60 Jahre Israel: Gottes Worte wurden Realität

In der Bibel wurde vorausgesagt, dass Juden aus allen Ländern nach Israel zurückkehren würden.
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Heute begeht der Staat Israel seinen 60. Jahrestag. 7,3 Millionen Menschen leben heute in Israel. In der Bibel wurde vorausgesagt, dass die Juden aus allen Ländern zurückkehren würden.

Das Volk der Juden ist mehrfach zerstreut worden. Die letzte und endgültige Zerstreuung geschah im Jahr 70 nach Christus, als Jerusalem von Titus, später römischer Kaiser, zerstört wurde. Die überlebenden Juden verteilten sich buchstäblich unter die Nationen.

Nachdem die Juden rund 2000 Jahre in alle Welt zerstreut wurden, kehrten sie seit Ende des zweiten Weltkrieges in mehreren Einwanderungswellen aus allen Himmelsrichtungen zurück. Damit erfüllte sich, was der Prophet Jesaja im 8. Jahrhundert vor Christus vorausgesagt hatte: „Vom Osten her werde ich deine Nachkommen bringen und vom Westen werde ich dich sammeln. Ich werde zum Norden sagen: Gib her! und zum Süden: Halte nicht zurück!“ (Die Bibel, Jesaja, Kapitel 43, Verse 5- 6)

Ein Volk bewahrt seine Identität

Eine weitere biblische Voraussage über dieses Volk lautete, dass die Juden niemals ihre nationale Identität verlieren werden, sondern als geschlossene Nationen erhalten bleiben: „Siehe, ein Volk, das abgesondert wohnt und sich nicht zu den Nationen rechnet“ (4. Moses, Kapitel 23, Vers 9). Das schien widersinnig zu sein, denn wenn ein Volk erobert und geschlagen wird und seine Überreste in Gefangenschaft geraten und weggeführt werden, dann löst es sich normalerweise mit der Zeit durch Mischehen und Aussterben auf und wird von den Völkern, unter denen es lebt, assimiliert. Mit den Juden geschah das jedoch nicht. Obwohl sie von den Nationen förmlich verschluckt wurden, hat sich dieses Volk niemals aufgelöst.

Verwunderung über die Juden

Durch alle Jahrhunderte wunderte man sich über die Juden. Friedrich der Grosse beispielsweise sagte einmal zu einem seiner Adjutanten: „Liefern Sie mir mit einem Wort einen Beweis, dass die Bibel wahr ist!“ Der Adjutant antwortete prompt: „Die Juden, Majestät.“

Dass die Geschichte der Juden so detailliert und exakt in der Bibel vorausgesagt ist, sollte ein starker Hinweis sein, dass die Bibel tatsächlich das Wort Gottes ist. Der englische Generalstaatsanwalt und Lordkanzler Erskine sagte einst: „Auch wenn alle anderen Zeugnisse für die Wahrheit der Bibel auf den Grund des Meeres versenkt würden, wären die weltweite Zerstreuung der Juden, ihre beispiellosen Leiden und ihre wunderbare Bewahrung ausreichend, um die Wahrheit der Bibel zu belegen.“

Die Bibel sagt in vielen Details voraus, was nach der Rückkehr der Juden nach Israel geschehen würde. Jahrhunderte lang war Palästina eine öde Gegend, doch heute prangen die Berge Israels durch die Programme zur Wiederaufforstung von Millionen frischer Bäume, zumeist Koniferen. Jesaja hat einst prophezeit: „Statt der Dornsträucher werden Zypressen aufschiessen, und statt der Brennnesseln werden Myrten aufschiessen« (Jesaja, Kapitel 55, Vers 13)

Eine wichtige Exportware Israels in alle Welt sind Zitrusfrüchte. Die israelische Stadt Jaffa ist weltweit für ihre Orangen bekannt. Angesichts der Voraussage in (Jesaja, Kapitel 27, Vers 6) ist das eine hochinteressante Tatsache: „Israel wird blühen und knospen; und sie werden mit Früchten füllen die Fläche des Erdkreises.“

Rückkehr der Juden wurde Realität

Die biblischen Worte über die Rückkehr der Juden und viele weitere Details wurden Realität, und so kehrten sie aus über 145 Ländern nach Israel zurück. So, wie Gott nach knapp 2000 Jahren Politik, Ideologie und Menschenherzen bewegte und so sein Volk nach Israel drängte, so lenkt er auch heute alles.

Wie damals zur biblischen Zeit, so muss Israel auch nach 60 Staatsjahren für sein Existenzrecht im Gelobten Land kämpfen. Aber – das Volk lebt!

David Ben Gurion proklamierte den Staat Israel

Gibt es für dieses Datum einen bestimmten Ort? Da ist ein Balkon in Tel Aviv, an einem einfachen Gebäude, die Hausnummer 16 der Rothschild-Strasse im Zentrum der Stadt. David Ben Gurion, Übervater Israels, proklamierte hier am 14. Mai 1948 die Unabhängigkeit des Staates Israel für den nächsten Tag. Und da ist auch, in Basel, der Tagungsort des Ersten Zionistenkongresses von 1897. Hier habe er den Judenstaat gegründet, notierte Theodor Herzl in seinen Aufzeichnungen.

Doch über die Existenz des jungen Staates in dem alten Land wurde und wird nicht auf einem Balkon, nicht in einem Verhandlungsraum oder einem Parlament entschieden. Zum Entscheidungsort wurden die Schlachtfelder. Dem Traum vom eigenen Staat folgte ein ernstes Erwachen. Am Morgen des 15. Mai 1948 erklärten die arabischen Feinde – Transjordanien, Ägypten, Syrien, der Irak und Libanon – dem ungeliebten neuen Nachbarn den Krieg.

Kein Friede für das Land

Die erste Schlacht in Nahost während der vergangenen 60 Jahre war bei weitem nicht die letzte. Auch wenn nicht gerade Krieg ist, herrscht längst kein Friede. Der "Unabhängigkeitskrieg" folgte der Unabhängigkeitserklärung auf dem Fusse, in ihrer Proklamation begründet war er letztlich nicht.

Denn die Stimmung in der Region hatte sich über Jahrzehnte hochgeschaukelt. Die Gründe dafür waren vielfältig: Die verschiedenen jüdischen Einwanderungsbewegungen und ihre Landnahme zählten ebenso dazu wie arabischer Terror und mangelnde Diplomatie, die Unschlüssigkeit und Doppelzüngigkeit der europäischen Kräfte ebenso wie das lange Lavieren der internationalen Staatengemeinschaft. Sie hatte Monate zuvor, am 29. November 1947, offiziell die Teilung Palästinas und die Errichtung eines jüdischen Staates beschlossen.

Den Kämpfen um das Überleben des Staates in der Entstehung folgten weitere Kriege. Der Sinai-Krieg 1956, der Sechs-Tage-Krieg 1967. Nie mehr danach erreichte die zionistische Stimmung eine solche Euphorie wie in diesen Juni-Tagen, als Ost-Jerusalem je nach Lesart "befreit" oder "eingenommen" wurde. Der Triumph wendete sich sechs Jahre später, als der Judenstaat im Jom-Kippur-Krieg fast am Abgrund stand.

Anfang der 80er Jahre stürzte sich Israel in einen Libanonfeldzug, dem im Sommer 2006 ein weiterer Waffengang im Norden – diesmal gegen die Hisbollah – folgte. Hinzu kommen zwei Aufstandsbewegungen der Palästinenser – von 1987 bis 1993 die erste Intifada, von 2000 bis 2006 die zweite Intifada – mit Tausenden Toten, überwiegend auf palästinensischer Seite. Dabei brachten palästinensische Kämpfer mit schrecklichen Anschlägen den Tod immer wieder auch in die Innenstädte von Tel Aviv und Jerusalem.

Nicht alles ist in Erfüllung gegangen

Auch deshalb ist Israel ein traumatisiertes Land. "Der Staat Israel wird für die jüdische Einwanderung und die Sammlung der zerstreuten Volksglieder geöffnet sein; er wird für die Entwicklung des Landes zum Wohle aller seiner Bewohner sorgen", heisst es in der Proklamationsurkunde vom 14. Mai 1948. Auch von der "vollen sozialen und politischen Gleichberechtigung aller Bürger ohne Unterschied der Religionen, der Rasse und des Geschlechts" ist die Rede.

Nicht alles ist in Erfüllung gegangen in dem Land, das seine Einwohnerschaft in sechs Jahrzehnten auf 7,24 Millionen, zu gut 75 Prozent Juden, vervielfacht hat. Das meint nicht nur die Gängelung oder Unterdrückung der Palästinenser und der Araber mit israelischem Pass. Auch bei der Integration der Einwanderer, der marokkanischen, äthiopischen oder russischen Juden, gibt es immer wieder Schwierigkeiten.

Gleichwohl kann dieses Vielvölkergemisch Israel stolz auf seine bunte Gesellschaft sein. Der Schmelztiegel funktioniert durch die Rückbesinnung oder auch neue Verpflichtung auf die gemeinsame religiöse Tradition und die Betonung der einen gemeinsamen Sprache.

Chronologie: Der Staat Israel

1882 - Erste Einwanderungswelle osteuropäischer Juden nach Palästina, das unter osmanischer Herrschaft steht.

1897 - In Basel setzt sich der erste Zionistenkongress für die Schaffung eines jüdischen Staates im damaligen Palästina ein. Theodor Herzl (1860-1904), der 1896 «Der Judenstaat» veröffentlicht hat, forciert dieses Vorhaben.

1917 - Aussenminister Arthur Balfour von Grossbritannien veröffentlicht die nach ihm benannte Deklaration. Darin sichert Grossbritannien die Schaffung einer jüdischen Heimstätte in Palästina zu.

1918 - Ende der türkischen Herrschaft.

1922 - Völkerbund überträgt Grossbritannien Mandat für Palästina.

1936 - Palästinensischer Widerstand gegen die jüdische Einwanderung.

1939 - Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs und der Verfolgung und der Juden in Europa gelangt eine Welle jüdischer Flüchtlinge illegal nach Palästina.

1947 - Die UN-Vollversammlung beschliesst die Teilung Palästinas und die Gründung eines jüdischen und palästinensischen Staates sowie internationale Kontrolle über Jerusalem.

1948 - Proklamation des Staates Israel. Arabische Truppen dringen in das Land ein. Abzug der Briten und erster Nahost-Krieg.

1965 - Israel und Deutschland nehmen diplomatische Beziehungen auf.

1967 - Sechs-Tage-Krieg, in dem Israel Ost-Jerusalem, das Westjordanland, den Gazastreifen, die ägyptische Sinai-Halbinsel und die syrischen Golanhöhen erobert.

1973 - Jom-Kippur-Krieg - Israel wehrt den Angriff syrischer und ägyptischer Truppen ab.

1977 - Der ägyptische Präsident Anwar el Sadat besucht Israel.

1978 - Camp David-Verhandlungen zwischen Ägypten und Israel.

1979 - Friedensabkommen zwischen Ägypten und Israel.

1982 - Erster Libanonkrieg - Israel dringt in den Libanon ein, um die PLO zu vertreiben.

1987 - Erste Intifada - Aufstand in den palästinensischen Gebieten gegen die israelische Besetzung.

1993 - Oslo-Abkommen: Nach Verhandlungen unterzeichnen Israel und die PLO erstes Abkommen, das die palästinensische Selbstverwaltung in einigen Gebieten vorsieht. Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan.

1994 - Israel und Jordanien schliessen Friedensvertrag, der den Kriegszustand seit 1948 beendet.

1995 - Ministerpräsident Jitzhak Rabin wird von einem rechtsextremen jüdischen Friedensgegner erschossen.

1996 - Erstmals Wahlen in den palästinensischen Autonomiegebieten.

2000 - Camp-David-Verhandlungen zwischen Israel und Palästinensern unter Vermittlung der USA bleiben ohne Ergebnis. Im Herbst beginnt die zweite Intifada.

2002 - Roadmap - Der vom Nahost-Quartett (USA, EU, Russland und UN) erarbeitete Zeitplan zur Beilegung des Nahostkonflikts wird vorgelegt.

2005 - Rückzug Israels aus dem Gazastreifen.

2006 - Zweiter Libanonkrieg.

2008 - 60. Jahrestag der Gründung Israels.

Quellen: Israel heute, Kipa, epd, Livenet

Datum: 08.05.2008
Autor: Bruno Graber

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