Katastrophe in Japan

Zerbrechlichkeit wird einem bewusst

Die Katastrophe in Japan macht betroffen. Sie erinnerte uns daran, dass wir zerbrechliche Wesen sind und fordert heraus, nach Antworten zu suchen. Es gibt eine Antwort, die über unsere irdische Existenz hinausweist und uns eine Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod gibt.
Katastrophe in Japan
Unsere Fussspuren sind vergänglich. (Fotol: iStockphoto)

Zehntausende von Menschenleben haben in Japan innert wenigen Minuten das Erdbeben und der nachfolgende Tsunami ausgelöscht. Und jetzt noch eine Atomkatastrophe. Das Schicksal dieser Menschen macht betroffen. Durch das ganze Leid werden wir auch an unsere eigene Vergänglichkeit erinnert – und das macht Angst.

Mit dem Gleichnis vom Barmherzigen Samariter (Die Bibel, Lukasevangelium, Kapitel 10, Verse 25 – 37) und anderen Geschichten fordert uns Jesus heraus, den Überlebenden in Japan ganz praktisch zu helfen. Als Menschen sind wir zur Nächstenliebe berufen (Matthäusevangelium 22, 36-40). Es ist darum wichtig, dass wir auf die «Impulse in unseren Herzen» achten und diesen Menschen zum Beispiel mit Spenden helfen. 

Darüber hinaus dürfen wir die Frage nach unserer Zerbrechlichkeit nicht vernachlässigen. Die Menschen, die wie Mose in den Psalmen ihre persönlichen Gebete formuliert haben, wussten um ihre Vergänglichkeit: «Gott, mach uns bewusst, wie kurz unser Leben ist, damit wir endlich zur Besinnung kommen!» (Die Bibel, Psalm 90, Vers 12). In unserer modernen Gesellschaft haben wir den Tod verdrängt.

Bei Katastrophen wie in Japan gehen wir oft rasch wieder zur Tagesordnung über, sobald die Bilder in ein paar Wochen oder Monaten aus den Medien verschwunden sind. Dabei vergessen wir nicht nur die Not leidenden Menschen in den von Unglücken zerstörten Gebieten, sondern wir verdrängen auch die Frage nach unserem eigenen Tod. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod fällt uns jedoch leichter, wenn wir auf diese Fragen Antworten haben, die weiterhelfen.

Trotz einigen körperlichen Leiden strahlte meine Grossmutter immer Hoffnung aus, und sie hatte keine Probleme damit, über ihren eigenen Tod zu reden. Ich erinnere mich noch, als ich sie am Sterbebett begleitete. Am Vormittag war sie aufgestanden, machte den Haushalt und bereitete das Mittagessen zu. Innert einer Stunde verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand jedoch so dramatisch, dass wir den Notarzt rufen mussten.

Als sie starb, lag auf ihrem Nachttisch ein Bibelvers, den sie am Vormittag gelesen hatte: «Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung, und ich bin das Leben. Wer mir vertraut, der wird leben, selbst wenn er stirbt.» (Bibel, Johannesevangelium, Kapitel 11, Vers 25).  Über allen Trennungsschmerz hinweg trage ich seither die Gewissheit in meinem Herzen: Gott hat durch seinen Sohn Jesus Christus sogar die grösste Katastrophe im Leben von uns Menschen überwunden – den Tod.

Diese Hoffnung ist mehr als eine Vertröstung aufs Jenseits. Gott schenkt uns seine Kraft, die uns schon im jeztigen Leben trägt. Mit dieser Kraft können wir auch die Schwierigkeiten in unserem Alltag bewältigen. 

Datum: 17.03.2011
Quelle: Livenet.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service