Gebet oder gesunder Menschenverstand?

Diese Frage stellt sich uns zum Beispiel, wenn es darum geht, was wir frühstücken oder anziehen sollen. Es gibt viele Entscheidungen von geringer Tragweite, die wir selbst treffen können, ohne den Herrn deshalb fragen zu müssen. Der gesunde Menschenverstand sagt uns, was wir tun sollen, und wenn wir hierbei nicht gegen ein biblisches Prinzip verstossen, dann lässt uns der Herr die Freiheit, wie wir uns entscheiden.Während uns Gott also in einigen Lebensbereichen Entscheidungen ganz nach unserem Ermessen treffen lässt und das gutheisst, dürfen wir doch folgendes nicht aus dem Auge verlieren: Erstens: Gott interessiert sich auch für die geringsten Kleinigkeiten in unserem Leben. Er hat sogar alle unsere Haare gezählt.Zweitens: Wenn wir meinen, wir sollten nur mit grösseren Angelegenheiten zu Gott kommen, wer bestimmt dann, was grössere und was kleinere Angelegenheiten sind? Wer kann voraussehen, welche langfristigen Ergebnisse und weitreichenden Konsequenzen aus einer sogenannten Kleinigkeit erwachsen können?Drittens: Es gibt wirklich nichts, was Gott zu klein wäre. Charles Spurgeon meinte einmal: „Ich hörte, wie jemand über einen gottesfürchtigen Mann sagte: ,Herr Soundso ist ja ein liebenswürdiger Mensch, aber doch ein wenig sonderbar. Neulich hat er für einen Schlüssel gebetet, den er verloren hatte.` " Offensichtlich war jener Herr sehr erstaunt darüber, dass man mit so einer Kleinigkeit zu Gott kommen könnte, und er war noch erstaunter, als ich ihm sagte, ich würde auch um die allerkleinsten Dinge beten. „Was", meinte der andere, „Gott wegen eines verlorenen Schlüssels belästigen?" „Doch", meinte ich, „das geht. Wie wichtig muss denn eine Sache sein, damit Gott sich dafür interessiert? Wenn dafür eine bestimmte Grösse erforderlich wäre, dann müssten wir aus der Bibel die Mathematik des Gebets lernen. Oft machen uns aber die kleinen Dinge mehr Mühe als die grossen Entscheidungen. Wenn wir darüber nicht auch mit Gott reden könnten, würde es uns um einen grossen Trost bringen." 1 Petr 5,7 ermutigt uns dazu, dass wir alle unsere Sorgen, nicht nur die grossen Anliegen, auf den Herrn werfen dürfen, weil Er für uns sorgen wird.Viertens und letztens: Es gibt Probleme, die wir nach unserem gesunden Menschenverstand entscheiden. Doch jeder hat seine eigene Auffassung von dem, was gesunder Menschenverstand ist. Und sehr oft ist dieser gesunde Menschenverstand tatsächlich das Gegenteil von einem Leben aus Glauben. Ein Freund meinte einmal zu mir: „Der gesunde Menschenverstand ist manchmal nicht viel besser als Rattengift in den Angelegenheiten Gottes."Fortsetzung:

Warum sollen wir beten,wenn Gott schon weiss, was wir wollen?

Datum: 24.07.2007
Autor: William Mac Donald
Quelle: Nur bis zur Zimmerdecke?

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