HOT NEWS: Jesus kommt 2006 zur Welt!

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Gesamtbundesrat ausging, dass die ganze Schweiz geschätzt würde.
Im grasgrünen Käfer rasen Marilene und Giusi richtung Berner Oberland...


Im grasgrünen Käfer rasen Marilene und Giusi richtung Berner Oberland...

"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wir fordern sie freundlich auf, ihren Heimatort aufzusuchen und dort ein Formular auszufüllen. Als Belohnung gibt es einen kleinen Gratis-Imbiss. Es ist ein bisschen wie beim Blutspenden. Und das finden wir ja alle eine gute Sache", so der Pressesprecher, live aus der Wandelhalle, "wer nicht geht, bezahlt die doppelten Steuern."

"Mann... äh Frau... die machen wieder einen Mais in Bern!" ruft Giuseppe, ein Secondo aus Ostermundigen BE, der gemütlich gemütliche Häuser baut, seiner schwangeren Frau Marilene zu. Sie steht in diesem Augenblick unter der Dusche und hat Schauma-Schaum in den Ohren. "Was ist, Chäfer?" - "Wir müssen heute noch nach Hasliberg, wo mein Papa Giuseppe I. eingebürgert wurde." - "Ok!"

Am HB in Bern - pures Chaos. Menschen, so weit die Augen wimpern können. Jeder versucht, seinen Zug zu kriegen. "Autsch! Warum gibt es keine Gepäckrechte?", stöhnt der kleine aber feine Koffer von Marilene.

Plötzlich geht gar nichts mehr. Zuggrounding - was für ein Unding! Die einzigen, die die Kaffeepause geniessen, sind die schönen alten Lokis. Dafür haben die Taxis jetzt den ganzen Stress. "Immer auf die Kleinen," schimpfen sie. Marilene und Giusi, wie sie ihren Mann liebevoll nennt, haben Glück. Giusi hat Connections. Er kennt Alfredo, den Taxifahrer mit dem grasgrünen Käfer, vom Bocciaclub.

Alfredo schlängelt seinen Frosch rasant durch den Feierabendverkehr und schiesst die Autobahneinfahrt Richtung Berner Oberland hinauf. "Uiuiui, mini Fruchtblase!" sagt logischerweise nicht Giusi, sondern seine Liebste. Alfredo, geistesgegenwärtig, zieht sein blitzblankes und frisch gebügeltes weisses Hemd im Stil von Brad Pitt aus und reicht es Giusi: "Häng die weisse Fahne hinaus, dann weiss jeder, dass wir einen Schwangeren-Schwertransport machen!" - "Wir sind aber nicht in Italien!" erwidert Giusi. "Italien ist überall, wo Italiener sind!" - "Auso..." Mit 160 Sachen donnern die drei Richtung Thun in die Notfallaufnahme.

Unterdessen sitzen (das, was sie eigentlich immer machen) in den Berner Bergen eine Horde junger Snowboarder im Schnee. Sie sind erschöpft. Es ist dunkel. Plötzlich wird es taghell. "Uähh..was isch das?" Die Angst lässt ihre Halszäpfchen gefrieren. "Das" ist ein Fremder:

"Macht nicht in die Hosen! Ich bin ein Engel, ihr Bengel! Ich bringe euch die grooviesten Nachrichten dieser Welt, die eure Herzen zu 720er Sprüngen mit doppelter Indieschraube gegrabt bringen: Heute ist für euch in Thun Downtown, in der da Hiphopking Fluri Bärtsch schon seinen Ausgang aus dem Mutterleib gefunden hat, der lang ersehnte Saviour (nicht zu verwechseln mit Xavier Naidoo, na nai du!) zur Welt gekommen. Es ist Christus, der grösste Chiefcaptain aller Zeiten! Er liegt im Outback im Stroh und trägt eine Strampelhose!"

Dann legt die ganze Engelkapelle los und rockt die letzten Blätter von den Bäumen:
"Gott im Himmel ist der Superstar und Jesus ist der Friede für alle Menschen, die ihn als Sohn Gottes und Erlöser annehmen! Peace! Peace! Peace!"

"Wow, das müssen wir sehen!" ist das letzte, was man von der Boardercrew hört. Dann "stübt" es nur noch vom Powder.

Alle sitzen eng zusammengepfercht in einem kleinen Häuschen auf einer Autobahnraststätte vor Thun (dem Käfer ging vor dem Ziel der Sprit aus): Giusi, Alfredo und die Snowboarder. Mittendrinn, Marilene mit dem Kind (Hebamme = Alfredo).

"Wie heisst er?", fragt Lukas, der Boardercrewchef. "Jesus", antwortet Giusi, "das bedeutet Retter. Er wird uns alle - Italiener; Boarder und Schweizer - retten. Er wird eine Revolution der Liebe auslösen." Giusi strahlt.

Friede breitet sich wie eine warme Decke über alle aus. Marilene sagt: "Gott ist mit uns."

Autor: Nicolas Bachmann

Datum: 22.12.2006

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