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Die Kirchen – mehr als Bürokratie und Bevormundung?

Christliche Gemeinden in Deutschland – da denken viele an Bürokratie, Gebote und Bevormundung. Und manche wagen es, genauer hinzuschauen.
Bevormundung

Es stimmt: Bürokratie, Gebote und Bevormundung, das alles kann man unter dem christlichen Dach antreffen. Genauer müsste man sagen: Das alles gibt es unter den verschiedenen christlichen Dächern. Denn es gibt viele unterschiedliche Kirchen und Gemeinden, die sich nach Konfession, Geschichte, Aufbau, Art der Aktivitäten und Leitungsstil zum Teil deutlich voneinander unterscheiden.

Nicht bei Vorurteilen stehen bleiben

Wer die christlichen Gemeinden kritisch betrachtet, der wünscht sich zumeist eine Gemeinschaft, die lebendig ist und Freiraum bietet. Und er findet nicht selten so manche schwierigen Dinge wie Härte gegen andere, Rechthaberei, Eitelkeiten, Konkurrenzdenken.

Doch unter den zahllosen Gemeinden gibt es auch viele, die Positives zu bieten haben: Raum zum Atmen und um Gott zu erfahren, Gemeinschaft und Miteinander, sinnvolles Engagement etc.

Deswegen folgender Rat zu der eingangs gestellten Frage: Bleiben Sie nicht bei Vorurteilen oder negativen Erfahrungen stehen. Haben Sie den Mut, sich einzelne Gemeinden genauer anzuschauen.

Checkliste für die Gemeindesuche

Es gibt Fragen, mit denen man christlichen Gemeinden auf den Zahn fühlen kann. Hier ein paar Ideen vor allem zur Qualität der Beziehungen und der Spiritualität:

  • Erfahren Sie in der Gemeinde etwas über Gott und worauf es beim Glauben ankommt?
  • Wie erlebe ich die Menschen der Gemeinde? Sind sie offen? Sind sie ehrlich? Erlebe ich ein freundschaftliches Miteinander?
  • Werde ich mit meiner Lebensgeschichte und meiner Meinung ernst genommen?
  • Wie geht die Gemeinde mit Kritik oder gegensätzlichen Meinungen um?
  • Helfen mir die Predigt und die Angebote während der Woche, dass ich meine Zweifel einbringen und meinen Glauben vertiefen und leben kann?
  • Gibt es Angebote, bei denen Menschen davon berichten, wie sie Gott in ihrem Leben erfahren?

Vielleicht sind Sie aber auch noch an ganz anderen Themen interessiert: für Gerechtigkeit eintreten, Versöhnung und Frieden leben, oder andere. Scheuen Sie sich nicht, mit entsprechenden Fragen in eine Gemeinde zu gehen und die Menschen darauf anzusprechen.

Es soll hier nicht einer idealen Gemeinde das Wort geredet werden – die gibt es nicht. In jeder Gemeinde können Menschen durch ihr Verhalten enttäuschen.

«Kommt mit und seht selbst!»

Interessanterweise hat sich Jesus zum Thema «Kirche» im engeren Sinn nicht geäussert. Er sagte nichts über Aufbau, Ämter, Strukturen etc. Was er aber lebte und verkündigte, waren die Grundlagen von jeglichem Miteinander.

In der Bibel wird berichtet, dass ihm zwei Männer hinterherliefen, die von ihm gehört hatten und ihn kennenlernen wollten. Johannes, der eng mit Jesus befreundet war, beschreibt die Begebenheit so:

Die zwei Männer «folgten Jesus. Jesus drehte sich zu ihnen um, sah sie kommen und fragte: "Was sucht ihr?" Sie antworteten: "Wo wohnst du, Meister?" – "Kommt mit und seht selbst, wo ich wohne!" sagte Jesus. Es war ungefähr vier Uhr nachmittags, als sie mit Jesus gingen; und sie blieben bei ihm bis zum Abend.» (Die Bibel, Johannes-Evangelium, Kapitel 1, Verse 37-39).

Selber schauen, selber denken, ausprobieren – das hatte schon damals funktioniert.
 

Datum: 30.11.2010
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

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