Advent – 22. Dezember

Ohne Lampe in der Pampas

Zoom
In der Adventszeit lässt diese Homepage verschiedene Zeitzeugen rund um die Botschaft von Weihnachten zu Wort kommen. Heute öffnen wir die zweiundzwanzigste Türe unseres Adventskalenders.

«Meine Besitzerin ist nicht sehr klug. Sie ist womöglich gescheiter als ich, was mir aber gar nichts ausmacht. Ich bin nämlich ihre Öllampe, ich bin friedfertig und gebe gerne Licht. Aber dumm ist meine Besitzerin eigentlich nicht, sondern eher etwas töricht.

Ich bin keine echte Lampe, sondern ich komme einfach in einer Geschichte vor, mit der Jesus den Leuten etwas erklärt hat. Ich bin sozusagen eine «Veranschauungslampe» in etwas viel Grösserem.

Kluge und törichte Besitzerinnen

Wir sind eine Gruppe von zehn Lampen. Jede von uns hat ein Mädchen als Besitzerin. Fünf davon sind klug, die anderen töricht. Als wir Lampen mal in einer fröhlichen Runde beisammen waren und über unsere Besitzerinnen diskutierten, kam Wunderliches hervor. Die fünf Törichten handelten sehr oft völlig unüberlegt – was ein Synonym für töricht ist. Manchmal schaute auch meine Besitzerin nicht über ihren Nasenspitz hinaus, was dazu führte, dass sie auf der einzigen Bananenschale weit und breit ausrutschte.

Ich kann nicht leuchten

Nun waren die zehn zu einer Hochzeit eingeladen. Eine der Bedingungen war, dass man rechtzeitig erscheinen musste – bei einer Hochzeit richtet man sich ja entsprechend ein. Wie liefen also los. Eine der Klugen fragte dort: «Was tun wir, wenn der Mann erst kommt, wenn es dunkel ist? Dann müssen wir das Öl in unseren Lampen anzünden!» Tatsächlich: Die Klugen, die vorausdachten, waren ausgerüstet. Die anderen zuckten mit den Schultern, und eine sagte: «Es ist noch hell, und er wird sicher vor uns auftauchen.»

Wir warteten und warteten, und – es wurde tatsächlich Nacht. Also hiess es plötzlich, dass man dem Mann entgegengehen soll. Da war der Schrecken gross, denn ich und vier andere aus meiner Clique, wir waren leer ausgegangen, ohne Öl. um genau zu sein. Dabei hätte sie mich ja sogar unterwegs noch füllen können. Aber eben ... Also nichts wie weg von dort und schnell nach Hause gerannt. Zu dumm, das Ganze.

... da war der Zug abgefahren

Mitten im Aufbrechen merkte meine Dame, dass sie unterwegs nichts sehen wird, da ich ohne Öl auch kein Licht von mir gebe. Da wollte sie und ihre vier Kolleginnen die fünf Klugen anpumpen: «Gebt uns von eurem Öl!» Bei denen war aber nichts zu machen: «Nein, sonst langt’s für keine von uns.» Die fünf rannten zu den Händlern, und als sie uns dann endlich zum Leuchten gebracht hatten, war der Zug längst abgefahren.

Als mich meine Besitzerin dann doch noch zum Leuchten gebracht hatte, war die Feier bereits in vollem Gange und die Türen waren verschlossen. Wie hätte es auch anders kommen können. Aus und Ende; kein Einlass mehr. Zum Glück hatte ich jetzt Öl, und so konnte ich das längste Gesicht sehen, das meine Besitzerin je gemacht hatte. Zu dumm, äh: töricht. Jedenfalls für sie. Ich bin ja bloss eine Lampe.»

Lampen-Infos:

  • In diesem Gleichnis schildert Jesus die Situation mit dem Himmelreich. Wer nicht bereit ist, verfehlt es. Jesus: «Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.»
  • Jesus mahnt mehrfach und in verschiedenen Bildern. Zum Beispiel in Matthäus 24,32-44.
  • Die Geschichte der fünf klugen und der fünf törichten Jungfrauen steht in der Bibel in Matthäus 25,1-13.

Zum Dossier:
«Adventskalender»

Datum: 22.12.2011
Quelle: Jesus.ch

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Information

Anzeige