Allianzgebetswoche 2016

Tag 3: Alles gewollt - alles verloren

Vom 10.-17. Januar stehen Christen auf der ganzen Welt im Rahmen der Allianzgebetswoche zusammen und beten für aktuelle Anliegen. In diesem Jahr steht das Gleichnis des verlorenen Sohnes im Zentrum. Livenet publiziert täglich einen Gedankenanstoss.
Allianzgebetswoche 2018
Alles gewollt - alles verloren / Illustration von Joel Büchli

«Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen. Als er nun all das Seine verbraucht hatte, kam eine grosse Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue frassen; und niemand gab sie ihm.» Lukas 15,13-16

Was für ein Aufbruch. Sachen packen und los – in die weite Welt. Endlich frei sein und das Leben geniessen. Und plötzlich der Einbruch. Das Ererbte ist aufgebraucht und dazu gibt es noch eine Krise im Land. Die Freunde sind weg. Das Elend ist perfekt.

Eine typische Lebensbeschreibung?

Nun folgt tatsächlich der Abstieg in den letzten Dreck, um gerade noch zu überleben. Schweine hüten und mit ihnen das Futter teilen. Tiefer geht’s nicht mehr. Eine Unmöglichkeit – nicht nur für einen Juden. Zum Glück ist das ja nur eine Geschichte – oder doch mehr?

Wiederholt sich Ähnliches nicht unzählige Male? Ist das nicht geradezu eine typische Lebensbeschreibung? Auf einen hoffnungsvollen Start folgen tiefe Einbrüche. Der Mensch wird eingeholt von der harten Realität des Lebens, der eigenen Unachtsamkeit oder der Rücksichtslosigkeit anderer. Sind die anderen daran schuld oder ist das die Folge des eigenen falschen Lebens?

Mit Weltlichem die Beziehung zu Gott verloren

Es geht Jesus um viel mehr als um Lebenserklärung und Lebensberatung, wenn er diese und ähnliche Geschichten erzählt. Der hier beschriebene Sohn verliert nämlich nicht nur seinen materiellen Reichtum und die Würde seines Lebens, sondern auch die Beziehung zu seinem Vater. Wer die Erfüllung seines Lebens im Vordergründigen sucht, dem geht die Beziehung zu Gott verloren. Das will Jesus hier deutlich machen.

Ähnlich beschreibt es Paulus in Römer 1,21-23, wenn er darauf hinweist, dass menschliche Welterkenntnis und menschliches Weltverständnis – und seien sie noch so tiefgründig und vermeintlich wissenschaftlich redlich – «die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes» verdrängen können. Auch der «reiche Kornbauer» (Lukas 12,20) muss erfahren, dass am Ende gar nichts bleibt.

Alles gewollt – alles verloren – Gott verloren. Gibt es da noch eine Chance?

Autor: Ulrich Materne, Referent der Deutschen Evangelischen Allianz

Gebet

Danken
Für die vielen Möglichkeiten in meinem Leben samt der Fähigkeit, zu denken und die Welt zu erkunden.

Bekennen
Bequemlichkeit und fehlendes Interesse oder fehlenden Mut, die von Gott gegebene Verantwortung zu übernehmen.

Bitten
Für Missionare im Ausland und in der Schweiz.
Für Bibelübersetzer.
Für Christen in Verantwortung: Politik, Bildung, Medizin, Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst.
Für Menschen in armen Ländern, Initiativen gegen die Armut, die Entwicklungszusammenarbeit.

Wichtige Links:

Datum: 12.01.2016
Autor: Ulrich Materne
Quelle: Deutsche Evangelische Allianz

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