Stress, lass nach!

365 Tage hat das Jahr, 24 Türchen der Adventskalender. Sie gehen schneller auf als einem lieb ist. Dabei hat man noch lange nicht alle Geschenke für die Familie beisammen. Mit einem Mal steht dann wieder der Heiligabend vor der Tür. - Stress, lass nach!
Stress an Weihnachten
Stress
Boot
Stress ade

Hand aufs Herz: Ist es während dem Jahr soviel anders? Oder empfinden Sie den Weihnachtsstress nur umso mehr, weil man ihn dann "noch weniger brauchen" könnte? Stress gehört heute leider für viele Menschen zum Alltag. Es ist gut, sich einige grundlegende Gedanken darüber zu machen.

Stress macht krank

Was sind seine Kennzeichen? Wie kann man ihn vermeiden? - Manche Antworten sind einfacher als man denkt. Dahinter geht es auch um unsere Lebenseinstellung. Weihnachten offenbart sie. Und doch war grade die allererste Weihnacht alles andere als stressfrei!

Allgemein gesagt, ist Stress ein mehr oder weniger lang andauernder Zustand von Anspannung und Erregung. Vor allem am Arbeitsplatz stellt eine grosse Gefahr für die Gesundheit dar und macht dort anfälliger für Unfälle. In Deutschland rechnet man mit 10.000 vermeidbaren Fällen von Herzinfarkt. Die sozialen Kosten für die Krankenkassen und die Pensionskassen sind immens.

Schlechter Distress

Verantwortlich dafür ist jedoch nur die eine Variante von Stress, der sogenannte "Distress". Das sind:
- Anforderungen und Konflikte, die als dauernder Druck erlebt werden
- Zeitnot und übermässige Forderungen, verbunden mit Kritik und mangelnder Anerkennung
- Auswegslos erscheinende Situationen.
Wenn diese Faktoren zusammenkommen, steht der Körper unter Daueralarm. Das hält kein Mensch lange aus.

Stress belebt

Neues kann aber auch als aufregend, herausfordernd, stimulierend erlebt werden. Der Stressforscher Hans Selye spricht dann vom sogenannten "Eustress": Körper und Geist sind gefordert, aber der Mensch geniesst diese Herausforderung - im Sport, bei Prüfungen, bei beruflichen Projekten. Die Stresshormone erzeugen nun den berühmten anregenden "Kick".

Wie läuft Stress ab?

Schon lange vor der eigentlichen Störung bestanden vielfältige Ursachen. ständige Sorgen, dauernde Belastung und mangelnde Erholung. Ein Ereignis wie Weihnachten ist sozusagen "der Strohhalm, der dem Kamel den Rücken bricht". Bedenken Sie also, dass jeder Mensch nur begrenzte Energie hat. Sie können Ihren seelischen Akku schnell herunterfahren. Oder Sie setzen Ihre Kräfte gezielt ein - dort, wo sie sinnvoll sind und zu wohltuenden Ergebnissen führen.

Vier Ansatzpunkte für Gegensteuer

1. Kurz vor oder mitten im Stress

- sich einen anderen Bürostuhl zulegen, ein lärmendes Gerät in der Nähe ausschalten, ein Gebet nach oben schicken
- kurze Zeiten der körperlichen Bewegung einschalten und sich durch eine Atem- oder Entspannungsübung wieder ablenken oder beruhigen

- bewusste Atempausen in den Alltag einbauen: eine halbe Stunde an die frische Luft gehen, ein kurzes Mittagsschläfchen einlegen

2. Vorher Neinsagen lernen

- Manche Leute berauben sich selber sogar der letzten Ruhezeiten und gehen an einem Adventssonntag einkaufen. Lassen Sie das bleiben. Sie können diesen Tag besser nutzen und werden entspannter in die neue Woche starten.

- Karten, Briefe und Familienkalender, die man auf Weihnachten hin verschicken möchte, kann auch schon Wochen vorher schreiben oder basteln. So wird die Vorbereitung zum Familienerlebnis statt zum individuellen Streßmoment.

- Wenn es zu hektisch wird, dann halten kurz Sie inne und fragen sich: "Wäre es wirklich schlimm, wenn ich die Arbeit jetzt aufschiebe?" Manches erledigt sich tatsächlich von selbst, indem man sie erst einmal liegen lässt. Was macht es aus, wenn Sie einmal nicht an vorderster Front in perfektem Einsatz stehen? Wenn Sie hingegen ausbrennen, dankt Ihnen niemand dafür.

- Verlängern Sie berufliche Probleme nicht ins Privatleben. Kein Mensch ist unersetzlich. Aber die Scherben zerbrochener Beziehungen lassen sich kaum mehr nahtlos zusammensetzen.

3. Langfristiges Gegensteuer

- Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst: für ein Hobby, für Sport oder Musik. Überprüfen Sie Ihren Tagesrhythmus. Sind Sie ein Morgen- oder ein Nachtmensch? Passen Sie Ihren Arbeitsalltag so weit wie möglich diesen persönlichen Bedürfnissen an. Sie werden staunen, dass sogar noch Zeit übrig bleibt!

- Manchmal sind Spitzenleistungen und ein grosser Einsatz nötig. Aber denken Sie daran: Niemandem stehen unbegrenzte Kräfte zur Verfügung. Nehmen Sie also Ihr Erholungsbedürfnis ernst und kurieren Sie Wochenendarbeit, Jetlag oder eine allgemeine Übermüdung aus. So kommen sie wieder frisch und mit neuen Ideen zurück in den Alltag und an die Arbeit.

- Haben Sie den Eindruck, Ihr Beruf machen Sie kaputt, so seien Sie konsequent: Haben Sie schon an eine längere Auszeit gedacht? Könnte es Sinn machen, sich versetzen zu lassen, die Stelle zu kündigen oder gar den Beruf zu wechseln?

4. Ihre Lebenshaltung

- Es kann besser sein, mal einen Konflikt oder eine Ablehnung zu riskieren, als sich innerlich unter Druck zu setzen. "Ich mute es dem andern zu, sich anzuhören, dass ich anderer Meinung bin. Er wird es aushalten können."
- Lieber eine Arbeit delegieren oder eine nach der anderen erledigen, als zwei oder drei Dinge möglichst gleichzeitig. "Ich mache es, so schnell es geht. Aber eins nach dem anderen."
- Sie sind nicht bloss "Ihres eigenen Glückes Schmied". Das Wesentliche im Leben wird einem immer geschenkt: Beziehung, Glück, Zufriedenheit. Sie können es sich nicht verdienen. Wozu also dann der Stress? "Ich bin nur für kleine Bereiche meines Lebens selber verantwortlich. Die grossen Zusammenhänge vertraue ich Gott an."
- Stress löst Krisen aus. Aber jede Krise ist immer auch eine Chance. Sie rüttelt auf und hilft, die Weichen fürs ganze Leben neu zu stellen. Ein positiver Nebeneffekt: So mancher hat anschliessend andere Menschen besser verstanden als vorher.

Stress in Bethlehem

Wir stöhnen heute über Weihnachtsstress. Dabei ist dieses Phänomen so alt wie das Fest selber. Stellen Sie sich vor: Am Ende ihrer Schwangerschaft wurde eine junge Frau mit ihrem Verlobten auf eine mehrtägige Reise geschickt - per Esel. Die Regierung machte Druck, dass jeder in seine Heimatstadt reist. Kaum angekommen, ist kein Zimmer zu finden. Dabei machen sich schon die ersten Wehen bemerkbar. Das einzige freie Lager ist schliesslich ein Stall. Dort erfolgt dann die Niederkunft. - "Stress, lass nach!" möchte man noch heute ausrufen.
Aber die Weihnachtserzählung strahlt Frieden aus. Warum? Weil die Beteiligten ihr Leben und ihre Umstände aus Gottes Hand angenommen hatten. Darum konnten sie Frieden erleben - mitten drin.

Datum: 05.12.2005
Quelle: Jesus.ch

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