Kostenlos, aber nicht umsonst

Hände

"Frau gebärt im Stall. Schuld ist Hotelmisere!" So lautet die "Berichterstattung" über die Geburt von Jesus in der Boulevardbibel des Engländers Nicolas Page. Auch der Engel-Besuch bei Betlehems Schafhirten blieb dem "Bibel-Blatt" -Autor Page nicht verborgen. Dazu befragte er den UFO-Experten Eli Ben Däniken: "Es hat damit begonnen, dass dieser merkwürdige Stern am Himmel erschienen ist." Für Ausserirdische sei es aber ganz normal, auf die Erde zu kommen und ein Lied zu singen.

Soweit die phantasievolle "Live-Schaltung" von Nicolas Page zur Geburt von Jesus Christus. Szenenwechsel. Tausende von Lämpchen erhellen unsere Städte, der Duft von Tannennadeln weht durch die Einkaufsstrassen. Nun stellen sie sich einmal folgende - nicht ganz untypische - Situation vor: Eine junge Frau steht vor einem Schmuckgeschäft in Bern. Die silbrigen Ketten, die goldenen Ringe und glitzernden Diamanten haben es ihr angetan. Ihre Kreditkarten "sprechen" sich aber in einer Blitzabstimmung einstimmig gegen jeglichen Kauf aus. Weniger typisch dann die Fortsetzung: Der Ladenbesitzer erscheint unter der gläsernen Türe und bittet die junge Frau herein: "Suchen Sie sich das schönste Stück heraus, und nehmen Sie es mit. Kostenlos." Sie schaut den Mann verdutzt an. Ob der im Gegensatz zu seinen wertvollen Uhren nicht mehr richtig tickt? Dessen ungeachtet ruft der Juwelier in die kühle Berner Abendbrise: "Kommt in mein Geschäft. Sucht Euch das Stück aus, das Euch am besten gefällt. Und nehmt es gratis mit!" Nun denn, diesem Geschäftsmann ist zweifelsohne erst ein volles, dann ein leeres Verkaufslokal sicher.

Und trotzdem, Weihnachten ist nach dieser merkwürdigen Handelsweise aufgebaut. Gott selbst wählte diesen Weg: Mit Jesus gab er der Menschheit ebenfalls sein Bestes. Kostenlos, aber nicht umsonst. Er sucht auch heute nach Aufnahme. Nicht mehr physisch, sondern in den Herzen von uns Menschen. Ob wir seinen Anforderungen genügen? Vielleicht ist unser Herz gerade mal knapp ein Zwei-Stern-Hotel, bei der Klassifizierung knapp am Ein-Stern-Status vorbeigeschrammt. Möglicherweise haben wir es längst zur Mördergrube verkümmern lassen. Nach aussen top, innen flop. Wie auch immer. Jesus kam a) in einem Stall zur Welt und lernte b) Zimmermann. Ein praxiserprobter Mann. Nach seiner Renovation wird - immer noch bildlich gesehen - aus jeder Mördergrube eine wohnliche Luxusvilla. Diese "Innenumbau" kostet weniger als die Zeitung, die sie gerade in den Händen halten. Dieses Weihnachten ist kostenlos, aber nicht umsonst.

Datum: 22.11.2002
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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