Weihnachtsgeschenke

Anonymus

Mit den Hirten kam auch der achtjährige Jonathan in den Stall von Bethlehem. Er schaute das Jesuskind an und das Jesuskind schaute ihn an. Da traten Jonathan Tränen in die Augen.
"Warum weinst du?", fragte Jesus.
"Weil ich dir nichts mitgebracht habe."
"Du kannst mir trotzdem etwas schenken", entgegnete Jesus.

Da wurde Jonathan rot vor Freude und sagte: "Ich will dir gerne das Schönste geben, was ich habe." "Drei Dinge möchte ich von dir haben", sagte Jesus.
Jonathan schlug sofort vor: "Meinen Mantel, meine elektrische Eisenbahn und mein schönsten Buch mit den vielen Bildern."
"Nein", sagte Jesus, "das alles brauche ich nicht. Dazu bin ich nicht auf die Erde gekommen. Ich möchte von dir etwas ganz anderes haben."
"Was denn?", fragte Jonathan neugierig.
"Schenk' mir deine letzte Klassenarbeit", sagte Jesus ganz leise, damit es sonst niemand hören konnte. Da erschrak Jonathan. "Jesus", flüsterte er zurück und kam dabei ganz nah an die Krippe, "da hat doch der Lehrer drunter geschrieben: Ungenügend!"
"Eben darum will ich sie ja haben."
"Aber warum denn?" fragte Jonathan.
"Du sollst mir immer das bringen, wo in deinem Leben ‚ungenügend' drunter steht. Versprichst du mir das?"

"Ja, gerne", antwortete Jonathan.
"und ich möchte noch ein zweites Geschenk von dir haben", sagte Jesus, "deinen Milchbecher." "Aber den habe ich doch heute morgen kaputt gemacht!"
"Bring mir immer das, was du im Leben zerbrochen hast; ich will es wieder heil machen. Gibst du mir auch das?"
"Ja, wenn du so was haben willst, gerne."
"Jetzt mein dritter Wunsch", sagte Jesus. "Bring mir die Antwort, die du deiner Mutter gegeben hast, als sie dich fragte, wie denn der Milchbecher zerbrochen ist."
Da legte Jonathan die Stirn auf die Kante der Krippe und weinte. "Ich, ich, ich..." brachte er mühsam heraus, "ich sagte, der Becher ist runtergefallen; in Wahrheit habe ich ihn aber im Zorn vom Tisch geschmissen."

"Bring mir alle deine Lügen, deinen Trotz, dein Böses", sagte Jesus. "Und wenn du damit zu mir kommst, will ich dir vergeben und dir helfen. Ich will dich frei machen und dich annehmen. Willst du dir das von mir schenken lassen?"
Jonathan hörte und staunte. Er kniete nieder. Sein Herz war voll Freude.

Der obige Artikel wurde mit freundlicher Genehmigung entnommen aus der Zeitschrift ‚Geschäftsmann und Christ' Nr., 12/1 Dezember 2001 / Januar 2002 "Festtagsausgabe" - www.ivcg.org

Datum: 22.11.2002

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