11. Dezember: Das Baby ist ein Exilpolitiker

Pyramide

In der Adventszeit lässt diese Homepage verschiedene Zeitzeugen rund um die Ereignisse von Weihnachten zu Wort kommen. Heute öffnen wir die elfte Türe unseres Adventskalenders.

Adventskalender extra: Bild des Tages

«Ganz erschöpft haben die vier ausgesehen. Dann sind sie einfach viele Stunden unter mir gelegen. Sie haben nichts anderes mehr getan. Sie, das waren ein Mann, eine Frau, ein Baby und ein Esel. Wegen Letzterem war ich froh, dass ich bereits eine etwas grössere Palme bin. Ansonsten hätte er wohl noch an meinen Blättern genagt. Weil die Menschen so k.o. waren, habe ich mich ein wenig geschüttelt, so dass ein paar Datteln heruntergefallen sind. So konnten sie wenigstens etwas essen.

Aus einem miesen Holz geschnitzt

Immer wenn sie redeten, konnte ich natürlich zuhören. Man will ja nicht indiskret sein, aber wenn man schon dabeisteht ... Ich bekam einiges mit und war mir rasch über ihre Situation im klaren: Das Baby war ein Exilpolitiker. Es floh mit seiner Familie aus Bethlehem hierher zu mir nach Ägypten. Josef, so nannte die Frau den Mann, baute in meinem Schatten eine notdürftige Hütte. Er war sehr geschickt und soll Zimmermann gewesen sein.

Aus dem Mund von Josef hörte ich etwas ganz Übles. Der König Herodes wollte das Baby, den kleinen Exilpolitiker, umbringen. Ich finde, dass dieser Herodes aus einem schlechten Holz geschnitten ist. Ich würde den sofort abwählen. Aber leider sind in Ägypten sesshafte Palmen in Jerusalem nicht stimmberechtigt*.

Die Securitas-Palme

Gott kommunizierte mit Josef im Traum. Und in einem solchen Traum vernahm er, dass Herodes in Bethlehem nun alle Jungen unter zwei Jahren umbrachte. Denn der Holzkopf wusste nicht, dass das Baby, das Exilpolitiker ist, mit seiner Familie zu mir geflohen ist. Ich bin damit die erste Securitas-Palme der Welt. Wenn dieser Herodes kommen sollte, falle ich auf ihn. Ohne dass ich von einem Menschen gefällt werde.

Das war vor einigen Monaten. Seitdem ist schon mancher Sandsturm über uns hinweg geblasen, und es hat sich so eine Art Alltag eingependelt. Der Esel frisst den ganzen Tag irgendwelche Grasbüschel und schaut immer wieder begehrlich auf meine Blätter. Ich selber gebe den drei Menschen Schatten. Und dem Esel manchmal auch ein wenig. Josef baut ständig etwas an der Hütte, Maria sorgt für das Essen, und selber gebe ich immer wieder mal eine Runde Datteln aus. Das Baby, dieser Exilpolitiker, macht bereits einen ganz wachen Eindruck.»

Palmen-Infos:

- Nach dem Tod von Herodes liess Gott Josef durch einen Engel ausrichten, dass die Familie zurück nach Israel gehen kann.
- Die Geschichte ist beschrieben in Matthäus 2,13-23.
- In den Herzen vieler Menschen ist Jesus auch heute noch ein Exilpolitiker. Laut der Bibel klopft er aber an unsere Herzenstür und bittet um Einlass.
- Geben Sie dem Exilpolitiker Jesus in Ihrem Leben eine Chance: www.erlebe.jesus.ch

* Laut israelischer Verfassung hat sich daran bis heute nichts geändert. Palmen, die ausserhalb Israels wohnen, dürfen in Israel nicht wählen.**
** Palmen, die in Israel stehen, dürfen übrigens auch nicht wählen.

Adventskalender extra: Das Bild des Tages
Alle Advent-Storys: www.advent.jesus.ch

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Versuchung: Die Wüste erzählt

Datum: 14.12.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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