«Gebt Jesus seinem Volk zurück!»

Samuel Aweida mit seiner Frau ...
... und bei Festlichkeiten ...
... in der Gemeinde.

Der Israeli Samuel Aweida spricht Klartext: «Die Juden sollen evangelisiert werden.»

Diese Worte haben Zündstoff. Denn Evangelisation gegenüber Juden ist ein Tabu. Samuel Aweida aber sagt: «In der Bibel steht, dass man das Evangelium zuerst den Juden bringen soll. Und ich wüsste nicht, dass das nicht mehr gelten sollte!»

Samuel Aweida ist ein arabischer Israeli und Pastor einer messianischen Gemeinde in Haifa.

Wenn Sie auf die letzten zehn Jahre zurückblicken: Ist da ein Aufbruch festzustellen oder bleibt es immer gleich?
Ich finde, dass in den letzten drei Jahren in unserem Land sehr viel geschehen ist. Wir beten für Wiederbelebung und Erweckung. Ich denke nicht, dass sie schon da ist. Aber unsere Gemeinden wachsen, und Menschen kommen zu Jesus Christus. Die Israeli sind offener denn je. In der Schule, die meine Tochter besucht, wurden die verschiedenen Religionen durchgenommen. Auch das Christentum. Er wusste, dass meine Tochter gläubig ist. Er sagte zu ihr: «Wenn ich etwas nicht weiss, hilfst du mir.» Sie ist 13. Sie sagte: «Ja natürlich. Wir haben einen Jesus-Film. Man könnte den in der Klasse zeigen.» Sie haben ihn angeschaut. Die ganze Klasse. Vor ein paar Jahren wäre das nicht gegangen.

Die Israeli sind jeweils sehr überrascht, wie jüdisch das Neue Testament ist. Denn es ist das «verbotene» Buch der Christen. Aber das ändert sich jetzt. Mehr und mehr Leute haben das Neue Testament gelesen. Mehr und mehr Universitäten setzen es auch bei verschiedenen Studien ein. Weil sie sehen, dass dieses Buch Künstler und andere Personen beeinflusst hat. Sie fordern, dass man es gelesen hat. Oder die Bibelshops, die verkaufen mehr Bücher als früher. Ich würde es noch nicht die grosse Erweckung nennen, aber wir sind auf der richtigen Spur.

Durch die Unterdrückung in China sollen mehr Menschen zum christlichen Glauben gekommen sein als zuvor. Ist das in Israel durch die zweite Intifada ähnlich? Sie sprachen von den letzten drei Jahren, und die Intifada läuft nun seit über drei Jahren.
Ich denke, dies ist ein Teil davon. Bereits vor der Intifada gab es überall New-Age-Angebote. Im israelischen Fernsehen gibt es New-Age-Programme. Die Rabbis haben damit kein Problem. Aber wenn man Jesus erwähnt, gehen sie hoch. Das ist der geistliche Kampf.

Die Unsicherheit durch die Intifada, dass man nie weiss, was wo passieren könnte, ist anders als ein Krieg. Beim Krieg kann man den Bombenkeller vorbereiten, Wasser und Essen, und man ist bereit. Wenn etwas geschieht, kann man in den Bombenkeller. Keine grosse Sache. Aber Terror? Du kannst dich nicht vorbereiten, du kannst nicht bereit sein. Wie bei einem Autounfall. Es sterben übrigens mehr Israeli durch Autounfälle als durch Terroranschläge.

Dass heute Israeli den Messias finden, ist nicht einzig die Schuld der Intifada. Aber sie ist sozusagen mitschuldig.

Wie viele von Eurer Gemeinde sind Araber?
Etwa zehn. Wir sind nicht speziell auf Araber ausgerichtet, aber sie sind uns genauso willkommen wie jeder andere auch.

Viele Christen auf der ganzen Welt unterstützen die messianischen Juden. Finden Sie, dass die arabischen Christen zu kurz kommen?
Ich weiss nicht, ob die jüdischen Christen mehr Unterstützung haben als arabische. Ich denke, die Leute vermischen da etwas: Israel als Ganzes erhält eine ganze Menge Unterstützung von Christen. Nicht alle davon nehmen aber die messianische Bewegung wahr! Und nicht alle sind dafür, dass Juden evangelisiert werden!

Ich kenne solche, die kommen nach Israel, besuchen Synagogen und Rabbis, aber keine einzige messianische Gemeinde! Für manche dieser Rabbis ist Jesus ein falscher Prophet.

Sicher: Israel ist das Land, das Gott den Juden gegeben hat. Es ist sein und ihr Land. Das ist das eine. Die Frage ist nicht, was mit Israel geschieht und wo die Grenzen durchgehen. Meine Frage an Gott ist: Was will er, dass ich tue? Und was er will ist klar. Jesus gab das Kommando: Gehe und verkündige die Botschaft allen Nationen. Und Paulus sagte, dass es für die Juden als erstes ist. Und als erstes ging er in die Synagogen. Es ist also ganz klar, was Gottes Willen für uns ist.

In unserer Gemeinde gibt es viele Meinungen zu vielen politischen Dingen. Das ganze Spektrum. Aber wir sind eine Gemeinde, die in Haifa das Wort Gottes predigt. Und genau darum geht’s.

Sie sind Gemeindeleiter in Haifa. Was machen Sie hier in der Schweiz?
Ich wurde von Amzi * eingeladen, zu erzählen, was Gott auf dem Herzen für Israel hat.

Und was ist das?
Man kann zwar viel tun für Israel, zum Beispiel finanzielle Hilfe. Es wurden viele Dinge getan, Krankenhäuser gebaut, Ambulanzen und Emigranten gebracht. Gute Projekte.

Aber etwas muss auf der Agenda oben sein: Jesus zurück zu seinem Volk bringen. Gott sagt: «Ich werde den segnen, der mein Volk segnet.» Und was ist der grösste Segen, der gebracht werden kann? Jesus seinem eigenen Volk zu bringen. Du kannst verschiedene Berufungen haben, aber eine ist jederzeit die grösste: die Ausbreitung des Evangeliums, und das gilt nach Römer 1,16 „für alle, die daran glauben, und den Juden zuerst“. Daher bin ich schockiert, dass die Evangelisation von Juden nicht unterstützt wird. Paulus ging nonstop vom einen zum anderen. Und ich wüsste nicht, dass das nicht mehr gelten sollte!

* Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis. Internet: www.amzi.org

Datum: 13.08.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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