Warum sollte Jesus der einzige Weg zu Gott sein?

Diese Behauptung empfinden viele Menschen als intolerant und überheblich. Aber was ist mit diesem Anspruch eigentlich gemeint – und was nicht?
One Way Jesus
Das neue Leben kann beginnen

Die spontane Ablehnung ist verständlich. Denn leider hat dieser Anspruch in der Geschichte des Christentums tatsächlich zu Intoleranz, Gewalt und Stolz gegenüber den Religionen geführt. Schauen wir als erstes, woher er kommt.

Die biblischen Worte sind eindeutig


Zentral sind Aussagen wie jene von Jesus, als er sagte: «Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater ausser durch mich.»[1] Oder negativ formuliert: «Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin [das „Licht der Welt“], dann werdet ihr in euren Sünden sterben.»[2] Petrus, der erste Leiter der neuen christlichen Gemeinde in Jerusalem, fasst das so zusammen: «In keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.»[3]

Ein Stück weit geht’s auch ohne Jesus

Achten wir genau auf das, was gesagt wird, und das, was nicht gesagt wird. Es wird zum Beispiel nicht behauptet, man könne Gott ohne Jesus überhaupt nicht erkennen, oder dass jeder Nichtchrist ein böser Mensch sei. Woanders heisst es sogar, dass jeder anhand der Schöpfung und über sein Gewissen eine gewisse Kenntnis von Gott hat. Damit besteht die echte Wahl, dieser Kenntnis nachzugeben und Gott zu suchen und zu ehren – auch wenn man nie etwas von Jesus gehört hat.[4] Das alles wird nicht bestritten. Aber es geht hier um etwas anderes: um den „Vater“, ums „Heil“, um „Rettung“, um „Sünde“. Was bedeutet das? Diese Aussagen setzen einen Abstand zu Gott voraus; eine Trennung, die erst wieder zu überwinden ist. Nach dieser Überwindung kann dann von Gott als liebendem „Vater“ gesprochen werden, von unserem Zustand als „Heil“, von dem ganzen Geschehen als „Rettung“. Und der das möglich gemacht hat, ist dieser eine „Name“ Jesus. – Warum?

Sünde ist zerstörte Gemeinschaft mit Gott


Eine Beziehung war kaputt gegangen. Das erste Menschenpaar, Adam und Eva, hatten sie im Paradies noch gelebt. Aber dann zerstörten Misstrauen gegen Gott, Rebellion und Selbstherrlichkeit die ursprüngliche Harmonie. Das krasseste Ergebnis war der Tod, der dadurch in die Welt gekommen ist. Damit ist neben dem körperlichen Verfall auch die innere Trennung von Gott gemeint. Es war nun nicht mehr selbstverständlich, ihn zu kennen und sich an ihm zu freuen. Der Lebensstrom war nun unterbrochen. Stattdessen begann man, „sich selbst der Nächste“ zu werden – mit allen entsprechenden Folgen. Diesen Zustand und das ihn festigende Verhalten nennt die Bibel Sünde.

Jesus ertrug die Auflehnung

Mit Jesus fing Gott noch einmal von vorne an. Er, sein eigener Sohn, lebte in dieser vom Tod durchsetzten Welt. Seine Lebensbedingungen hätten nicht realistischer sein können: geboren unter schlimmsten Bedingungen und aufgewachsen in einfachen Verhältnissen. Aber er lebte in ungetrübter Verbindung mit Gott, seinem Vater, und führte ein vollkommenes, nicht von der Sünde infiziertes Leben. Als er dann trotzdem diesen grauenhaften Tod am Kreuz starb, tat er das freiwillig. Er hat gegen die Auflehnung der Menschen nicht aufbegehrt, sondern hat sie bis zum bitteren Ende getragen. «Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegträgt»,[5] wie jemand schon zu seinen Lebzeiten richtig erkannt hatte.

Das neue Leben kann endlich beginnen

Bei seinem Tod hatte die bisherige Macht zugeschlagen wie noch nie. Sie hat den Sohn Gottes beseitigt. Aber der Triumph währte nur gut zwei Tage. Dann erweckte ihn sein Vater zu neuem Leben. Die neue Macht hat sich Bahn geschaffen. Und dieses Leben bietet er nun jedem Menschen an, der an ihn glaubt, das heisst, mit ihm rechnet und mit ihm lebt. Die Gemeinschaft mit Gott ist damit wiederhergestellt.

Die vielen Religionen in der Welt vermitteln uns viele gute Einsichten und manche wertvolle Erkenntnis. Sie können die Menschen sogar auf Gott vorbereiten, indem sie in ihnen die Frage nach ihm offenhalten, die Sehnsucht verstärken. Nur eines können sie nicht: ihre Anhänger zum ewigen Vater zurückbringen. Sie sind der oft tapfere und aufrichtige Versuch, aus eigener Kraft und Weisheit den Rück-Weg zu finden. Die Anstrengungen und Leistungen unterwegs sind gewaltig; die Ungewissheit am Ende aber noch grösser. Denn den Weg wirklich freigemacht hat nur einer: dieser Jesus Christus.

 
Bearbeitung: Jesus.ch, Lothar Mack

[1] Johannes 14,6
[2] Johannes 8,24
[3] Apostelgeschichte 4,12.
[4] vgl. Römerbrief, Kap. 1,19-25 und 2,12-16, dazu auch Apostelgeschichte 10,1-4; 11,34-36; 17,26-28
[5] Johannes 1,29

Datum: 15.07.2005
Autor: Jens Kaldewey
Quelle: Jesus.ch

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