Die Realität sieht oft ganz anders aus

Immer wieder begegnen uns Äusserungen wie: «Ausgerechnet vor Weihnachten passiert dieses oder jenes…» oder «Aber doch nicht an Weihnachten!» Sind an Weihnachten wirklich nur das Schöne, das Perfekte und die positiven Gefühle gestattet?

Kummer und Schmerz statt Liebe und Freude

Die Realität sieht oft ganz anders aus. Auch an Weihnachten machen Kummer und Schmerz nicht einfach vor unserer Türe halt. Ganz im Gegenteil: Oft wird gerade an Weihnachten schmerzlich bewusst, was fehlt. Was zerbrochen ist. Was schmerzt. Lücken sind dann besonders gross, wenn Familienleben zelebriert wird.

Warum denkst du, dass es dieses Jahr bei dir nicht Weihnachten werden kann? Vielleicht machst du dir Sorgen um etwas? Oder dich quält Angst. Vielleicht leidest du unter Konflikten in der Familie. Vielleicht fühlst du dich einsam. Es kann sein, dass dir eine Krankheit schwer zu schaffen macht. Oder du bist traurig, weil du liebe Menschen verloren hast. Vielleicht schleppst du eine schwere Last mit dir. Oder du bist in ein schwerwiegendes Problem verstrickt. All das kann dazu beitragen, dass du an Weihnachten leidest und dich das Fest höchstens schmerzlich daran erinnert, was in deinem Leben nicht perfekt läuft.

Keine heile Welt bei der Geburt Jesu

Auch die allererste Weihnachten war alles andere als perfekt. Jesus wurde in widrige Umstände hinein geboren. In einem einfachen Stall kam er zur Welt. Nicht gerade ein würdiger Ort, um ein Kind zu gebären. Es war nicht einmal das Nötigste vorhanden. Es fehlte an Platz, Ausrüstung, Hygiene, Intimsphäre, einfach an allem. Die Lage war mehr als unsicher, die politischen Spannungen greifbar. Maria und Josef befanden sich auf Befehl des Kaisers in einer fremden Stadt und wussten nicht, was als nächstes kommen würde. 

Statt in eine perfekte Welt kam Jesus mitten in die Not dieser Welt. Er kam zu denen, die ihn so dringend brauchen. Zu denen, die schwere Lasten zu tragen haben. Zu denen, die sich nach Liebe und Harmonie sehnen. Er kam zu den Zerbrochenen. Zu den Hungrigen. Er kam mitten in Mangel und Lücken. Mitten in Sorge und Kummer. «Die Gesunden brauchen keinen Arzt», heisst es in der Bibel, «aber die Kranken!» Jesus ist genau für dich gekommen, um deine Lasten mitzutragen, um dir Hoffnung zu geben, um dich zu trösten und um dein zerbrochenes Herz zu berühren. Das ist Weihnachten!

So darf es auch bei dir Weihnachten werden, gerade wenn dein Fest nicht perfekt ist. Erst recht wenn die Tränen rollen – Jesus ist für dich geboren!

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