Jahreslosung 2007

Ein Gotteswort aus der Bibel, das Hoffnung schafft zum Anfang des neuen Jahres. Fühlen Sie sich davon angesprochen? Können Sie es sich vorstellen, dass Sie Ihren Weg durchs 2007 im Vertrauen auf Gott gehen, der Ihnen zusagt: „Siehe, ich will ein Neues schaffen“? Oder sieht Ihre Erfahrung in der Vergangenheit eher gegenteilig aus: Unerfüllte Erwartungen, Verluste, Ratlosigkeit, Resignation? Lesen Sie dennoch weiter:

Zuversicht in einer ausweglos scheinenden Situation

Die Bibel ist eine Sammlung von Büchern, die innerhalb von über 1000 Jahren in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen entstanden sind. Um zu verstehen, was uns die Worte der Bibel mitteilen wollen, ist es darum oft hilfreich, wenn wir uns den historischen Zusammenhang vergegenwärtigen, in den hinein sie gesprochen worden sind.

Das gilt auch für die Jahreslosung 2007: Sie wurde erstmals von einem Propheten im Auftrag Gottes in eine völlig auswegslose Situation hinein gesprochen: Nach jahrzehntelangen Kriegen wurde im Jahr 586 v. Chr. Jerusalem durch die Assyrer erobert. Der grösste Teil der Bevölkerung wurde nach Babylon (im Gebiet des heutigen Irak) deportiert. Dort konnten sie zwar in relativer Freiheit leben, aber eine Rückkehr in ihr Land war ihnen verboten. Ohnehin war die Vorstellung einer Rückkehr in die Heimat angesichts der Tatsache, dass Jerusalem und die übrigen Orte zerstört waren, wenig realistisch. Resignation breitete sich unter den Exilierten aus.

In dieser Situation erhielten einige Männer von Gott den Auftrag, den Israeliten Botschaften der Hoffnung zu übermitteln. (Diese Botschaften sind in den Büchern der Propheten Ezechiel, Obadja und in den Kapiteln 40 bis 55 des Buches des Propheten Jesaja nachzulesen.) Es waren Aufrufe an die Verbannten, entgegen allen sichtbaren Randbedingungen das Vertrauen in den allmächtigen Gott nicht aufzugeben.

Visionen: Ausdruck der Hoffnung

Auch unsere Jahreslosung wollte damals wie heute eine Vision in den Menschen wecken: „Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?“ Das vertraute Bild der aus dem Boden spriessenden neuen Vegetation, oftmals aus Samen, die seit Jahren in der Erde lagen, sollte die Menschen an die Erfahrung erinnern, die sie nach jeder Trockenzeit wieder machen durften: „Jetzt wächst es auf!“

Wenn in der Bibel von der Zukunft gesprochen wird, geschieht dies meistens in Bildern. Tatsächlich sind Bilder ja die konkreten Vorstellungen dessen, was zu erwarten ist. Damit kommt die Bibel den Gewohnheiten unseres Unbewussten entgegen, das die meisten Inhalte in bildlicher Form abspeichert. Innere Bilder machen den grössten Teil unserer Erinnerung aus. Und auch unsere Zukunft stellen wir uns meistens in bildlicher Form vor.

Darum: Erfolgreiche Menschen sind meistens solche, die ihre positiven Visionen bewusst pflegen. Aber auch das andere trifft zu: Unsere Ängste sind sehr häufig nichts anderes als negative Zukunftsvisionen. Es ist somit nicht gleichgültig, welche inneren Bilder wir fördern.

Welche Visionen nehmen wir ins Jahr 2007 mit?

Die Visionen der damaligen Propheten vom Neuen, das Gott schaffen will, auch jene vom neuen Jerusalem klangen im damaligen politischen und religiösen Umfeld in Babylon recht wirklichkeitsfremd. Und dennoch erfüllten sie sich: Im Jahr 538 v. Chr. eroberte der Perserkönig Kyros Babylon und verfügte in einem Edikt die Rückkehr der Verbannten in ihre Heimat und den Wiederaufbau der zerstörten Stadt Jerusalem.

Damals wie heute ist Gottes Verheissung eine Herausforderung: „Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?“

Herausgefordert ist unser Vertrauen in ihn und damit unser Hören auf ihn. Denn er wirkt. Damals wie heute. Darum liegt auf einem Leben, das sich nach ihm ausrichtet, sein Segen, auch im Jahr 2007.

Autor: Pfr. Reinhard H. Egg, Dipl. Psychologe, Webseite des Autors: www.egg-praxis.ch