Ostern ohne Rindsfilet

Kommt es drauf an, welches Fleisch wir an Ostern essen? Eine Zeitung geht auf die mangelnde Auswahl ein.
rindsfilet

Weil die EU Ende Januar für brasilianisches Rindfleisch einen Importstopp verhängte und die Schweiz mit Ausnahme des brasilianischen High Quality Beef bloss ganze Nierstücke vom Rind importiert, fehlen in Zürcher Fleischtheken derzeit die begehrtesten Stücke: Rindsfilets.

Wie der Tages-Anzeiger berichtete, „hat es zu wenig Filet und zu viel Huft und Entrecôte auf dem Markt". „Ostern ohne Rindsfilet: Das Luxusfleisch geht aus", titelt die Zeitung. Als müsste für die Hausfrau, die etwas auf sich hält, zum Fest der Auferstehung von Jesus Christus das beste Fleisch auf den Tisch. Nun hat aber dieses christliche Hauptfest im Kern so wenig mit Fleisch zu tun, wie Eier und Hasen dazu gehören. Genauer gesagt: Ostern ist das Fest einer anderen Leiblichkeit.

Der verwandelte Leib

Am Ostermorgen wurde Jesus von Nazareth, der zwei Tage zuvor am Kreuz hingerichtet und dann begraben worden war, von den Toten auferweckt. Sein Leichnam war nicht mehr zu finden, als seine Freunde in die Grabhöhle blickten. Sein Leib wurde verwandelt durch die Kraft des göttlichen, unendlichen Lebens, wobei ihm Merkmale des irdischen Leibs blieben. Die Freunde konnten die durchstochenen Hände betasten, als Jesus ihnen erschien. Er ass Fisch, um ihnen zu beweisen, dass er nicht bloss Geist war. Sie mussten sich daran gewöhnen, dass Jesus zu ihnen kommen konnte, auch wenn alle Türen verschlossen waren. Er war an Raum und Zeit nicht mehr gebunden.

Vierzig Tage nach seiner Auferstehung wurde er in die unsichtbare Welt aufgenommen (unser Fest „Himmelfahrt") und nahm seinen Platz als Herrscher bei Gott ein. Aus dieser unsichtbaren Welt wird er, so die Bibel, an einem unbekannten Tag wieder heraustreten und sichtbar die Herrschaft über die Welt ausüben, die Gott ihm verliehen hat, als er ihn durch die Auferstehung zum Herrn über alles machte.

Brücke zum ewigen Leben


Der Apostel Paulus gehört zu den ersten Christen, die sich bewusst wurden, was Ostern für unsere menschliche Leiblichkeit bedeutet. „Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben, noch erbt das Vergängliche die Unvergänglichkeit" (1. Brief an die Christen in Korinth 15,50). Wer aber durch den Glauben an Jesus Anteil bekommt an seiner lebensspendenden Kraft, wer durch den Heiligen Geist „in Christus" lebt (so der Ausdruck von Paulus), wird Erbe des Reiches Gottes.

Dies motivierte die ersten Christen; sie konnten ihr Staunen über die Auferstehung von Jesus nicht für sich behalten. Es gibt eine Brücke von dieser Welt in die ewige Welt Gottes, die durch das Wunder am Ostermorgen ihren Anfang nahm: Es ist Jesus, der in seiner Person die Auferstehung und das Leben ist.

Ob an Ostern Rindsfilet auf den Tisch kommt oder weniger edles Fleisch oder gar kein Fleisch: lenken wir uns nicht mit solchen Unterschieden ab. Feiern wir das Geheimnis des unendlichen Lebens, das Gott uns sterblichen Menschen auftut in Jesus Christus.

Datum: 17.03.2008
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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