Die sensationelle Nachricht

Anknüpfen bei den Themen des Lebens

Stellen Sie sich vor: Es gibt irgendwo einen neuen Porsche gratis. Und keiner weiss es. Stellen Sie sich vor: Es gibt ein Medikament, das alle Krankheiten heilt. Und niemand hat Kenntnis davon. Stellen Sie sich vor: Einer hat den besten, schönsten und teuersten Film aller Zeiten gedreht. Und keiner schaut sich ihn an, weil kein Mensch davon gehört hat. – Und stellen Sie sich vor: Einer versprach ewiges Leben. Und nur wenige wissen wirklich davon.
Das Angebot von Jesus Christus ist sensationell: Er bietet dem Menschen Vergebung der Schuld, inneren Frieden, Liebe, Freude und ewiges Leben an.

Das gibt es doch gar nicht, sagen Sie sich. Und Sie haben natürlich Recht. Sensationen verbreiten sich in der Regel sehr schnell. Der Anbieter eines besonderen Angebots hat ja normalerweise auch grosses Interesse, dass die Leute schnell davon wissen. Dies gilt vor allem für Produkte und Dienstleistungen, die man mit Geld kaufen kann. Es gibt anderes, wonach der Mensch sich auch sehnt, was nicht so leicht zu kriegen ist. Denken wir beispielsweise an Liebe. Sex kann man zur Not kaufen, echte Liebe nicht. Sie ist ein Geschenk und ein grosses Geheimnis.

Die sensationelle Nachricht

Das Angebot von Jesus Christus ist sensationell: Er bietet dem Menschen Vergebung der Schuld, inneren Frieden, Liebe, Freude und ewiges Leben an. Nur ist das nicht einfach ein Produkt, das sich vermarkten lässt wie Waschpulver oder ein Hollywoodfilm. Den Glauben an Jesus zu finden, ist – wie die Liebe – ein Geschenk und ein Geheimnis. In diesem Sinne ist der Glaube eine Art Geheimtipp. Dennoch ist dies die beste und die wichtigste Nachricht, die Menschen zu hören bekamen. Und sie muss unbedingt in der ganzen Welt verbreitet werden.

Ein klarer Auftrag an die Mitwisser

Als Christinnen und Christen sind wir Menschen, die von dieser Guten Nachricht wissen, das Angebot von Jesus selber angenommen und erlebt haben – und davon im wahrsten Sinne des Wortes begeistert sind. Schon dies drängt uns dazu, diese Botschaft andern Menschen weitergeben zu wollen. Dann können wir nicht lange in der Bibel lesen, bis wir auf den klaren Auftrag von Jesus selbst stossen, die gute Nachricht jenen mitzuteilen, die bisher nichts davon gehört haben.

Viele Menschen antworten nicht auf die Einladung Gottes zu einem neuen Leben mit ihm, weil sie nichts davon wissen. Natürlich sind wir nicht dafür verantwortlich, dass die Menschen auch gläubige Christen werden, aber wir haben den klaren Auftrag, das Evangelium weiterzutragen. Jesus, unser Meister, sagt seinen Nachfolgern: „Geht hin und macht alle Völker zu meinen Nachfolgern …“ (Die Bibel, Matthäus, Kapitel 28, Vers 19). Bevor Jesus damals die Erde verliess, sagte er: „Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde“ (Apostelgeschichte 1,8).

In nächster Nähe beginnen

Wenn wir diesem Auftrag gerecht werden wollen, beginnen wir am besten ganz natürlich im unmittelbaren Lebensumfeld: Da sind zunächst vielleicht eigene Familienmitglieder, die das Evangelium noch nie richtig gehört haben, dann Nachbarn, Arbeits- oder Studienkollegen, Verwandte und Freunde, Vereinsmitglieder, Leute, mit denen man Sport betreibt oder Musik macht oder sonst etwas in der Freizeit unternimmt.

Kennen diese Menschen das Angebot von Jesus? Fragen Sie Gott, welche Menschen Sie zuerst wie ansprechen sollen. Die Gespräche im Gebet vorzubereiten, ist wohl einer der besten Wege. Da und dort wird es auch die Möglichkeit geben, jemanden ganz persönlich zu erzählen, was Sie mit Gott erleben (Zeuge sein).

Beim Leben des andern anknüpfen

Aber wie kann man dies ganz praktisch tun? Am besten ist, bei der Erlebniswelt der Mitmenschen anzuknüpfen. Das bedeutet, ihnen zuzuhören, von ihren Sorgen und Nöten zu erfahren, versuchen, sie zu verstehen. Wenn wir in unserem Umfeld als Menschen bekannt sind, die zuhören können, offen sind und bereit sind zu helfen, kommen die Leute oft von selbst zu uns. Es ergeben sich ganz natürliche Gespräch, bei denen wir dann von der Hilfe erzählen können, die das Evangelium anbietet.

Lernen wir von Jesus selbst, wie er es getan hat. Beispielsweise bei der Frau am Jakobsbrunnen (Johannesevangelium, 4. Kapitel). Jesus hat Durst, setzt sich an den Brunnen. Eine Frau kommt, um Wasser zu holen. Jesus sagt: Gib mir doch bitte einen Schluck Wasser. Es ergibt sich ein Gespräch über Durst und über Wasser. Nun überträgt Jesus dies auf das Geistliche. Er redet vom lebendigen Wasser und damit von sich. Wunderbar, wie er die Frau in ihrem Alltag abholt und ihr so seine Botschaft verständlich macht.

Lernen von Paulus

Auf seiner zweiten Missionsreise kommt der Apostel Paulus im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung nach Athen (Apostelgeschichte, Kapitel 17). Er muss ein wenig auf seine Mitarbeiter warten und schaut sich um. Die ganze Stadt ist voll von Götzenbildern. Zunächst macht ihn dies wütend. Als Pauls dann später eine Einladung bekommt, in einer Talkshow des lokalen Fernsehens aufzutreten – so etwa ist die Auftrittsmöglichkeit auf dem so genannten Areopag mit der heutigen Zeit zu vergleichen –, da legt er nicht etwa eine Schimpftirade gegen diese Götzen hin.

Nein. Paulus fühlt sich in diese Menschen hinein. Er knüpft bei ihrer Erlebniswelt an. Er beginnt mit etwas Positivem. Er redet nicht von Götzen, sondern von Göttern. Das ist weniger abschätzig. Er anerkennt, dass die Athener Gott suchen. Und jetzt hat er eine geniale Idee. Einer der Altäre in Athen war nämlich mit „Für den unbekannten Gott“ angeschrieben gewesen. „Diesen Gott, den ihr verehrt, ohne ihn zu kennen, will ich euch jetzt bekannt machen“, sagt Paulus und beginnt nun vom Evangelium zu berichten.

Bei den Themen von heute ansetzen

Es gab Zeiten, da fürchteten sich die Menschen vor ihren Gottheiten und versuchten, sie mit Opfern zu besänftigen und ihre Gunst zu gewinnen. Auch zurzeit der Reformation ächzten die Menschen unter den Fehlentwicklungen der damaligen Kirche, die sie unterdrückte und ihren das Geld aus der Tasche zog. So war die Frage damals, welche die Menschen bewegte: „Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“. Die Reformatoren verkündigten die Gnade und Erlösung durch Jesus, die jeder umsonst erhält. Allein der Glaube ist nötig.

Heute interessiert das viele Menschen nicht mehr. Sie haben kaum Angst vor Gott. Sie haben andere Sorgen und Fragen, etwa: „Was ist ein sinnvolles Leben?“ oder „Was mache ich, wenn ich alles Materielle habe. War das schon alles?“, fragen sie. „Wie stille ich den Durst in meiner Seele?“ Oder: „Wie ist das mit den verschiedenen Religionen: Haben sie letztlich doch alle den gleichen Gott?“ Das sind Fragen unserer Zeit. Wir sind herausgefordert, da anzuknüpfen und den Menschen sensibel, aber klar und verständlich das Evangelium von Jesus Christus weiterzugeben.

Datum: 14.12.2005
Autor: Fritz Herrli
Quelle: Jesus.ch

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