Zwölf Zitate

So prägt Augustinus die Kirche bis heute

Augustinus war Algerier und lebte vor 1'600 Jahren, trotzdem ist er bis heute bekannt. Er war jemand, der in seiner Jugend ständig über die Stränge schlug, doch berühmt wurde er als Theologe. Seine Gedanken prägen Theologie und Kirche bis heute. Die folgenden zwölf Zitate von Augustinus unterstreichen dies
Augustinus als Kirchenlehrer (von 1440, Stadtkirche Langenzenn)

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Augustinus von Thagaste lebte von 354 bis 430 nach Christus. Der spätere Bischof von Hippo gilt als einer der wichtigsten Kirchenlehrer der Spätantike. Er war ungemein produktiv, schrieb um die 100 Bücher und zahlreiche Briefe und Predigten, die grossteils erhalten sind. Berühmt ist der Satz, mit dem er seine «Bekenntnisse» beginnt: «Unruhig ist des Menschen Herz, bis es Ruhe findet, Gott in dir.» Doch Augustinus prägte die Kirche auch mit seinen Gedanken über Dreieinigkeit, Erbsünde, Hölle, Vorherbestimmung oder Sexualität. Manche seiner Aussagen sind dabei bis heute anerkannt, andere werden stark kritisiert. Prägend sind sie aber in jedem Fall.

Herr Augustinus, was meinen Sie denn zum Thema…

Beziehungen

«Du kannst nicht jedem Gutes tun. Achte deshalb besonders auf diejenigen, die durch Zufälle der Zeit, des Ortes oder der Umstände in nähere Berührung mit dir kommen.»

Bibellesen

«Die Bibel ist so verfasst, dass Anfänger an ihr reifen, ihre Bedeutung aber dabei mitwächst.» (Confessiones)

Gerechtigkeit

«Was sind Königreiche ohne Gerechtigkeit? Nur Verbrecherbanden.» (De civitate dei)

Gott aus dem Blick verlieren

«Meine Sünde war es, dass ich Glück, Schönheit und Wahrheit nicht in ihm suchte, sondern in mir selbst und seinen anderen Geschöpfen. Diese Suche führte mich nur zu Schmerz, Verwirrung und Irrtum.» (Confessiones)

Leid

«Gnade hilft guten Menschen nicht dabei, ihren Leiden zu entkommen, sondern sie mit starkem Herzen zu tragen, mit einem Mut, der seine Kraft im Glauben findet.» (De civitate dei)

Nachfolge

«Gott zu lieben ist die grösste Liebesgeschichte; ihn zu suchen, das grösste Abenteuer; ihn zu finden, der grösste menschliche Erfolg.»

Nächstenliebe

«Wie sieht Liebe aus? Sie hat Hände, um anderen zu helfen. Sie hat Füsse, um zu den Armen und Bedürftigen zu eilen. Sie hat Augen, um Not und Elend zu sehen. Sie hat Ohren, um Seufzer und Sorgen der Menschen zu hören. So sieht Liebe aus.»

Prestige

«Niemand kann ein guter Bischof sein, der seinen Titel mehr liebt als seine Aufgabe.» (De civitate dei)

Selbstbezogenheit

«Wenn du in den Evangelien das glaubst, was du magst, und das ablehnst, was du nicht magst, dann glaubst du nicht ans Evangelium, sondern an dich selbst.» (Predigten)

Selbstwahrnehmung

«Menschen gehen in die Fremde und bewundern die Höhe der Berge, die mächtigen Wellen im Meer, die breiten Flüsse, den Umfang der Meere und den Kreislauf der Sterne – und gehen doch gedankenlos am Geheimnis ihres eigenen Lebens vorbei.» (Confessiones)

Wissen oder Verstehen

«Die Weisheit im Reden einer Person steht in direktem Verhältnis zu ihrem Fortschritt beim Lernen der Heiligen Schriften – und ich spreche nicht von intensivem Lesen oder Auswendiglernen, sondern von echtem Verstehen und sorgfältigem Erforschen ihrer Bedeutung. Manche Menschen lesen sie, vernachlässigen sie aber dabei. Durch ihre Lektüre sammeln sie Wissen, doch durch das Vernachlässigen verlieren sie das Verständnis.» (De doctrina christiana)

Wunder und Wissenschaft

«Wunder widersprechen nicht der Natur, sondern nur dem, wie wir die Natur sehen.»

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Datum: 11.02.2017
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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