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Wir erreichen heute Josef, den Eben-nicht-direkt-Vater von Jesus. «Und genau damit habe ich ihm ein bis zweimal einen ganz schönen zusätzlichen Schrecken eingejagt, ich, der Zeremonienmeister seiner Träume. Von Zeit zu Zeit habe ich ihn in der Nacht mit meinen Choreografien ganz schön erschreckt. Zum Beispiel liess ich ihn manchmal in ein Tal runterfallen. Er fiel und fiel und schrie und zappelte. Der Boden raste näher. Unaufhaltsam. Immer schneller. Schneller und schneller. Dann war er unten.
Beim Aufprall erwachte Josef dann schweissgebadet. Ja, ja, das haben die Träume, die wir lossenden, so drauf. Oder einmal habe ich ihn flüchten lassen. Er kam und kam nicht vom Fleck. Sein Feind kam immer näher. Dann liess ich den armen Josef auch noch ausrutschen ... Sie kennen das? Nun, wir lernen auf der Traumakademie eben immer ein wenig ähnliche Dinge. Meist lasse ich den Josef aber nachts angenehm ruhen.
Neulich aber musste ich ihm etwas im Traum mitteilen. Es war ein Auftrag von ganz oben. Denn Josef war ganz geplagt. Seine Verlobte war nämlich schwanger. Und das nicht von ihm. Da war er ganz sicher. Denn die beiden hatten noch nie ... ähh ... sie wissen schon. Also dachte Josef an eine Flucht. Und die sollte ich ihm austreiben. Ich hatte mir den ganzen Tag Gedanken gemacht, und am Abend hatte ich dann ein herrliches Drehbuch verfasst.
Zuerst gelang seine Flucht. Aber dann verschwamm die Strasse plötzlich. Vor ihm sollte sich kurzum ein finsterer Wald auftürmen. Dann verfolgte ihn plötzlich ein riesiger Bär, und als ob das noch nicht gereicht hätte,stolperte er zu allem Übel noch über die vielen Steine auf seinem Weg. Dann sah er, dass ihm viele schmale, leuchtend gelbe Augen aus dem Wald entgegenblinzelten. Ganz fiese Gefährten mussten das sein. Und der Bär sollte immer näher kommen. Und dann würde sich vor Josefs Füssen auch noch eine Schlucht auftun. Er musste also möglichst auf die andere Seite springen, wollte er nicht vom Bär gefressen werden. Diese Seite würde er natürlich nicht erreichen, sondern in die Schlucht fallen. Dort würde er dann die Augen öffnen und – immer noch im Traum – von Maria gepflegt werden, und dann würden sie sicherlich glücklich sein.
«Alles Unsinn!» hörte ich hinter mir. Ich hatte es mir gerade in der Schaltzentrale von Josefs Hirn gemütlich gemacht und erschrak nun selber nicht schlecht. Ein Engel stand da. Ein richtiger grosser kräftiger Engel. Mann, war der stark. «Wir müssen Josef nicht noch mehr ängstigen!» sagte der Engel zu mir. Und weiter: «Mach diese Nacht mal Pause, du hast ja seit vielen Jahren kaum eine gehabt.»
Wohin hatte ich nur meine Autogrammkarten verlegt? Ich kramte einfach einen weissen Zettel hervor, und der Engel signierte ihn bereitwillig. Sein Name war – als ich das Papier anschaute, konnte ich den Namen nicht lesen. Es war eine andere Schrift. Aber sie war sehr geschwungen und sehr schön. Ich beschloss, in der Schaltzentrale zu bleiben und dem Engel zuzusehen. Das wollte ich auf keinen Fall verpassen.
Und dann war Action angesagt. Der Engel zelebrierte einen unglaublichen Auftritt. Er sagte Josef, was Sache ist. Dass Maria zwar schwanger sei, ja. Aber dass dies nicht Grund zur Besorgnis, sondern zur Freude sei. Denn Gott selbst habe das so gewollt. Und das Kind sei durch den heiligen Geist quasi eingepflanzt worden. Und er, Josef, sei auserwählt, sich darum zu kümmern. Der Auftritt überzeugte Josef. Und mich auch. Ich bin froh, noch lange bei Josef bleiben zu können. Und irgendwann gibt es bestimmt auch ein Wiedersehen mit dem Engel. Dann kann er mir auch sagen, wie er heisst. Denn die Schrift kann ich noch immer nicht lesen.»
Josef / Infos zu den Engeln:
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