Zur Auffahrt

Training beendet – jetzt sind wir am Ball

Delia Zumbrunn-Richner, Ref. Pfarrerin in Spiez BE, berichtete in einer Kolumne von der Herausforderung, im kirchlichen Unterricht Jugendlichen die christlichen Feiertage zu erklären. Um ihnen Auffahrt näher zu bringen, griff sie auf ein Bild aus dem Sport zurück...
Fussball spielen

Kürzlich habe ich im kirchlichen Unterricht versucht, den Jugendlichen die christlichen Feiertage zu erklären. Jetzt im Frühling häufen sich diese mit Ostern, Auffahrt und Pfingsten. So viel schulfrei, da sollen die Schülerinnen und Schüler wissen, weshalb sie frei haben. Doch wie erkläre ich ihnen die Bedeutung von Auffahrt? Klar, ich könnte in einem Satz sagen: «An Auffahrt gedenken wir, dass Jesus in den Himmel aufgefahren ist.» Aber was heisst denn das? Was bedeutet dieses Ereignis?

Wie der Anpfiff eines Fussballspiels

Um ihnen das aufzuzeigen, habe ich den Sport zu Hilfe genommen: Auffahrt ist wie der Anpfiff eines Fussballspiels. Bevor das Spiel beginnt, müssen die einzelnen Spieler die Spielregeln kennen und das Spiel üben. Dazu gibt es einen Trainer. Dieser erklärt den Neulingen das Spiel, zeigt vor, gibt Tipps und Tricks weiter. Es wird trainiert und geübt. Die Mannschaft entwickelt sich. Der Trainer lässt seine Schützlinge immer selbständiger werden. Dann kommt das Spiel. In diesem Moment zieht sich der Trainer zurück.

«Die Verantwortung liegt bei den Spielern»

Zu Spielbeginn verlässt der Trainer das Spielfeld. Er ist zwar noch da, aber er spielt nicht mehr mit. Er ist im Background. Die Verantwortung liegt bei den Spielern. Sie können jetzt das mit dem Trainer Geübte umsetzen.

So hat Jesus mit den Menschen, die ihm nachfolgten, trainiert. Er hat ihnen das «Spiel des Lebens» erklärt. Er hat Tipps weitergegeben und vorgezeigt, wie das Spiel funktioniert, wie das Leben gelingen kann. «Begegnet einander und euch selbst mit Achtung und Wertschätzung. Lasst euch nicht von euren Sorgen vereinnahmen, schaut auf Gott und habt Vertrauen. Kümmert euch umeinander.» Um nur einige seiner «Spielregeln» zu nennen.

Jesus verlässt das Spielfeld

Nach dem Training hat er das Spielfeld verlassen. Das ist Auffahrt: Jesus verlässt das Spielfeld. Seine Nachfolger sind nun am Ball. Jesus ist zwar noch da, aber nicht mehr am Ball. Er ist als Trainer im Hintergrund. Das Spiel ist nun bei uns. Es ist an uns Menschen, das umzusetzen, was Jesus uns gezeigt hat. Seine «Tipps und Tricks» zum Spiel des Lebens anzuwenden. Und dabei sind wir nicht allein: Wir sind als Team unterwegs. Wir spielen gemeinsam. Nur zusammen können wir den Auftrag Jesu erfüllen. Einer allein gewinnt kein Fussballspiel. Ein einzelner kann das, was Jesus uns vorgelebt hat, nicht umsetzen. Aber gemeinsam können wir nach seinen Spielregeln spielen und etwas bewirken in dieser Welt. Jetzt sind wir am Ball.

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Datum: 21.05.2020
Autor: Delia Zumbrunn-Richner
Quelle: Berner Oberländer

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