Ostereier

Kleine Farbenkunde

Jetzt gibt es sie wieder in den schönsten Farben oder mit kunstvollster Verzierung - Ostereier. Aber sind sie auch appetitlich? Farbe ist nicht gleich Farbe ...
Bild: PIXELIO.de

Natürlich kann man seine gefärbten Eiern auch ganz einfach im Laden kaufen. Schöner und meistens gesünder ist es aber, die Ostereier selbst zu färben, z. B. mit natürlichen Extrakten aus Zwiebelschalen, mit Randen- (Rote-Bete-) Saft oder schwarzem Johannisbeersaft. Im Naturkosthandel werden auch wasserlösliche Farben angeboten.

Nicht lebensmittelechte Farben dürfen nur zum Färben von ausgeblasenen Eiern verwendet werden, die nicht gegessen werden. Dies sind die Farben der Krappwurzel, des Rotsandel- und Blauholzes sowie des Rot- und Gelbholzes.

Synthetische Farbstoffe

Die künstlichen Eierfarben, die auch in vielen Haushalten verwendet werden, sind Lebensmittelfarbstoffe, die laut Gesetz zu den Zusatzstoffen zählen und deshalb kennzeichnungspflichtig sind. Die in Deutschland zugelassenen Farbstoffe gelten als gesundheitlich unbedenklich.

Die grösste Gruppe der synthetischen Lebensmittelfarbstoffe bilden die Azo-Farbstoffe, die allerdings als schwache Allergene bekannt sind, z. B. E 151 (Brilliant-Schwarz), E 122 (Azo-Rubin), E 127 (Erythrosin), E 102 (Tartrazin), E 104 (Chinolin-Gelb), E 110 (Sunset-Gelb).

Die Farbstoffe gelangen beim Färben durch poröse Stellen in der Eierschale ins Innere des Eies und können bei entsprechend empfindlichen Personen eine allergische Reaktion auslösen. Beim Kochen geplatzte Eier sollte man nicht mehr färben.

Natürliche Farbstoffe

Wer auf die künstlichen Farbstoffe verzichten möchte oder muss, kann auf natürliche Farben ausweichen, die aus Pflanzen gewonnen wurden. Sie haben ebenfalls E-Nummern und können theoretisch als Allergene wirken.

E 100: aus der Gelbwurzel gewonnenes Kurkumin
E 120: Das Rot der Cochenille-Laus
E 140: Chlorophyllin
E 132: Indigokarmin

Im Gegensatz zu künstlichen Farben werden sei gleich beim Kochen angewendet. Farbabstufungen und -mischungen sind mit ihnen ebenfalls möglich.

Farben aus der Natur

Die dritte Möglichkeit sind beim Selbstfärben die natürlichen Farben. Diese sind meist etwas blasser, aber nicht weniger schön. Dabei muss man zwischen lebensmittelechten und nicht lebensmittelechten Farben unterscheiden.

Erstere sind zum Färben von Eiern geeignet, die auch zum Verzehr bestimmt sind: Leuchtendes Gelb erreicht man mit Kamille, Kümmel oder Safran, Zwiebelschalen schattieren die Eier gelbbraun, einen warmen Braunton erreicht man mit Walnussschalen, Grüntöne durch Spinat und Brennesseln, Rosa erreicht man mit Preiselbeeren und Violett mit Blaubeersaft.

Verfärbungen des Eiweiss

Nachdem zur Färbung der Ostereier üblicherweise Lebensmittelfarben verwendet werden, können auch jene Eier verzehrt werden, deren Eiweiss durch Aufspringen der Schale mitgefärbt wurde. Manchmal findet man beim Verzehr der Ostereier einen grünen Rand um den Dotter. Das ist ein Hinweis, dass die Eier zu lange gekocht wurden. Die Kochzeit sollte maximal 10 Minuten betragen.

Kennzeichnung

Gefärbte Eier unterliegen nicht der EU-Verordnung zur Kennzeichnung von Eiern und müssen daher keinen Herkunftsstempel tragen.

Auch gefärbte Eier als lose Ware unterliegen der Kennzeichnungspflicht. Zu Kennzeichnen sind die Farbstoffe mit dem Hinweis "mit Farbstoff". In der Praxis werden diese Vorschriften nicht streng gehandhabt, weil der Farbstoff sichtbar ist.

Weiterführende Links:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Das Ostern-Dossier von Jesus.ch

Bearbeitung: Livenet.ch

Datum: 22.03.2008
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service