Weihnachten auf den Kopf gestellt

Der Wunsch nach einem perfekten Fest

Wer Weihnachten feiert, der wünscht sich etwas Besonderes und Schönes. Es soll ein Fest sein, das sich vom üblichen Alltag abhebt, eben möglichst perfekt.
Christmastree
Die Geburt Jesu, dargestellt im Film «Son of God»

Was Weihnachten besonders macht, ist für Menschen sehr verschieden: Manche machen eine Reise. Für andere gehört das Weihnachtsfest unbedingt in die eigenen vier Wände. Die einen legen Wert auf eine festliche Dekoration oder ein Festessen. Für andere ist das Fest vor allem eine Sache der Familie oder eine Zeit mit dem Partner oder mit Freunden. Wieder andere stecken ihre Kraft und Energie vor allem in die Geschenke.

Das erste Weihnachten war nicht schön

So, wie heute daran erinnert wird, könnte man denken, dass die Geburt von Jesus ebenfalls sehr besonders und rundum gelungen war: Stallromantik, besinnliche Lieder, singende Engel, staunende Hirten mit ihrer Schafherde, ein beeindruckender Stern – ein strahlendes Weihnachten. Doch so war es nicht!

Statt Vorfreude war da die extrem belastende Reise Josephs mit seiner hochschwangeren Maria. Statt Stallromantik eine Geburt in einem dreckigen Holzverschlag. Statt einer Entbindung im Kreise von Familie und Freunden, eine, in der Maria und Joseph vermutlich auf sich allein gestellt und überfordert waren. Und die einzigen, die davon Kenntnis nahmen, waren ein paar Leute aus der Unterschicht – Hirten.

Gottes Weihnachten ist nicht perfekt

Für Gott war es offensichtlich kein Ziel, das erste Weihnachten möglichst schön und perfekt zu gestalten. Das war nicht seine Absicht und auch nicht seine Botschaft. Ganz im Gegenteil. Sein Sohn kam vielmehr unter sehr unschönen Bedingungen zur Welt.

Dass Jesus seine – man könnte sagen – absolut perfekte Existenz verlassen hat, um Mensch zu werden, ist das wirklich Besondere von Weihnachten. Für manchen mag es sich so darstellen, als habe sich Jesus kurz umgezogen, um als Gottes-Sohn mal fix in die Haut eines Menschen zu schlüpfen, so wie es Schauspieler tun.

Doch es war viel einschneidender für Jesus. Er verzichtete auf alles. Es war für Jesus eine völlig andere Existenz und es bedeutete vor allem das Ende seiner vollkommenen und harmonischen Gemeinschaft mit seinem himmlischen Vater.

Weihnachten steht Kopf

So gesehen ist es schon recht eigenartig: Aus einem ursprünglich von Gott gewollten, sehr unperfekten Weihnachten wird heute oftmals ein möglichst perfektes Fest gemacht.

Es soll hier nichts gegen schöne Weihnachtsfeste gesagt werden. Es geht vielmehr darum, welche Erwartungen und Bilder bestimmend sind, durch die Art, wie es gefeiert wird. So stellt der Wunsch nach einem möglichst perfekten Fest den ursprünglichen Sinn von Weihnachten geradezu auf den Kopf. Jesus hatte kein perfektes Weihnachten und es geht ihm auch nicht um Menschen, bei denen es perfekt zugeht.

Jesus kommt vielmehr zu den Menschen, bei denen es gar nicht gut läuft. Er kommt zu den Verlierern und zu denen, die nicht mehr weiter wissen. Jesus liegen die auf dem Herzen, die sich sorgen und die Angst haben, die krank sind oder unglücklich, die sich einsam fühlen, deren Ehe bröckelt oder schon zerbrochen ist.

Weihnachten für Menschen, denen nicht danach ist

Dass Jesus in die Not eines Menschen mitten hinein kommt und sich nicht abwendet – das ist Weihnachten. Dass ihn Fehler und Nöte nicht abstossen, das ist die Botschaft dieses Festes. Jesus sucht nicht das, was schön und gelungen ist, sondern kommt zuerst zu den Menschen, die in Not sind.

Wenn Ihnen in diesem Jahr so gar nicht nach Weihnachten zumute ist, aus welchem Grund auch immer, dann sind Sie Jesus und seinem Gedanken von Weihnachten viel näher, als Sie vielleicht glauben.

Weihnachten ist ein Ereignis, das im Herzen eines Menschen stattfindet. Und zwar genau dann, wenn Sie von dem, was Sie bedrückt – sei es Angst, Selbstzweifel, Schuld, ja vielleicht sogar Hoffnungslosigkeit - wegschauen und stattdessen auf Jesus schauen und ihn in Ihr Leben bitten. Sie sind Jesus unendlich wichtig. Wenn Sie ihm Ihr Leben geben, dann ist Weihnachten, und zwar so perfekt wie es nur sein kann.

Zur Webseite:
Kommentar eines Pfarrers: Was ist der Kern von Weihnachten?
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Advent und Weihnachten: Zeit der Gefühle

Datum: 24.12.2016
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet

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