„Christkind muss in der Schule Platz haben“

Nikolaus

Einzelnen Lehrern im Kanton Zürich scheint die Weihnachtsgeschichte in Klassen mit muslimischer Schülermehrheit nicht mehr angebracht. Sie wollen die Weihnachtsgeschichte aus dem Unterricht streichen. Das Vorhaben hat bei Politikern und Kirchen Proteste ausgelöst.

"Ich weiss von zwei Lehrern im Limmattal, die die Weihnachtsgeschichte ganz wegfallen lassen", erklärte der Zürcher SVP-Kantonsrat Alfred Heer gegenüber der Gratiszeitung "20 Minuten". Die Schweizer Minderheit müsse sich der ausländischen Mehrheit beugen, da ein Grossteil davon nicht mit der abendländischen Kultur vertraut sei.

Viele Lehrer überlegten sich, wie sie diese Geschichte vermitteln wollen, meinte gegenüber dem Blatt Peter Gerber, Schulleiterpräsident des Kantons Zürich. Da Weihnachten jedoch überall stattfinde und in unserer Kultur tief verankert sei, gehöre die Geschichte in den Unterricht. Regine Fretz von der kantonalen Bildungsdirektion erklärte: "Da die Lehrer nicht mehr verpflichtet sind, biblische Geschichte zu unterrichten, wird wohl auch nicht mehr in jedem Klassenzimmer die traditionelle Weihnachtsgeschichte thematisiert werden."

Intervention im Kantonsrat angekündigt

EVP-Fraktionspräsident Peter Reinhard bezeichnete die geplante Massnahme der Lehrer als "Frechheit". Diese Leute seien "am falschen Platz". Er kündigte an, im Zürcher Kantonsrat zu intervenieren. "Rücksicht auf Andersgläubige in allen Ehren, aber das Christkind muss in der Schule Platz haben", meint auch der Fraktionschef der städtischen CVP, Gerold Lauber.

Diese Geschichte gehöre "klar zu den Basics beim Wissen über Weltreligionen", sagt der Kulturbeauftragte der reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, Philippe Dätwyler. Entscheidend sei, wie die Geschichte erzählt werde. Eine Web-Umfrage von "20 Minuten" ergab, dass 85 Prozent der Befragten kein Verständnis für das Absetzen der Weihnachtsgeschichte hat.

Datum: 29.11.2004
Quelle: Kipa

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