„An Weihnachten ertragen die Hörer auch mal das Wort Jesus am Sender“

Christian Salzmann.

Christian Salzmann ist Journalist und Moderator bei Radio 32. Vorher arbeitete er als Briefträger und einige Jahre als Radio/TV-Techniker. Jetzt ist er auch bei Life Channel tätig. „Endlich sind mal Good News am Radio moglich“, freut sich Salzmann.

Man spricht in der Adventszeit oft von Stress und Rummel. Erleben Sie das auch so?
Nein, ich bin in der komfortablen Lage, dass ich nicht in einer der Branchen arbeite, die ganz im Vorweihnachtswahnsinn stecken. Beim Radio steigt nur die Anzahl der Werbespots vor den Festtagen. Das bedeutet Mehrarbeit für die Werbeleute, aber nicht für uns, da gibt es eher eine Entlastung. Als Radiotechniker, aber vor allem als Pöstler, habe ich das hautnah miterlebt. Ich habe ehrlich Mitleid mit meinen ehemaligen Berufskollegen, die Tag für Tag mit immer volleren Anhängern und Autos auf Brief- und Pakettour unterwegs sind.

Nehmen Sie Ihre Umgebung mit dieser Optik wahr?
Ja. Schaufenster, die bereits Mitte September festlich aufgerüstet werden und kilometerlange Schlangen vor den Kassen in den Warenhäusern geben mir zu denken.

Was gibt es im Alltag als Radiomoderator Besonderes vor Weihnachten?
Die Leute draussen sind offener und vertragen auch mal das Wort "Jesus" am Sender. Das ist sonst nicht so. Ansonsten läuft das Tagesgeschäft: Musik, Beiträge, die ich in dieser Zeit mit Weihnachten zu koppeln versuche, und News mit Mord und Totschlag. Diese Mischung ist manchmal etwas schwierig zu ertragen.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf?
Nun, immer am Puls des Geschehens zu sein, das kann schon süchtig machen. Auch die Aufgabe, über ein Ereignis möglichst neutral zu berichten, fasziniert mich wie am ersten Tag. Ich komme mit sehr viel verschiedenen Menschen zusammen. Sich immer wieder neu und vorurteilslos auf jemanden einzulassen, dies ist sehr herausfordernd. Und so nebenbei: Wer sonst verdient sein Geld schon mit Musikhören?

Haben Sie einen besonderen Weihnachtswunsch?
Ich wünschte mir, das sich mehr fromme Radiomoderatoren als solche zu erkennen gäben, und nicht nur zu Weihnachten 'mal Anja Lehmann spielen.

Welche Rolle spielt das erwachsene Christkind für Sie?
Jesus ist mein Erlöser, ohne ihn kann und will ich nicht mehr leben. Und doch habe ich manchmal grosse Mühe, an seiner Hand zu bleiben.

Was würden Sie Jesus zu Weihnachten schenken?
Was kann ich ihm schon schenken? Mein Leben, hätte ich es nicht schon getan.

Wie empfinden Sie Weihnachten angesichts der aktuellen Weltlage?
Wenn tagtäglich Dutzende von Katastrophenmeldungen über einen hereinprasseln und wenn News vor allem Badnews sind, dann entwickelt man pessimistische Züge. Ich beobachte das auch bei meinen Kollegen. Zu wissen, das Jesus geboren ist, um uns aus dem Sumpf zu ziehen, tröstet mich in diesen Tagen besonders.

Weihnachten lässt die Leute für ein paar Tage aufhorchen. Sie sind, wie gesagt, offener, ansprechbarer. Das ist die Chance das Evangelium an den Mann und die Frau zu bringen. Nutzen wir sie.

Datum: 17.12.2002
Autor: Beat Baumann
Quelle: Jesus.ch

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