Ist Gott die kosmische Kraft?

Die Frage ist nicht neu: Ist „Gott“ der religiöse Begriff für die allumfassende Energie, die im Weltall fliesst? Sollte man, um die letzte Wirklichkeit zu erfassen, besser von Kraft und Energiefeldern als von Gott und Jesus reden?

Antworten auf diese Fragen weisen viele Facetten auf. Hier drei Hinweise:

Gott ist Kraft

Tatsächlich wäre Gott nicht Gott, wenn er nicht unermessliche Kraft hätte. Wir erschrecken manchmal über den Unterschied zwischen der Energie, die der Mensch produziert, und natürlichen Ereignissen wie Blitz und Donner. Sie sind höchstens ein schwacher Hinweis auf den, der darüber steht. Wenn jemand Kraft hat, dann Gott. So haben Menschen unerklärliche Wunder in der Regel als Wirken Gottes verstanden.

Doch ist Gott hundertprozentig zu identifizieren mit den Kräften, die uns in allem Lebendigen und in den Weiten des Weltalls entgegenkommen? Ist er (bloss) die Summe der kosmischen Energie? Darauf geben die Religionen verschiedene Antworten. Je nachdem welche wir akzeptieren, leben wir anders. Der Entscheid für die eine oder andere Antwort hat Folgen. Hier Gedanken, die sich auf die Bibel beziehen:

Gott ist Person…

Die europäische Kultur fusst auf der Bibel. Das Buch der Bücher stellt uns Gott als Person vor. Als ewigen, erhabenen Herrscher, unerreichbar weit über allem, was geschaffen ist, in einem Licht, zu dem niemand Zutritt hat. Ein Prophet braucht das Bild, dass die Völker in den Augen Gottes bloss wie ein Tropfen am Eimer sind!

Doch eben dieser Gott ist interessiert an dir und mir. Er ist nicht eine kalte, unpersönliche Konstante, ein unendlicher Energiefluss, sondern er hat einen heiligen Willen, er hat Leidenschaft – und er will das Leben.

…und schafft sich Menschen als Gegenüber

Wenn die Bibel die Schöpfung schildert, dann sehen wir, wie Gott für die Menschen einen Garten einrichtet, in dem es ihnen wohl sein kann. Am Anfang, vor aller Zeit, war nur Gott, dann erschafft er eine kahle, unwirtliche Erde, dann entsteht der Garten. Die Menschen dürfen ihn pflegen – und haben dabei alles, was das Herz begehrt. Gott ist ihr Gegenüber. Er besucht sie in diesem Garten, weil er mit ihnen sprechen will.

Der rote Faden durch das dicke Buch Bibel ist Gottes Reden zu den Menschen. Auf ganz verschiedene Weisen, regelmässig erschreckend und schockierend. Denn Gott steht ausserhalb des Geschaffenen; er ist nicht ein Teil davon. Und darüberhinaus gehen Menschen ihre eigenen Wege. Aber Gott kommt immer wieder auf sie zu mit einer klaren Absicht: die Beziehung zu ihnen wiederherzustellen und gar zu vertiefen.

Gott ist Liebe

Doch was ist unsere Grunderfahrung? Wir tragen ein Verlangen nach Geltung und Erfolg in uns, das umschlagen kann in Verzweiflung, das sich arrogant und stolz gebärden kann – je nachdem wie es uns geht. Das Leben geht nicht auf; die Mächtigen bedrücken die andern, und wer sich ein grösseres Stück Glück unter den Nagel reissen kann, hält nicht zurück.

Dass diese unabänderliche Neigung den Menschen Unglück bringt und im Tod endet, lässt Gott nicht kalt. Denn wie gesagt, ist er keine unpersönliche Instanz oder Energie – sondern Person. Er lässt den Dingen nicht den Lauf, sondern führt eine Wende zum Besseren herbei. Gott ist darin Gott, dass er bereit ist zu verschenken, was er hat: Er ist Liebe.

Gott kommt dir und mir mit seiner Liebe entgegen. Liebe bedeutet nicht, dass er alles akzeptiert, was ich bin. Er liebt mich mit seiner vollkommenen Liebe. Jesus von Nazareth, der vor 2000 Jahren lebte, ist Gottes Liebe in Person. Er war mehr als charismatischer Meister und Menschenführer. Die vier Evangelien im Neuen Testament schildern, wie Gott selbst mit seinem Charakter durch ihn hindurch schien. In ihm kam Gottes heilende und wiederherstellende Kraft zum Tragen. Und als er am Kreuz hingerichtet wurde, liess Gott es geschehen – um Schuld, Verhängnis und Tod die Macht zu nehmen.

Gott ist Liebe, eine Liebe, die mich tief innen heil macht – wenn ich mich für sie öffne und eine Beziehung zu Jesus Christus suche. Wer sich auf diesen Weg begibt, lernt die stärkste Energie kennen, die es gibt.

Datum: 09.03.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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