzunehmen. „Die Gna­dengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar" (Römer 11,29).

5. 
Die Errettung wird als eine Geburt angesehen (Johannes 3,3). Wenn ein Mensch errettet ist, dann ist
er wiedergeboren oder „von oben" geboren. Er ist hinfort ein Kind Gottes (Johannes 1,12). Eine Geburt ist endgültig, denn sobald sie einmal stattgefunden hat, kann sie nicht mehr rückgängig gemacht werden. So mag ein Kind zwar seinen Vater betrüben oder gar ver­unehren, das Verwandtschaftsverhältnis bleibt aber trotzdem bestehen.

Genauso verhält es sich auch mit der Wiedergeburt. Ein Christ mag sündigen und das Herz Gottes be­trüben, doch Gott bleibt sein Vater.
Dies wird in 1. Johannes 2,1 ganz klar zum Ausdruck gebracht: ,... und wenn jemand gesündigt hat - wir haben einen Sachwalter bei dem Vater . . ." Er ist und bleibt unser Vater, selbst wenn wir sündigen. Sünde unterbricht zwar die Gemeinschaft mit Gott, nie aber das enge Verhältnis der Kindschaft.

6. 
So wenig wie sich ein Gläubiger selbst erretten konnte, genauso wenig kann er sich selbst darin bewahren. Als die Galater dies zu tun versuchten, fragte sie der Apostel Paulus: „Seid ihr so unverständig? Nachdem ihr im Geiste angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleische vollenden?" (Galater 3,3).

7. 
Gott hat einen zu hohen und kostbaren Preis für Sein Volk bezahlt, um es je wieder aufgeben zu können. Er errettete uns, als wir Seine Feinde waren. Wird Er uns jemals wieder fallenlassen, nachdem wir Seine Kinder geworden sind? „Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, vielmehr werden wir, da wir ver­söhnt sind, durch sein Leben gerettet werden" (Römer 5,10).

8. Gott verspricht dem Gläubigen ewiges Leben. Wie lange ist ewig? - Es ist immerwährend. „Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren
ewiglich" (Johannes 10,28). Siehe auch Johannes 3,16; 3,36; 6,47. Gott wird niemals von Seinem Versprechen zurücktreten.

9. 
Nach. Römer 8,30 werden alle, die gerechtfertigt worden sind, auch verherrlicht werden. Verherrlicht zu werden bedeutet, in den Himmel aufgenommen zu werden, einen neuen Leib zu erhalten, und dann auch auf immerdar von der Gegenwart der Sünde befreit zu werden. Das Verherrlicht werden des Gläubigen ist so gewiss, dass Gott schon jetzt davon spricht, als ob es bereits geschehen wäre: „. . . welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht."

10.
Die Errettung ist eine Handlung, die Gott selbst für Seine Kinder durchführt. Er verspricht nicht nur zu erretten, sondern auch zu bewahren (2. Timotheus 1,12).
„Der, welcher ein gutes Werk in euch angefangen hat, wird es vollführen bis auf den Tag Jesu Christi" (Philip-per 1,6).

„Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seiner Herrlichkeit tadellos darzustellen vermag . .
.(Judas 24).

11. 
Die Bewahrung des Gläubigen wird verbürgt durch das jetzige Amt des Herrn Jesus, der sich zur Rechten Gottes als Hohepriester und Fürsprecher für die Seinen verwendet.
In Johannes 17,1-26 betete Christus um die Bewahrung der Seinigen.
Hebräer 7,25: „ ... indem er immerdar lebt, um sich für sie zu verwenden."
1. Johannes 2,1: „Wir haben einen Sachwalter (Für­sprecher) bei dem Vater, Jesum Christum, den Gerechten."

12.
Nichts kann den Gläubigen jemals von der Liebe Gottes scheiden - „weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf wird uns zu scheiden vermögen von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserem Herrn" (Römer 8,38.39).

13. 
Der Heilige Geist wird auf immerdar in dem Gläubigen wohnen. „Er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit" (Johannes 14,16.17). Siehe auch 1. Johannes 2,27.

14.
Der Gläubige ist auch durch den Heiligen Geist ver­siegelt bis auf den Tag der Erlösung (Epheser 4,30). Der Heilige Geist ist das „Unterpfand unseres Erbes bis zur Erlösung des erworbenen Besitzes" (Epheser 1,13.14). 'Das stellt Seinen Dienst am Kind Gottes sicher, bis es in den Himmel eingegangen ist.

Aus all dem Angeführten sollte klar hervorkommen, dass der Christ „durch Gottes Macht durch Glauben bewahrt wird zur Errettung, die bereit ist, in der letzten Zeit geof­fenbart zu werden" (1. Petrus 1,5).
Zu sagen, dass dies eine gefährliche Lehre sei, zeigt einen Mangel an Verständnis für die Bedeutung der Gnade. Dies erzeugt dann auch die irrige Idee, dass sobald jemand errettet ist, er ein starkes Verlangen nach Ehebruch, Mord und anderen Sünden hat; und dass - wenn ihn nicht die Furcht vor Bestrafung zurückhält - er diese Dinge tatsächlich tun wird.

Wie verhält es sich nun in Wirklichkeit damit? Die Tat­sachen sind folgende:

1. Anstatt die Menschen zur Sünde zu ermuntern, gibt die
Lehre von der ewigen Sicherheit vielmehr die kräf­tigsten Argumente, die Sünde zu fliehen. Das Wissen, dass Gott uns ein so volles, freies und ewiges Heil geschenkt hat, erweckt nämlich in dem Gläubigen den Wunsch, Gott zu dienen in Ewigkeit.

Die Liebe ist eine viel stärkere Antriebskraft als die Furcht vor Bestrafung. Aus Liebe heraus werden Men­schen tun, was sie aus Furcht nie tun würden. Liebe bindet das Herz wie nichts anderes sonst. „Es ist nicht notwendig, Menschen in fortwährender Furcht vor der Verdammnis zu belassen, damit sie sich ordentlich betragen. Die vornehmste und stärkste Voraussetzung für den Gehorsam ist die Liebe. Ein Empfinden der
Liebe Gottes wird in uns das Verlangen wachsen lassen, Ihm zu gefallen" - Robinson.

Nicht deshalb lebt der Christ ein geheiligtes Leben, um
seine Errettung abzusichern, sondern aus Liebe zu seinem Heiland, der ihn so teuer erkauft hat. Ihm ist es ein grösseres Vergehen, gegenüber der Gnade zu sün­digen, als gegenüber dem Gesetz.

2. Sobald ein Mensch errettet ist, erhält er auch eine neue Natur (2. Petrus 1,4). Anstatt ein starkes Verlangen
nach der Sünde zu haben, hasst nun der Christ die Sünde wie niemals zuvor.

Diese neue Natur bewirkt nicht nur eine Abscheu gegenüber der Sünde, sie lässt den Gläubigen auch zutiefst unglücklich werden, Wenn er sündigt. Die Gemeinschaft mit seinem himmlischen Vater unter­brochen zu haben, ist eine der grössten Tragödien im
Leben eines Christen. Man empfindet eine tiefe Scham, dass man sich in Dinge eingelassen hat, die den Tod des Heilandes mitverursachten. Man erfährt die Züch­tigung eines liebenden, himmlischen Vaters. Es bedeutet aber auch einen Verlust an Belohnung vor dem Richterstuhl Christi (1. Korinther 3,15). Die volle Gemeinschaft mit dem Herrn wird erst dann wieder hergestellt, wenn der irrende Christ seine Sünde bekennt und lässt.

Natürlich kann es auch vorkommen, dass ein Mensch
vorgibt, errettet zu sein und trotzdem in Sünde lebt. Nicht, dass er etwa nur gelegentliche Sünde begeht, sondern dass er bewusst in einem Leben der Sünde verharrt. Hier handelt es sich dann aber nicht darum, dass ein Mensch errettet war und später wieder verloren ging. Dieser Mensch beweist vielmehr durch sein Verhalten, dass er in Wirklichkeit niemals errettet war. Hier handelt es sich um das unwahre Lippenbekenntnis eines Menschen, der die Gnade Gottes in seinem Leben nie wirklich erfahren hat.
Denjenigen aber, die sich dem lebendigen und liebenden Heiland anvertraut haben, gilt die felsenfeste Verheissung Gottes, dass Er sie sicher ins Vaterhaus führen wird.

In vollster Glaubenszuversicht dürfen sie für sich in Anspruch nehmen:
„In Ewigkeit wird mein Name nicht ausgelöscht werden aus Seinen Handflächen.
Mein Name bleibt in Sein Herz hineingeprägt mit dem Stempel der unvergänglichen Gnade. Ja, ich werde bestehen bis ans Ende

im Bewusstsein der gleichen ewigen Gewissheit
wie die, die zwar glücklicher, aber nicht sicherer sind als ich - nämlich den Seelen der Heiligen im Himmel."

„Stark ist meines Jesu Hand, und Er wird mich ewig fassen; hat zu viel an mich gewandt, um mich wieder loszulassen. Mein Erlöser lässt mich nicht; das ist meine Zuversicht.
Seiner Hand entreisst mich nichts; wer will diesen Trost mir rauben? Mein Erbarmer selbst verspricht's sollt ich Seinem Wort nicht glauben? Jesus lässt mich ewig nicht; das ist meine Zuversicht."

Datum: 05.03.2006
Autor: William Mac Donald
Quelle: Die Gnade Gottes

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