Was an Ostern beginnt

Himmlischer Stoff

Kleider machen Leute. Es ist, als hätte Gott zu Ostern eine neue Bekleidung lanciert. Sehen, betasten und erstehen können wir sie nicht – sie ist aus himmlischem Stoff.
lichtdurchflutetes Kleid

Dagegen dürften alle Modeschauen der Welt verblassen. Himmlischer Stoff! Seine Verwendung fürs Volk lässt noch auf sich warten. Doch Christen feiern den Fürsten der neuen Kreation, Jesus, der bereits im neuen Kleid wandelt. Seit seiner Auferweckung von den Toten vor bald 2000 Jahren gibt es den himmlischen Stoff, auch für seine Nachfolgerinnen und Nachfolger.

«Was jetzt vergänglich ist …»

Jesus, der Auferstandene, nimmt die Zukunft vorweg: «Was jetzt vergänglich ist, muss mit Unvergänglichkeit überkleidet werden», schreibt Paulus, einer der ersten christlichen Theologen. «Und was jetzt sterblich ist, muss mit Unsterblichkeit bekleidet werden.» Eben dies begründet und garantiert Jesus mit seiner eigenen Auferstehung. Ohne sie gäbe es kein Überkleidet-Werden.

Überphantastisch

Himmlische Kleidung übersteigt unsere Phantasie. Paulus verwendet ein Bild, um eine Verwandlung anzudeuten, die unser Vorstellungsvermögen sprengt. Denn für uns Sterbliche gehört der Tod zum Leben: Er steht nicht bloss am Ende des Lebens, sondern durchdringt es. Der Tod ist unserem Leben so eingeschrieben, dass wir es todesfrei wohl nicht einmal träumen können.

Das volle Leben

Was Leben wirklich ist, erschliesst sich von der Auferstehung her. Allein die Auferstehung von Jesus bringt das wahre, volle Leben ans Licht. Alle Toten, die aus dem Reich der Schatten ins irdische Leben zurückgeholt wurden, haben den Tod wieder vor sich, wie der Rest der Lebenden.

Ganz himmlisch

Jesus ist definitiv in einer anderen Kategorie. Er ist bei seiner Auferstehung gleichsam himmlisch eingekleidet worden. Im Unterschied zu allen Menschen seit Adam und Eva ist er «vom Himmel». Die Gesetze der bestehenden Schöpfung sind aufgehoben – er kann als leibliches Wesen nicht nur essen, sondern durch verschlossene Türen gehen. 40 Tage nach Ostern wird er in den Himmel hinaufgehoben (unser Fest Himmelfahrt) und von Gott inthronisiert.

Unerreichbar

Da «oben» sind wir zweifellos nicht. Paulus lässt keinen Zweifel an der Distanz zwischen Himmel und Erde, die in dieser Schöpfung nicht aufzuheben ist. «Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben. Das Vergängliche erbt die Unvergänglichkeit nicht.» So wie wir sind, haben wir kein Anrecht und keinen Zugang zum himmlischen Stoff. Gott selbst muss uns überkleiden. Er tut es, indem er uns das unvergängliche Leben von Jesus schenkt.

Was passiert ist …

Das geschieht in Raten. Wir sind eingeladen, Jesus Christus zu glauben, ihm in diesen letzten Dingen ganz zu vertrauen. Wenn jemand das tut und so «in Christus ist, dann ist das neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden». Paulus hat dies im Perfekt geschrieben – es hat passieren können, weil Jesus auferstanden ist, und ist für alle, die sich ihm anvertrauen, passiert. Da ist schon neue Schöpfung!

… und noch geschehen wird

Umso intensiver spürt Paulus, was noch nicht geschehen ist: «Wir seufzen wie unter einer schweren Last, weil wir nicht entkleidet, sondern bekleidet werden möchten, damit das Sterbliche vom Leben verschlungen werde.»

Darum geht es: dass Gottes himmlisches Leben unser sterbliches, kümmerliches Sein verschlingt, wenn er zu uns kommt. Er wird es tun, wenn Jesus sichtbar auf die Erde zurückkommt, um sie mit seiner Kraft zu erneuern. Vom Himmel, schreibt Paulus, «erwarten wir als Retter den Herrn Jesus Christus, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines herrlichen Leibes.» So werden uns die neuen Kleider geschenkt, die aus himmlischem Stoff sind. Ich freue mich darauf.

Die zitierten Sätze von Paulus finden sich in seinen Briefen an die Christen in Korinth (1. Korinther 15, 2. Korinther 5) und im Brief an die Christen in Philippi (3,21).

Datum: 31.03.2013
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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