Jesus und Klopas

Kleopas und sein Freund brauchen Luft, wollen raus aus dem Haus.

Worauf warten sie denn in der Stadt, die Jesus getötet hat? Kleopas und sein Freund brauchen Luft. Raus aus dem Haus, in das sich die Anhänger, von der blutigen Hinrichtung noch wie betäubt, geflüchtet haben. Wozu noch warten? Es hat doch keinen Sinn mehr! Sie brauchen frische Luft.

Jerusalem liegt hinter ihnen. Gedankenschwer schreiten sie aus, unterhalten sich über die Katastrophe von vorgestern. Gut zwei Stunden sind es ins Dorf Emmaus. Da kommen sie vielleicht zur Ruhe.

Ein Mann holt sie ein, geht mit ihnen, sie kommen ins Gespräch. Sie kennen ihn nicht. Seltsam: Weiss er nicht, was passiert ist? „Du bist bestimmt der Einzige, der das nicht mitbekommen hat", sagt Klopas. „Was denn?" - „Nun, Jesus, der Prophet, in den wir alle unsere Hoffnung setzten, ist tot! Vorgestern hingerichtet mit zwei Verbrechern! Er tat Zeichen und Wunder und war so beliebt im Volk. Wie konnte das geschehen? Wir hofften, er werde Israel befreien und erneuern."

Und dazu komme heute, was nur wenige wissen, sagt Klopas: Einige Anhänger von Jesus, Frauen und dann auch Männer, hätten heute früh das Grab leer vorgefunden - und offenbar seien Engel dagewesen, die ihnen sagten, er lebe...

Der Fremde reagiert ganz eigenartig auf diese Geschichte voll Frust und Trauer. Er tadelt sie: „Wie unverständig seid ihr doch! Warum begreift ihr nicht? Könnt ihr denn nicht glauben, was die Propheten, Gottes Sprachrohre, schon vor langer Zeit angekündigt haben?"

Verständnislos wechseln Klopas und sein Freund Blicke. Was für Propheten meint er denn? Jesus ist gescheitert, Punkt. Die Heiligen Schriften machen doch klar, dass der Messias, Gottes Gesandter, triumphiert. Dass er scheitert und umkommt...? - ausgeschlossen!

Aber der Fremde ist offenbar mit den Schriften vertraut. Er zitiert ihnen aus den Büchern von Mose und den Propheten viele Stellen, die etwas anderes andeuten: Der Messias wird unten durch müssen, er wird leiden - und so den Durchbruch schaffen.

Verwundert und irgendwie fasziniert hören Klopas und sein Freund zu. Was soll das alles, wenn Jesus doch tot ist? Bereits nähern sie sich dem Dorf. Und Hunger haben sie auch. „Willst du nicht bei uns bleiben?" fragen sie ihn. Er tut so, als wollte er weiter wandern. Klopas findet, er solle dies bleiben lassen. „Es ist schon Abend. Wir werden etwas essen und laden dich ein, bei uns zu übernachten." Da willigt der Fremde ein.

Sie tragen Brot und einen Krug auf und setzen sich an den Tisch. Wird der Gast Gott dafür danken? Er nimmt das Brot, spricht das Lobgebet darüber und bricht es. Da fällt es wie Schuppen von ihren Augen: Es ist Jesus!! Das ist er! Er macht das so. Er selbst sitzt mit ihnen am Tisch...!

In diesem Augenblick ist er nicht mehr da - weg, entschwunden. Nicht aufgestanden und durch die Türe gegangen, sondern einfach weg! Ohne ein Wort. Klopas und sein Compagnon greifen sich an den Kopf. Wie konnten wir nur so blind sein? So lange legte er uns auf dem Weg die Schriften aus - und wir gingen mit, unser Herz brannte wie früher bei seinen Predigten...

Nun hält sie nichts mehr in Emmaus. Zwar wird es schon dunkel - aber das müssen die Freunde in Jerusalem gleich erfahren: Jesus ist auferstanden! Er ist tatsächlich auferstanden und mit uns gegangen! Er lebt!

Die Bibel, Evangelium nach Lukas, Kapitel 24, Verse 13-33

Links zum Thema:
Mehr über Jesus erfahren
Das Oster-Dossier von Jesus.ch

Datum: 13.04.2009
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service