16. Dezember: Fisch Nimo - Tot und trotzdem überlebt

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In der Adventszeit lässt diese Homepage verschiedene Zeitzeugen rund um die Ereignisse von Weihnachten zu Wort kommen. Heute öffnen wir die sechzehnte Türe unseres Adventskalenders.

Adventskalender extra: Bild des Tages

«Hallo, ich bin Nimo. Ich bin ein Fisch. Aber ich bin in keiner Weise verwandt mit einem Artgenossen mit ähnlichem Namen. Viele Fische heissen Nimo, und viele andere heissen Nemo. Und einzelne von uns werden berühmt. So wie jener Nemo in einer viel späteren Zeitepoche. Vielleicht werd’s auch ich, wenn Sie meine Geschichte gelesen haben.

Eigentlich lebe ich ja gar nicht, sondern bin tot. Aber das ist etwas kompliziert. Lassen Sie es mich so erklären: Einer der Freunde von Jesus hat mich geangelt. Für einen Fisch ist das etwas ziemlich Dummes. Ich hätte nie gedacht, dass mir das passieren könnte. Bin ich doch tatsächlich auf den dümmsten Trick der Fischerei-Geschichte reingefallen: einen Wurm. Jeder Fisch weiss, dass Würmer nicht einfach so durch die Landschaft schwimmen, wenn man unsere Unterwasserwelt so nennen darf. Aber ich habe zugebissen, und ein paar Tage später war ich dann ausgenommen und schlaff wie eine ausgepresste Zitrone beiseite gelegt worden.

Die würden doch nicht …?

Dieser Fischer, wie gesagt, war ein Freund von Jesus. Jünger heissen die. Über den bin ich bald selber nahe an Jesus herangekommen und hörte, dass er Kranke heilte und mit den Leuten viel über Gott sprach. Einmal waren es sogar ganz viele; Hunderte, Tausende. Etwa drei Tage waren die schon beieinander. Die Zeit verging, und die Leute kriegten Hunger. Aber diese Tagung war nicht etwa im Sitzungszimmer eines Restaurants. Nein, ausgerechnet in einer Einöde musste sie stattfinden. Logisch, kriegen die irgendwann Hunger. Da hörte ich, wie dieser Jesus sagte: «Ich will nicht, dass sie auf dem Rückweg deswegen umkommen.»

«Gebt ihnen zu essen», verlangte er von seinen Freunden. «Und schaut, was ihr dabei habt.» Das war dann mein Auftritt. Man packte mich aus einem müffeligen Rucksack und beförderte mich ans Tageslicht. Au, das blendete. Dann sah ich, dass die Jünger noch ein paar weitere Fische hatten, dazu noch sieben Brote. Nein, die würden uns nun doch nicht etwa... ? Das durfte ja nicht wahr sein. Die wollten uns tatsächlich verspeisen!

Ich will Gegenrecht!

Nun sprach Jesus ein Dankesgebet, auch für mich. Das wäre ja noch gegangen, wenn ich dabei nicht als Essen erwähnt worden wäre, zusammen mit den Broten und meinen paar Kollegen. Er hat tatsächlich dafür gedankt, dass die uns jetzt gleich verspeisen könnten. Dabei waren wird doch nur ein paar kleine Bissen – für Tausende von Menschen. Ein Fisch konnte sie gar nicht alle zählen. Aber es war zu spät, um sich darüber noch mehr Gedanken zu machen oder zu berechnen, auf wie viele hohle Zähne man uns allenfalls aufteilen könnte. Denn plötzlich hielt mich Jesus in seinen Händen.

Mir ging ein komisches Gefühl durch den nicht mehr vorhandenen Magen. Mit einem Mal hatte er mich in der Mitte geteilt. Da hörte der Spass aber doch auf. Jetzt war ich nicht mehr ein toter Fisch, sondern zwei halbe tote Fische und wurde in einen Korb gelegt. Zusammen mit einem ganzen Fisch, einem wunderschöner Kameraden. Er war mir sehr sympathisch. Nur leider war auch er tot.

Meine Doppelgänger wurden verspiesen

Ich schaute ihn mir genauer an und merkte, dass er mir ziemlich ähnlich sah. Ja, er war sogar genau derselbe wie ich. Ich war verdoppelt worden! Und irgendwie war ich auch selber wieder komplett, obwohl ich vor einem Augenblick erst halbiert wurde. Ich selber, geteilt durch zwei, mal eins Komma fünf oder drei ... irgendwie so. Dann nahm mich Jesus noch einmal in die Hände. Und er halbierte mich wieder. Nach dem komischen Gefühl im toten Magen waren wir nun plötzlich schon zu dritt im Korb. Da versagt mir dann alle Mathematik. Jesus machte weiter und weiter, bis er einen ganzen Korb voller ... ja, voller was eigentlich hatte? – Voller Nimos, ein riesiger Schwarm Nimos schwamm, äh lag, da in dem Korb. Aber alle waren tot. Und ich sah, dass Jesus das Gleiche auch mit den anderen Fischen und auch mit den Broten gemacht hatte. Er füllte die Körbe, aus denen sich die Leute wirklich satt essen konnten. Das war ja vorbildlich!

Hunderte von Malen griffen Menschen nun in «meinen» Korb. Einen Doppelgänger nach dem andern begannen sie zu verschlingen. Ich war entsetzt und fürchtete, dass ich nun auch plötzlich gegessen würde. Doch mit der Zeit beruhigte ich mich. Nicht nur, weil ich eh schon eine ganze Weile tot war, sondern weil der schaurige Fischblutdurst der Leute irgendwann gestillt war. Und von uns sieben Broten und paar wenigen Fischen blieben zuletzt sogar noch sieben Körbe voll übrig! Darunter viele Nimos. Ich war vervielfacht worden, und obschon ich tot bin, habe ich auch auf eine gewisse Art überlebt. Für so eine Story lässt man sich gern an Land holen, Wurm hin oder her.»

Fisch-Infos:
- In der Bibel sind zwei Wunderspeisungen von Jesus dokumentiert. Einmal waren es 4000, beim anderen Mal sogar 5000 Männer ...
- ... es waren aber nicht 4000, respektive 5000 Menschen. In der Bibel steht: «Die aber assen, waren viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder.» Also wurden da insgesamt gut und gerne jeweils 10'000 Menschen verköstigt, eine ganze Kleinstadt.
- Die Speisung der 5000 ist in der Bibel beschrieben in Matthäus 14,15-21; Markus 6,35-44; Lukas 9,12-17 und Johannes 6,5-13;
- die Speisung der 4000 in Matthäus 15,32-38 und Markus 8,1-9.

Hier geht’s zur siebzehnten Tür des Adventskalenders:
Da waren keine dressierten Fische

Adventskalender extra: Das Bild des Tages

Alle Advent-Storys: www.advent.jesus.ch

Datum: 09.12.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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