Hintergründe und Bräuche zu Weihnachten

Bedeutung des Wortes Advent
Geschenke
Adventskranz am 1. Advent
Weihnachtskrippe
Weihnachtslied

Ankunft heisst auf lateinisch adventus, daher kommt der Name Advent. Ist es doch die in den christlichen Kirchen in den Wochen nach den vier Adventssonntagen vor Weihnachten festlich begangene Zeit der Vorbereitung und Erwartung der Ankunft Christi in der Welt. Westliches Kennzeichen dieser weihnachtlichen Vorbereitungszeit sind mancherlei, teilweise noch auf germanische Glaubensvorstellungen zurückzuführende volkstümliche Bräuche. Besonders weit verbreitet ist die Sitte der Adventskalender, -kränze, -lieder und -gesänge, im alemannischen Raum sind es auch mancherlei Maskenumzüge.

Festlegung der Adventszeit
Schon im 6.Jahrhundert nach Christi Geburt wurde von Papst Gregor dem Grossen die Adventsliturgie in ihren Grundzügen festgelegt. Die vier Wochen sollen symbolisch auf die 4000 Jahre hinweisen, welche die Menschheit nach kirchlicher Rechnung auf die Ankunft des Erlösers warten musste. Durch Übernahme gallischen Brauchtums war die Adventszeit zur Buss- und Fastenzeit geworden.

Adventskalender
Der Adventskalender ist ursprünglich dafür gedacht, insbesondere Kinder auf das Weihnachtsfest hinzuführen. Während die Motive des Bildhintergrundes und die Herstellungsweise wechseln, bleibt die Anzahl der Kästchen, hinter deren aufklappbaren Türchen sich Bilder oder kleine Überraschungen verbergen, mit 24 konstant. Dies entspricht den Tagen vom 1. Dezember bis Heilig Abend.
Gerhard Lang druckte 1903 in München den ersten Adventskalender. Innerhalb weniger Jahre wurden dann solche Kalender populär. Nach 1920 fand er auch international Anerkennung. Von Beginn an war der Adventskalender als Handelsartikel entworfen und kommerziell genutzt. Diese kommerzielle Auslegung führt dazu, daß christliche Motive ganz in den Hintergrund treten und Comicfiguren an deren Stelle treten

Adventskranz
Schon aus der Antike kennen wir den Kranz als Siegeszeichen. Symbol für den keineswegs aussichtslosen Kampf des christlichen Menschen gegen das Dunkle des Lebens soll auch der mit vier Kerzen geschmückte Adventskranz sein. Diese schöne Sitte ist übrigens ein sehr junger vorweihnachtlicher Brauch , der noch zu Beginn unseres Jahrhunderts in vielen Familien unbekannt und keineswegs der Vorläufer des Weihnachtsbaums war.
Geht man den Spuren der wenig mehr als hundertjährigen Geschichten des Adventskranzes nach, so stösst man auf den evangelischen Theologen Johann Wichern(*1808, +1881), den Begründer und Bahnbrecher der Inneren Mission, der 1833 in Hamburg-Horn das "Rauhe Haus" gründete. In dieser Anstalt der Inneren Mission brannte um die Mitte des vorigen Jahrhunderts die ersten Adventsleuchter. Schon für eine Andacht am 1. Advent des Jahres 1838 bezeugen die Tagebücher des jungen Wichern die Benutzung von kranzförmig aufgestellten bunten Wachskerzen. In den 1840er wurde auf den Kronleuchter des Betsaales vom 1. Advent an jeden Tag ein Licht mehr angezündet. Für 1851 wird auch der Schmuck mit tannengrün berichtet. Allmählich hat sich die Sitte des Adventkranzes dann von Norddeutschland weiter verbreitet.

Dezember
Auf lateinisch heißt unsere Zahl "Zehn" "decem", und im alten Rom war der Dezember auch der zehnte im Kreise der Monate. Christ- oder Julmond, auch Christmonat, sind andere Namen für den letzten Monat des Jahres. Karl der Grosse schlug den Namen Heilmond vor, der sich aber nicht durchsetzen konnte.

Nikolaus
Wer es noch immer nicht glauben will, dem sei gesagt, dass der Nikolaus wirklich gelebt hat, und zwar im 4. Jahrhundert n. Chr. als Bischof von Myra in Kleinasien. Dieser als volkstümlicher Heiliger verehrter Schutzpatron der Kaufleute, Bäcker, Schiffer und Schulkinder wird in der Kunst häufig als Bischof mit Mitra und Krummstab, aber auch mit Broten, Äpfeln und anderen Geschenken dargestellt. An diese Verehrung knüpft der Brauch, vor allem die Kinder am 6. Dezember, dem Nikolaustag zu beschenken.

Krippe
Die in vielfachen Varianten bekannte figürliche Darstellung des Weihanchtsgeschehens mit dem in der Krippe liegenden Jesuskind leitet sich ursprünglich vom geistlichen Schauspiel des Mittelalters her. Schon in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt gab es Krippenspiele, die dann aber in Vergessenheit gerieten. Franz von Assisi war es, der am 24. Dezember 1223 in der Nähe von Rom eine Weihnachtsmesse las, bei der er als Symbol für die Geburt Christi wohl erstmals wieder ein Stall mit Holzfiguren aufbaute. Die Krippenkunst ist ein Kennzeichen vor allem des katholischen Weihnachtsfestes und wird durch künstlerisch oft wertvolle Figuren besonders Bayern, Tirol und Italien gepflegt.

Bescherung
Weihnachten ohne Bescherung ist kaum mehr denkbar. Dieser Brauch ist auch schon sehr alt. Oft war die Bescherung mit dem Nikolaustag verbunden, so dass es zu Weihnachten keine Geschenke mehr gab. An die Stelle des Nikolauses trat der "Heilige Christ". Luthers Kinder beschenkte noch im Jahre 1535 der Nikolaus, ein Jahrzehnt später ist daraus der Heilige Christ geworden. Seit dem wandert die Bescherung immer mehr zum Weihnachtsfest ab. Offenbar hat auch die Ausbreitung des Weihnachtsbaum-Brauches dazu beigetragen, dass die Bescherung zum Weihnachtsfest abwanderte. Denn zunächst hingen die Geschenke für alle am Weihnachtsbaum oder lagen dort unter seinen Zweigen. Jedenfalls gibt es heute kleinere Geschenke zu St. Nikolaus - die eigentliche Bescherung bleibt dem Weihnachtsfest vorbehalten.

Weihnachtsgeschenke
Sie haben ihre christliche Wurzel in dem Bibelwort "Also hat Gott die Welt geliebt, in seinem Erlösungsgeschenk an uns in Gestalt seines eingeborenen Sohnes". Ein Geschenk, das durch nichts übertroffen werden kann, nur durch den Versuch, ihm so gut wie möglich nachzufolgen. Die Weihnachtsgeschenke sind jedoch auch eine Erinnerung an die Gaben, welche die Könige dem Jesukind brachten.

Weihnachtsoratorium
Nicht wegzudenken aus den Konzertsälen der Vorweihnachtszeit sind die aus den Weihnachtsspielen abzuleitenden Weihnachtsoratorium. Die wohl bekanntesten schenkte uns im 17. Jahrhundert Heinrich Schütz, im 18. Jahrhundert Johann Sebastian Bach und im 19. Jahrhundert Joseph Haas mit dem Weihnachtsliederspiel "Christnacht" .

Christi Geburt
Das genaue Datum der Geburt Christi ist nach wie vor unbekannt. Gewissermassen offiziell gefeiert wurde der Geburtstag Jesu Christi erstmalig am 25. Dezember des Jahres 354 in Rom. Falsch ist auf jedenfalls die Meinung, daß Christus im Jahre 0 geboren wurde. Das wahre Geburtsdatum liegt wohl 4-12 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung.

Weihnachtslieder
Bei allen christlichen Völkern gibt es sie in großer Zahl. In England heissen sie Christmas-Carols. Die ältesten deutschen Weihnachtslieder wurden schon im 11.-14. Jahrhundert aufgezeichnet. Die heute volkstümlichsten Weihnachtslieder entstanden meist erst im 18. und 19. Jahrhundert. Besonders bekannt ist die Entstehungsgeschichte von "Stille Nacht, heilige Nacht".

Krippenspiele
Krippenspiele und Weihnachtsspiele, früher szenischen Darstellungen des Weihnachtsevangeliums nur in der Kirche oder in Klöstern, findet man heute auch in Schulen und in Familien. Besonders schön sind die bayrischen und österreichischen Krippenspiele für die Kinder. Viele Kirchen und Landschaften führen Jahr für Jahr ihr traditionelles Krippenspiel auf. So haben zum Beispiel in Coventry, England, die Handwerker der verschiedenen Gilden, also Goldschmiede, Weber, Schneider und andere, seit dem 14. Jahrhundert jedes Jahr ein Spiel von der Geburt des Herrn aufgeführt und haben dabei ein spezielles Weihnachtslied gesungen, das heute noch gesungen wird.

Datum: 22.11.2002
Autor: Bruno Graber
Quelle: Jesus.ch

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