Ist der Himmel oben?

In den Himmel möchte jeder, aber niemand möchte sterben. Bild: PixelQuelle.de

So ist das mit uns und unserem Wunsch, in den Himmel zu kommen. Seien wir ehrlich: Wenn wir es in der Hand hätten, würden die meisten von uns gerne 900 Jahre alt! Es kann aber auch sein, dass es einige unter uns gibt, die sich bisher überhaupt keine Gedanken über den Himmel gemacht haben.

Was kommt danach?

Gibt es überhaupt einen Himmel? Geht das Leben nach dem Tod weiter, oder ist dann endgültig Schluss? Die moderne Philosophie wurde dazu ersonnen, uns zu überzeugen, dass das Wohl des Menschen auf dieser Erde zu finden sei. Und dazu wird der Christenheit gerne vorgeworfen, sie setze den Himmel als eine Art Bestechung ein, damit noch mehr Menschen „reinen Herzens” werden. Aber wie schreibt es der englische Schriftsteller C. S. Lewis: „Man kann es den Menschen, die reinen Herzens sind, getrost sagen, dass sie Gott schauen werden; denn nur Herzensreine werden dies als Vorrecht empfinden!”

Alles beginnt mit der Sehnsucht

Es gibt viele Spekulationen über den Himmel. Jeder hat so seine eigenen Vorstellungen. Wer sich etwas näher mit dem Himmel beschäftigt, wird schnell merken: Der Himmel ist unbeschreiblich. Woher können wir also wissen, dass es einen Himmel gibt?

Der bereits erwähnte C. S. Lewis hat eine auf den ersten Blick eigenartige Antwort auf diese Frage gefunden. So schrieb er in einem seiner Bücher: „Wir können wissen, dass es einen Himmel gibt, weil wir uns danach sehnen!" Es ist die Sehnsucht, die uns deutlich macht, dass unser Leben nur etwas Vorläufiges ist. Und Lewis schrieb weiter: „Hätten wir gelernt, richtig in unseren Herzen zu lesen, so wüssten wir von dem Verlangen in uns, das in dieser Welt nie gestillt werden kann. Es gibt vieles auf dieser Erde, das diesem Verlangen gerecht zu werden scheint, aber es bleibt immer ein Rest von Enttäuschung.“

Geschaffen fürs Jenseits

Wenn man es so versteht, findet man schnell Hinweise darauf: Ein Säugling hat Hunger und bekommt Nahrung. Eine Ente will schwimmen, weil es Wasser gibt. Wenn es in uns ein Verlangen gibt, das durch nichts auf dieser Welt gestillt werden kann, so könnte das ein Hinweis darauf sein, dass der Mensch vor allem für eine jenseitige Welt geschaffen ist. Die Verheissungen der Bibel in Bezug auf den Himmel lassen sich grob in fünf Punkte fassen:

1. Wir werden bei Jesus Christus sein (Philipper, Kapitel 3, Vers 20)
2. Wir werden nicht nur bei ihm sein, sondern wir werden sein wie er (2. Korinther, Kapitel 3, Vers 8).
3. Wir werden die reine Herrlichkeit um uns haben (Offenbarung, Kapitel 21, Vers 27).
4. Wir werden in einem gewissen Sinne feiern, essen oder bewirtet werden (Lukas, Kapitel 22, Vers 30).
5. Wir werden eine Art offizieller Aufgabe haben (Offenbarung, Kapitel 5, Verse 7-14).

Symbolhafte Sprache

Die Bibel benutzt viele Symbole, wenn es darum geht, den Himmel zu beschreiben. So spricht sie zum Beispiel von Harfen, Kronen oder Gold. Diese Symbole sollen aber nur dazu dienen, das Unsagbare verständlich zu machen. So ist das Bild der Musikinstrumente gewählt, weil für die meisten Menschen die Musik vielleicht am ehesten Ausdruck für losgelöstes Entzücken ist. Die Bibel spricht von Kronen, um zum Ausdruck zu bringen, dass Gottes Kinder an seiner Herrlichkeit, seiner Macht und seiner Freude teilhaben werden. Das Symbol des Goldes ist gewählt, um die Unvergänglichkeit und die Kostbarkeit des Himmels anzudeuten.

Um den Himmel zu beschreiben, werden Symbole benutzt. Bild: PixelQuelle.de

Platz für den Himmel

Die Bibel macht es deutlich: Der Himmel soll schon heute einen Platz in unserem Leben haben. Aber ist das denn dasselbe: Das Reich Gottes, von dem Jesus Christus spricht und der Himmel als Wohnstätte der geretteten Menschen? Sagt Jesus nicht an einer Stelle, dass das Reich Gottes schon angebrochen sei? Haben wir also doch schon den Himmel auf Erden? Der christliche Liedermacher Jürgen Werth jedenfalls singt: „Der Himmel ist nicht oben, seit Jesus ist er hier, die Grenzen sind verschoben, geöffnet ist die Tür.” Und geht damit Hand in Hand mit der Aussage der Bibel: In Jesus Christus ist ein Stück des Himmels auf die Erde gekommen.

Vorhalle zum Palast

Gottes Reich strahlt in diese Welt und auch in unser Leben – für jeden, der das will. Und doch ist es nur ein Vorgeschmack auf den „ganzen Himmel” in seiner Vollkommenheit. Der bekannte englische Evangelist und Erweckungs­prediger des 19. Jahrhunderts, Spurgeon, sagte einmal: „Wir sind in die Welt gekommen, wie ein Mensch in eine Vorhalle tritt, damit er später in das Haus treten kann. Dieses Leben ist die Vorhalle zum Palast des Himmels.”

Wenn wir Gott in unseren Alltag mit hinein nehmen, dann öffnet sich die Tür für ein Spalt breit und es dringt Licht aus dem Festsaal in unser Leben hinein. Und bis die Tür ganz geöffnet wird, gilt es, Jesus Christus nachzufolgen. Das ist das Wesentliche, um schon jetzt am Reich Gottes teilhaben zu können.

Den Himmel besitzen

Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Inhaber und einem Teilhaber? Einem Teilhaber gehört nicht die Firma, sondern er kann sich nur im Kontext der anderen Teilhaber sehen und letztlich nicht alleine entscheiden, welche Richtung seine Firma einschlägt. Ihm gehört nur ein Teil. Und je nachdem, wie gross die einzelnen Anteile sind, hat der In­haber einer Firma immer noch das letzte Wort, obwohl er Teilhaber hat.

Vielleicht ist das nur ein dürftiges Beispiel, aber Gott lässt uns Teilhaber an seinem Reich sein. Wir dürfen ein Stück Himmel besitzen! Unser Preis (oder un­sere Einlage) dafür ist unser Leben. Und: Es gibt eine garantierte Gewinnausschüttung! Unser Platz im Himmel wird so aussehen, als sei er genau für uns geschaffen. Wer hier mit Jesus lebt, darf wissen, dass er ein Zimmer in einem – im wahrsten Sinne des Wortes – „himmlischen Haus” hat.

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Bearbeitung: David Sommerhalder