Religionsfreiheit wahren

Israels Parlament wirbt für Beschneidung

Mit einem Kurzfilm will das israelische Parlament beim Europarat für ein Recht auf die rituelle Beschneidung von Jungen werben.
Traditionelle jüdische Beschneidung, «Brit Mila» genannt.

In dem fünfminütigen Beitrag erklärt Parlamentssprecher Juli Edelstein, das jüdische Volk werde gegen alle Gesetzgebungen an dieser Praxis als einem der wichtigsten Gebote des jüdischen Glaubens festhalten. Die Produktion mit dem Titel «Für das Leben» soll in einigen Tagen auch auf der Videoplattform YouTube eingestellt werden.

Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hatte im Oktober die rituelle Beschneidung von Knaben in einer Resolution als «Verstoss gegen die körperliche Unversehrtheit von Kindern» beurteilt. Dagegen betont Edelstein, das religiöse Merkmal der Vorhautentfernung habe das jüdische Volk als Nation zusammengehalten. Jahrtausende hindurch seien Juden bereit gewesen, für das Beschneidungsgebot ihr Leben zu opfern.

In dem Kurzfilm kommen Ärzte von Israels führenden Krankenhäusern zu Wort. Sie verweisen auf Vorteile der Vorhautentfernung bei der Verminderung des Risikos von Krankheitsübertragungen wie mit dem HIV-Virus oder der Gefahr der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs.

Der Europarat hatte nationale Gesetze verlangt, damit «bestimmte Operationen und Praktiken nicht ausgeführt werden, bevor ein Kind alt genug ist, um zurate gezogen zu werden». Die jüdische Überlieferung sieht dagegen eine Beschneidung am achten Tag nach der Geburt vor. Jüdische Organisationen und Israel kritisierten die Europarats-Resolution auch wegen der Gleichsetzung von Knabenbeschneidungen und der Genitalverstümmelung von Mädchen.

Datum: 31.01.2014
Quelle: ref.ch / Kipa

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