Fastnacht- und Karnevalszeit

Narren mit bunten Kostümen und grossen Reichtümern

Früher wollte man Korn und Gold, heute wollen wir Rekordgewinne und Profite innerhalb unserer Unternehmen. Doch was hat tatsächlich Bestand?
Karneval

Es ist Fastnachtszeit - für manche Mitbürger die beste Zeit des Jahres überhaupt. Was wird da nicht alles an Zeit und Kreativität investiert, um den originellsten Wagen oder die scharfzüngigste Schnitzelbank präsentieren zu können. Narrentreiben soweit das Auge reicht. Ich bleibe Beobachter, Zuschauer, habe keine grosse Lust, mich zum Narren zu machen. Wirklich nicht?

Wenn ich dem Wanderprediger aus Nazareth Glauben schenken will, sind Narren auch ausserhalb des Fastnachtstreibens zu finden. Nein, man muss absolut kein Kostüm tragen, um dabei zu sein. Es reicht völlig aus, sich auf materielle Sicherheiten und andere Vorratsspeicher zu verlassen.

Vielleicht kennst Du sie ja auch, die Geschichte vom reichen Ackerbauern, die Jesus vor gut zweitausend Jahren seinen Zuhörern erzählt hat: Ein Landwirt fährt einen Riesengewinn an Korn ein. Clever, wie er ist, nutzt er die Chance, um zu expandieren. Er baut grosse Kornspeicher, um für die Rekordernte, die bereits im nächsten Jahr zu erwarten ist, bereit zu sein.

Alles klappt wie am Schnürchen, die Speicher sind übervoll. Selbstgefällig beschliesst der Mann, dass er sich ab sofort nur noch auf seinen Lorbeeren ausruhen wird. Wozu noch arbeiten, wenn das Geld dies von heute an für ihn tut?

Zufrieden geht der Grossunternehmer schlafen, um einige Stunden später schweissgebadet aus schweren Träumen aufzuschrecken. «Du Narr», hatte eine Stimme zu ihm gesagt, «noch in dieser Nacht wird Gott deine Seele von dir zurückfordern. Wem gehört dann all das, was du hier zusammengerafft hast?»

Die Frage trifft. Mich. Nicht, weil ich so viel Geld auf der Bank hätte, um von den Zinsen leben zu können. Sondern weil ich täglich in der Gefahr stehe, mein Lebensglück an Dingen festzumachen, die so vergänglich sind wie eine Fata Morgana. Der Beifall oder das Ansehen von Mitmenschen bedeuten mir mehr, als für mich gut ist. Mein Herz hängt an materiellen Dingen, klammert sich unsere Kinder, die in nur allzu kurzer Zeit von zu Hause ausfliegen werden.

«Lass los», höre ich eine leise Stimme in meinem Herzen flüstern. «Sei keine Närrin! Was wirklich Bestand hat, kannst Du Dir nicht selber zusammenraffen. Es wird dir geschenkt. Investiere in mein Unternehmen. Ins Reich Gottes. Es wird Bestand haben, wenn all Deine angehäuften Reichtümer längst von Motten zerfressen sind. Vertraue mir!»

Regula Lehmann ist Autorin und Referentin und arbeitet in einer Beratungspraxis für ungewollt schwangere Frauen.

Buch zum Thema:
Mäuse, Motten & Mercedes. Prinzipien für den Umgang mit Geld

Datum: 09.02.2012
Autor: Regula Lehmann
Quelle: Jesus.ch

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