14. Dezember: Das ist das Ende

Heilung

In der Adventszeit lässt diese Homepage verschiedene Zeitzeugen rund um die Ereignisse von Weihnachten zu Wort kommen. Heute öffnen wir die vierzehnte Türe unseres Adventskalenders.

Adventskalender extra: Bild des Tages

«Ich bin total erschöpft, ausgelaugt und k.o. Haben Sie schon einmal rund um die Uhr gearbeitet? 24 Stunden am Stück? Vermutlich schon, aber wohl nur ein- oder zweimal. Ich hingegen arbeite nun schon mehrere Jahre tagtäglich 24 Stunden, ohne Unterbrechung. Normalerweise wären es in meiner Berufsgattung nur so um die acht Stunden. Dann können wir uns jeweils erholen. Manchmal gibt es eine Verlängerung, und manchmal arbeiten wir für zwei. Aber dann gibt’s immer eine Pause. Bei diesem Menschen aber nicht. Denn er ist krank, schwerkrank. Er ist gelähmt und kann sich nicht bewegen. Und ich bin seine abgekämpfte müde Liege. So eine Art Tragbahre.

Wie kämpfen wir uns da durch?

Nun hörten wir eines Tages, dass da ein ganz spezieller Mann bei uns in Kapernaum sei. Man nennt ihn Sohn Gottes. Zumindest verhält er sich so, und wenn die Leute seine Lehre ernst nehmen, können sie tatsächlich mit Gott selber reden. Nicht nur wie ich mit der Nachbarliege. Zu seinen Tagesgeschäften gehört das Heilen. Davon berichteten die Freunde meines Kranken. Und sie hatten sich eine ganz einfache Rechnung gemacht, die sie ihm nun auch mitteilten: «Wir schleppen dich auf deiner Liege zu diesem Jesus, wie dieser Sohn Gottes heisst. Dann macht er dich sicher gesund.» Und schon packte mich jeder in einer Ecke, und trotz dem schweren Gewicht rannten sie nur so durch die engen Gassen. Aber oh weh: Als wir dem Haus näher kamen, in dem dieser Jesus gastierte, sahen wir schon von weitem eine riesige Menschenmenge. Da war kein Durchkommen. Auch dann nicht, wenn ich mich ganz schlank machte. Man konnte sich unmöglich zur Tür vorkämpfen – das Ende Mission!

Lacht er uns aus?

Ich war noch ganz in Gedanken versunken und suchte nach einer Lösung, wie wir doch noch hineingelangen könnten, als ich plötzlich in eine Schräglage rutschte. Oder besser: gerutscht wurde. Gerade wollte ich einen Schreckenslaut von mir geben, da merkte ich, dass meine Träger bereits auf der Treppe zum Hausdach waren. Ja, genau: Man könnte es übers Dach probieren.

Schon waren wir oben, und unsere Gefährten begannen, einen Teil des Daches einfach abzudecken. Uiuiui, das gibt gleich einen Tumult! Hoffentlich lässt dann niemand seine Wut an mir aus. Meine Idee war’s ja nicht! Nun banden sie an meinem Kopf- und Fussende sowie in der Mitte ein Tuch um mich und liessen mich durch die Öffnung in den Raum hinunter. Ich kam mir schon ziemlich komisch vor. So einer Aufmerksamkeit war ich noch nie ausgesetzt. Das konnte ja heiter werden. Und ob dieser Jesus sich überhaupt mit uns beschäftigen wollte? Der hatte doch sicher Wichtigeres zu tun. Schliesslich war er eigentlich der Prinz des Universums. Und dem gondelten wir nun entgegen. Aus meiner Sicht machte überhaupt keinen Sinn. Ob er uns nicht einfach auslachen würde?

Der Beweis

Dann sah ich ihm in die Augen. Da war Liebe. Nein, er würde uns nicht auslachen, im Gegenteil. Irgendwie freute er sich sogar darüber, dass wir so frech waren und ihm „aufs Dach stiegen“. Das nannte er sogar „Glauben“. Dabei hatte ich mir das mit dem Glauben immer viel komplizierter vorgestellt. Aber dass der auch Spaß machen könnte?

Nun schaute er den Kranken an, der auf mir lag. Er sagte zu ihm: «Kind, deine Sünden sind dir vergeben.» Damit war die innere Last des Gelähmten weg. Ich selber fühlte mich auch gleich etwas leichter. Aber in einer Ecke polterten ein paar gut angezogene Herren: «Das ist Gotteslästerung!» Sie glaubten nämlich nicht, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Da fragte der sie: «Was ist einfacher? Zu einem Lahmen zu sagen, deine Sünden sind dir vergeben oder: Steh auf und geh?» Die Antwort war natürlich klar. Aber den Herren war das äußerst peinlich. Dann hat Jesus wieder das Wort ergriffen und nachgedoppelt: «Zum Beweis, dass ich wirklich Sünden vergeben kann, sage ich nun zu dir: ...» – und damit wendete sich nun wieder zu uns – «... Steh auf, nimm dein Bett und geh heim!» Im Nu war aus dem Gelähmten ein Ex-Gelähmter geworden. Er stand einfach auf, blickte erstaunt um sich, jubelte zu Gott, schulterte mich und hüpfte mit mir durch die Menschenmenge. Ich freute mich für ihn und summte auch selber ein wenig vor mir hin; für ihn und für mich. Er war endlich gesund – und ich hatte bald meine Ruhe! Für einmal wurde nun ich getragen, und nach meinen vielen, vielen Überstunden würde ich künftig wieder geregelte Arbeitszeiten haben.

Und als wär das noch nicht genug, haben wir auch gleich noch den Prinzen des Universums mitgenommen. Denn seit dieser Begegnung lebt der nun irgendwie in meinem Besitzer weiter und ist ein Teil von ihm geworden.»

Heilungs-Infos:

- Jesus heilte in der Bibel viele Menschen. Gleichzeitig vergab er ihnen auch noch ihre Sünden, denn das stand für ihn Jesus im Zentrum.
- Die obige Geschichte ist in der Bibel nachzulesen unter: Matthäus 9,2-7; Markus 2,3-12 und Lukas 5,18-25.
- Jesus heilte in der Bibel Aussätzige, Besessene, Blinde, Lahme und viele andere Kranke. All die Stellen aufzuzählen liesse die Liste sehr lang werden ...
- ... lesen Sie einfach in den vier Evangelienbüchern Matthäus, Markus, Lukas und Johannes (alle am Anfang des neuen Testaments), und Sie stossen ganz von selber auf diverse spannende Geschichten.
- Weitere packende Begebenheiten finden sich ebenso im Alten wie im Neuen Testament.

Hier geht’s zur fünfzehnten Tür des Adventskalenders:
Aus der Sicht eines Saatbeutels

Adventskalender extra: Das Bild des Tages

Alle Advent-Storys: www.advent.jesus.ch

Hinweis zum Bild:
Quelle: Rüdiger Pfeffer, Jesus der Galiläer/1, collection b.
Bestell-Link der empfehlenswerten Comic-Weihnachtsgeschichte:
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Datum: 11.12.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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