Der unsterbliche Geist des Menschen

Gott haucht Adam den Odem ein.

So wie ich die Bibel verstehe, besitzt der von Gott gegebene Geist an die Menschen die Eigenschaft der Unsterblichkeit. Was ist aber dieser Geist genau und weshalb soll er unsterblich sein?

Den ersten Hinweis findet man ganz vorne in der Bibel: „Und Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele.“ Gott haucht den Odem des Lebens in seine Nase. Der Odem des Lebens geht in ihn hinein und bleibt dort, er gehört damit zum Menschen.

Der Odem des Lebens

Der Odem des Lebens, den Gott gegeben hat, entspricht dem menschlichen Geist, wie der Apostel Paulus ihn auch nennt. Das Wort „Odem“ wird verschieden übersetzt. Dieses Wort hat ein weites Bedeutungsspektrum. Es bezieht sich auf Gott, auf den Menschen und auf die Tiere. Eine Bedeutung besteht darin, dass der Lebens-Odem der Geist ist, den Gott dem Menschen gegeben hat, der dem Menschen als das wesentlichste Element seiner Beschaffenheit im Gegensatz zum Tier eingehaucht wird.

Durch den Geist, wird der Mensch zu einer selbstständigen Person, das heisst zum „Ich“ und damit auch zu einem „Du“ für Gott. Der Begriff „Person“, der uns so geläufig ist, hat genau hier seinen Ursprung. Gott ist ein unendlicher und doch persönlicher Gott. Der im Bild Gottes geschaffene Mensch ist eine Person, deren Persönlichkeit von der Persönlichkeit Gottes abgeleitet ist.

Der Geist von Gott und der Geist des Menschen

Wenn der Geist, den Gott gibt, den Menschen zur Person macht, indem er den Geist des Menschen formt, dann muss man zwei Aspekte dieses Geistes unterscheiden: Zum einen ist und bleibt es der Geist, der von Gott kommt. Das macht den Menschen nicht Gott gleich, sondern er besitzt diesen Geist als Gabe in Abhängigkeit von Gott, so wie die Blätter eines Baumes die Kraft und das Leben nur in Verbindung mit dem Baum haben. In diesem Sinn muss man die Aussage von Paulus verstehen, wenn er den Griechen erklärt, dass wir „Gottes Geschlecht“ sind.

Der zweite Aspekt liegt in der menschlichen Eigenexistenz dieses Geistes. Der Geist von Gott wurde im Menschen zum Geist des Menschen, der ihn zur Person macht. So wird in der Bibel auch von Geist (Odem) gesprochen, der vor Gott verschmachtet. Hier ist es der menschliche Geist in seiner Schwachheit und Hinfälligkeit, im Gegensatz zu dem Geist aus Gott, der nicht verschmachten kann. Der Geist ist das innerste Wesen des Menschen. Er ist das „Ich“ als Person.

Die Unsterblichkeit des menschlichen Geistes wird zwar nicht ausdrücklich erwähnt, aber sie folgt aus der Tatsache, dass der Odem Gottes nicht sterben kann. Der Odem Gottes, den jeder Mensch von Anfang an in sich hat, ist aber nicht der Heilige Geist als Person der Gottheit. Nur von denen die Jesus im Glauben angenommen haben heisst es, dass der Heilige Geist in ihnen wohnt.

Mit dem Odem Gottes ist eben nicht die Person des Geistes Gottes gemeint, sondern der Odem Gottes als etwas, was dem Leben Gottes entspricht und damit die belebende Kraft des Menschen ist. Dieser Odem Gottes ist dem Wesen und der „Substanz“ nach von Gott. Wenn der Mensch diesen Geist hat, dann muss sein Geist – immer in Abhängigkeit von dem ewigen Gott – auch unsterblich sein.

Geist ist nicht der Verstand

Der Geist ist nicht, wie oft angenommen, der Verstand des Menschen. Diese Ansicht hat ihren Ursprung in der griechischen Philosophie, wo der Geist gleichbedeutend mit „Verstand“ und „Erkenntnis“ ist. Diese Ansicht verdunkelt das einzigartige Menschenbild der Bibel. Die Bibel stellt selbst den Unterschied von „Geist“ und „Verstand“ heraus, obwohl der Geist sowohl denkt als auch fühlt. Das Denken, das wir dem Verstand zuordnen, ist nur eine Funktion des Geistes. Der Geist des Menschen ist auch die „Stelle“ in uns, zu der Gott sprechen kann. Er ist Ansatzpunkt und Antenne für das Wirken Gottes am Menschen. So bezeugt der Heilige Geist, sagt die Bibel, unserem Geist (das ist der menschliche Geist), wo wir stehen. Römer, Kapitel 8, Vers16.

Paulus spricht hier von „Geistesverwandtschaft“. Sicherlich fallen jeder und jedem unter uns Menschen ein, mit denen er oder sie sich als „geistesverwandt“ bezeichnen würde: Man teilt die gleichen Einstellungen und Überzeugungen, aber vielleicht auch Leidenschaften und Hobbys. Ähnlich gehen menschlicher Geist und göttlicher Geist hier Hand in Hand. An anderer Stelle berichtet Paulus, dass dies ein Geschehen ist, was sich mitten im Herzen abspielt, das heisst: im personalen Zentrum des Menschen. Mitten im Menschen wirken Geist und Geist zusammen, um diejenigen, die glauben, Gewissheit zu verschaffen.

Weitere Fragen und Antworten zum Thema:
www.jesus.ch/index.php/D/article/605-Tod_&_Jenseits/

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Autor: Hans-Jörg Ronsdorf, bearbeitet von Bruno Graber

Datum: 12.02.2006
Quelle: Fossilien: Stumme Zeugen der Vergangenheit

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