Jesus und Simon

Erdrückend lastet Vorgestern auf Simon.

Erdrückend lastet Vorgestern auf ihm. Er, der Sprecher der Jünger, der Mutigste, ihr Anführer, hat versagt. Beschämend. Er, Simon Petrus, hat Jesus im kritischen Augenblick - verleugnet! So getan, als hätte er nichts mit ihm zu tun. Um als Galiläer in Jerusalem seine Haut zu retten und nicht wie Jesus in die Mühle der Hassjustiz zu geraten.

Das hat er geschafft, mit dreimaligem dreistem Lügen - und gleich geheult, als er sich vom Ort des Geschehens davongestohlen hat. Die Scham über das Versagen hält ihn heute, zwei Tage später, noch gefangen, drückt ihn nieder. Alle Energie ist weg, Simon Petrus ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

Da klopft es an die Tür. Wer kann es sein in der Frühe? Frauen, Anhängerinnen von Jesus, die mit seinen Jüngern nach Jerusalem gekommen sind, waren beim Grab. Es sei leer! Simon (der Name Petrus, den Jesus ihm gegeben hat, mit der Bedeutung: Fels, schmerzt ihn) springt auf. Was ist passiert? Er muss sich vergewissern.

Zusammen mit Johannes läuft er aus der Stadt zum Felsengrab, in das Jesus gelegt wurde. Tatsächlich! Der Stein, der es verschloss (die Römer versiegelten ihn zur Sicherheit) ist weggerollt worden. Simon bückt sich und sieht sich in der halbdunklen Grabkammer um. Jesus ist nicht mehr da! Die Leinentücher, in die man ihn gewickelt hat, liegen noch da.

Verwirrt schleicht sich Simon ins Haus zurück. Nur nicht auffallen! Maria von Magdala tritt ein - und sie erzählt, dass Jesus ihr persönlich begegnet sei! Er habe ihr gesagt, dass er zum Vater im Himmel gehe. Simon ist hin- und hergerissen. Was soll noch werden mit ihm, der Jesus verleugnet hat? Hilft ihm ein Gang an die frische Luft, klarzukommen?

Der Auferstandene weiss um die düsteren Gedanken, die Simon umtreiben. Er hat das Ganze vorausgeahnt und ihm, als er mit seinem Mut prahlte, auf den Kopf zugesagt. Noch während des Verhörs im Hof des Hohenpriesterpalasts hat er ihm noch einen Blick zugeworfen. Und nun, drei Tage später, tritt er vor Simon. Der kann es zuerst nicht glauben. Doch er ist es, Jesus selbst - er lebt in einer neuen Dimension, nachdem er den Tod erlitten hat!

Simon geht zurück ins Haus der Freunde und berichtet, dass Jesus sich ihm gezeigt hat. Doch die glauben ihm nicht! Als wäre er verwirrt und nicht mehr zurechnungsfähig. Jedenfalls ist ihm die Sache über den Kopf gewachsen.

Die Bibel, Johannes, Kapitel 20, Lukas 22,31-34.54-62; 24,12.34

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Datum: 14.04.2009
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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