Gentechnik widerlegt Aussage von Mormonen

Zentrum der Mormonen: Der Temple Square in Salt Lake City

Lynnwood. Das Buch Mormon, das heilige Buch der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“, bekommt wissenschaftlichen Gegenwind von der Gentechnik. Das berichtet die baptistische US-Nachrichtenagentur ABP unter Berufung auf den Anthropologen Thomas Murphy (Lynnwood), der selber Mormone ist.

Das Buch Mormon behauptet, dass‚ ein „verlorener Stamm des Volkes Israel“, die sogenannten Lamaniten, Vorfahren der amerikanischen Ureinwohner gewesen seien. Etwa im Jahr 600 vor Christi seien sie in Amerika eingewandert. Diese These werde durch die aktuelle Forschung nicht erhärtet, fand Murphy heraus, der derzeit seine Doktorarbeit schreibt. „Die DNA-Forschung unterstützt den traditionellen Mormonen-Glauben über den Ursprung der amerikanischen Ureinwohner nicht“, so Murphy. Deshalb sollten die Mormonen nicht länger darauf setzen, von der Genetik eine Bestätigung des Buches Mormon zu erhoffen, schreibt Murphy in seiner Arbeit „Entstehung, Geologie und Genetik der Lamaniten“, die in dem Buch „Amerikanische Apokryphen: Essays über das Buch Mormon“ aufgenommen wurde. Vielmehr hätten die Untersuchungen gezeigt, dass die Ureinwohner Amerikas von Einwanderern aus Asien abstammten, die vor 7000 bis 50000 Jahren das Land besiedelt hätten. ABP-Angaben zufolge droht Murphy wegen seiner Veröffentlichung der Ausschluss aus der Religionsgemeinschaft.

Wie ABP weiter schreibt, sei der Begründer der Mormonen, Joseph Smith, einer Täuschung erlegen, als der 1823 das Buch Mormon verfasste. Nach Überzeugung der Mormonen hat Smith eine „reformägyptische“ Sprache auf Goldplatten ins Englische übersetzt, die ihm ein Engel namens Moroni anvertraut hatte. Murphy ist davon überzeugt, dass das Buch Mormon nur die Glaubenskämpfe beschreibe, die Smith selber „mit seinem Gott“ ausgetragen habe.

Datum: 04.03.2003
Autor: Klaus Rösler
Quelle: Bund Ev. freikirchl. Gemeinden Deutschland

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