Frage zum Glauben

Warum reichen Werte nicht?

Die Werte des Christentums finden viele Menschen gut. Danach zu leben, ist für sie positiv. Wieso braucht es aber noch mehr, um Christ zu sein?
Fragen zum Glauben

Aus dem Christentum wurden Werte begründet, die unser Miteinander bis heute prägen: Liebe; dem anderen, vor allem dem Schwachen, helfen; Gewaltlosigkeit; das Streben nach Gerechtigkeit; Freiheit; die Würde des Menschen achten; Solidarität leben und vieles mehr. Das finden viele gut und richtig.

Und ist es nicht so, dass diese Werte der Kern, man könnte auch sagen, die Seele des christlichen Glaubens sind? Wozu auch noch «fromme Übungen» wie Gebet, Gottesdienst etc., um mit diesem Gott in Kontakt zu treten?

An jemanden glauben, den ich nicht sehe

Zu den Werten sagen viele ja. Aber, dass es da einen Gott gibt, den man nicht sehen und hören, aber an den man glauben soll – das macht den christlichen Glauben für viele so schwierig.

Sie nehmen den christlichen Glauben so, wie sie eine Gebrauchsanweisung für ein Haushaltsgerät lesen, ohne das Gerät einschalten und damit arbeiten zu wollen. Aber es reicht nicht, alle Hinweise zu beachten. Das «Gerät» ist für mehr da; im Fall des christlichen Glaubens will es sogar von mir persönlich etwas.

Der Vergleich zwischen einem Haushaltsgerät und Gott hinkt selbstverständlich, aber er macht doch die Erwartung und Haltung des Benutzers deutlich. Viele wollen einfach nur wissen, wie es geht – und das reicht ihnen dann.

Die 1-Million-Frage: Was muss ich tun?

Jesus begegnete einem Mann, der die Werte und Regeln des Glaubens nicht nur grundsätzlich bejahte, sondern auch danach lebte. Wer kann so etwas von sich schon sagen? Dieser Mann fragte Jesus: «Guter Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?»(Die Bibel, Lukas-Evangelium, Kapitel 18, Vers 18)

Als Jesus hörte, dass der Mann alle Gebote seit seiner Jugend eingehalten hatte, sprach er ihn auf seinen Reichtum an und forderte ihn auf, sein Vermögen an Arme zu geben. – «Als der Mann das hörte, wurde er traurig, denn er war sehr reich.» War also der Reichtum das Problem des Mannes? Offensichtlich ja.

Besitz kann fesseln

Jesus betont an dieser Stelle die grossen Problem reicher Menschen, wenn sie zu ihm wollen. «Wie schwer ist es doch für die Reichen, in Gottes neue Welt zu kommen!» Das gilt nicht nur für materiellen Besitz wie Geld oder ein Haus; es gilt auch für Begabungen, Leistungen und Erreichtes, für Beziehungen, Ansehen oder Schönheit; alles, was man als seinen persönlichen Reichtum versteht.

Der Knackpunkt

Für den Mann war der Reichtum aber nur die erste grosse Hürde, die er nehmen sollte, um das zu tun, wozu Jesus jeden Menschen auffordert: «Und dann komm und folge mir nach!» Das ist es, worum es Jesus geht.

Jesus hat nicht ein Leben geführt, das zuerst für bestimmte Werte stand. Er wollte damit nicht in erster Linie ausdrücken, «Mach’ es wie ich, lebe nach meinen Regeln und Werten, dann bist du ein Christ.»

Jesus meinte es etwas anders. Er lebte das Leben eines Menschen, der in ganz engem Kontakt zu seinem Vater im Himmel war. Und genau das bietet Jesus jedem Menschen an; nicht nur ein Leben nach Werten und Regeln. Wir dürfen mehr sein als soweit ganz ordentliche und geregelte Menschen. Wir dürfen eine Tochter oder ein Sohn Gottes zu sein.

Datum: 25.01.2011
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service