Damit unsere Seele herzhaft zubeissen kann

Bratwurst. Zumindest in der Kalbsbratwurst ist in der Schweizer teils weniger Kalb drin, als das Gesetz verlangt (Foto: Matthias/Wikipedia).
Bratwurst-Semmel (Foto: Jarlhelm).
Schöne Palme, die bei erfüllter Seele wesentlich mehr Spass macht.
Auch der schnittigste Lamborghini befriedigt das Herz nicht endgültig.

In jeder dritten untersuchten Kalbsbratwurst ist zuwenig Kalbfleisch. Ein Etikettenschwindel also. Unhaltbar finden viele – dennoch tun wir dasselbe an einem wichtigeren Punkt: an unserer Seele.

In vielen Kalbsbratwürsten ist zuwenig Kalbfleisch, schreibt die Berner Zeitung mit Verweis auf die Kantonslabore Aargau und Baselstadt. Laut deren Bericht entsprechen 16 von 51 Proben nicht dem Schweizer Recht. Dieses sieht vor, dass eine Kalbsbratwurst mindestens zur Hälfte aus Kalbfleisch besteht. Bei den 16 durchgefallenen Würsten war weniger drin, der Anteil an Kalbfleisch reichte bis auf magere dreissig Prozent hinunter; aus finanziellen Gründen wird das Kalbfleisch teils durch billigeres Schweinefleisch ersetzt. Wegen Verwechslung habe es sogar Kalbsbratwürste gegeben, in denen kein Kalbfleisch gewesen sei.

Es ist also rasch möglich, dass man eine Kalbsbratwurst isst, und 70 Prozent von dem, was man zwischen den Zähnen hat, kein Kalb ist – so erfreulich dies für die Kälber dieser Welt auch sein mag. Drin ist also nicht immer das, was auf der Etikette steht.

Auch im reichen Westen fehlt etwas

Manches im Leben gleicht der Zusammensetzung von solchen „kalbarmen“ Kalbsbratwürsten. Die Etikette verspricht Erfüllung, doch die endgültige Befriedigung erfolgt nicht. Obschon wir eigentlich fast alles haben, hier im „Westen“. Mehr als genug zu essen, ein Dach über dem Kopf, keine Verfolgung von Minderheiten und keine bernische, bayrische oder salzburgische Guerilla, die irgendetwas befreien will und dies ausdrückt, indem sie Unschuldige niedermetzelt. Es geht uns hier also besser als dem grössten Teil der Menschen, die auf dieser Erde leben. Dennoch fühlen viele von uns, dass da noch etwas fehlt. Das, worum uns die Bewohner in armen, konfliktbeladenen Staaten beneiden, scheint die, die hier leben und „alles“ haben, nicht restlos glücklich zu machen.

Der perfekte Moment

Es wird suggeriert, dass man noch mehr haben muss, damit man glücklich ist. Immer wieder Ferien an einem schönen Strand, ein Sportwagen, der in weniger Sekunden von 0 auf 150 Kilometer pro Stunde beschleunigt, als er Liter auf hundert Kilometer verbraucht und vieles mehr. Doch immer wenn man etwas Neues hat, stellt sich nicht das erwartete Glück ein, sondern ein Sehnen nach noch mehr. Man ist im Urlaub auf einer paradiesischen Palmeninsel, atmet die Meeresluft tief in die Lungen, liegt im Schatten einer malerischen Palmengruppe im fast weissen Sand und Abends zaubert die Sonne einen Untergang ans Firmament, dass man den Moment gegen Nichts eintauschen würde. Der perfekte Augenblick, der sich aber nicht einfangen lässt, und der verflogen ist, ehe man ihn wirklich auskosten konnte. Denn wenig später ist die Befriedigung weg und es scheint, als könne man der Seele nichts geben, das sie wirklich befriedigt. Selbst wenn man sich gerade eine Yacht gegönnt hat, gegen welche die Zürichseefähre ein Paddelboot ist.

Kostbares für die Seele

Unsere Seele klagt und tobt, weil sie befriedigt sein will. Doch oft beantworten wir ihren Ruf, indem wir ihr irgendetwas aufstülpen, das sie zwar in zweiter Linie womöglich mag, aber es ist nicht das, wonach sie eigentlich schreit. Wenn ein Baby weint, weil es Durst hat, nützen Berge von Spielsachen nichts. Es will, dass sein Verlangen gestillt wird. Ähnlich verfahren wir mit unserer Seele. Sie schreit nach ihrem Schöpfer und wir bieten ihr irgendwelche Spielzeuge. Wir liefern ihr den gleichen Etikettenschwindel aus dem Beispiel von oben. Wir verkaufen ihr etwas als Kalbsbratwurst, bieten aber eine solche, die in Wirklichkeit nur ein Versatzstück ist; vielleicht auch, weil wir selbst glauben, dass der Inhalt stimmt. Die Seele aber ruft nach ihrem Schöpfer. Denn Gott ist unvergänglich. Und er hat die Ewigkeit in uns „gelegt“. Warum ihr nicht einfach das bieten, was sie will? Es ist kostenlos. Aber wertvoller als alle Schätze dieser Erde – und unsere Seele erkennt diesen Wert und jubelt.*

Quelle: Livenet, SDA, Berner Zeitung

* Den kennenlernen, der unsere Seele zur Ruhe führt und zum Jubeln bringt:
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Beten tut gut!

Datum: 18.09.2008
Autor: Daniel Gerber

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