Wie würden Sie die Abweichung erklären, dass Judas sich in Matthäus 27,5 erhängte, während er in Apostelgeschichte 1,18 vornüber zu Boden fiel und sein Leib auseinanderbrach?

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Matthäus erzählt, dass Judas sich erhängte und Petrus sagt uns, dass er stürzte und durch den Aufprall zerschmettert wurde. Diese beiden Aussagen sind in der Tat unterschiedlich, aber müssen sie einander unbedingt widersprechen? Matthäus sagt nicht, dass Judas nicht stürzte; noch sagt Petrus, dass Judas sich nicht erhängte. Es geht nicht darum, dass eine Person etwas als schwarz bezeichnet und eine andere als weiss. Beide Berichte können wahr sein und einander ergänzen.

Eine mögliche Rekonstruktion wäre: Judas erhängte sich an einem Baum, am Rande eines Abgrundes über dem Tal Hinnom. Nachdem er dort einige Zeit gehangen hatte, brach der Ast oder das Seil gab nach und Judas stürzte den Abhang hinunter, wobei sein Körper verstümmelt wurde. Der Sturz könnte vor oder nach seinem Tod stattgefunden haben, da beides zu dieser Erklärung passt. Diese Möglichkeit ist ganz natürlich, wenn man das Terrain des Tals von Hinnom betrachtet. Vom Talboden aus sieht man felsige Terrassen, die siebeneinhalb bis zwölf Meter hoch sind und fast senkrecht abfallen.

Es gibt immer noch Bäume, die an den Felsrändern wachsen über felsübersätem Grund. Es ist daher leicht, sich vorzustellen, dass Judas bei seinem Sturz gegen einen der gezackten Felsen schlug, der seinen Körper aufriss. Es ist wichtig zu bedenken, dass nicht gesagt wird, wie lange Judas am Baum hängen blieb oder wie weit die Verwesung seines Körpers fortgeschritten war, bevor er stürzte.

Datum: 05.02.2003
Autor: Josh McDowell
Quelle: Das kann ich nicht glauben

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