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Seit zwei Jahren engagiert sich Andrea Wegener mit einer Partnerorganisation von Campus für Christus auf der Insel Lesbos. Die jüngste Eskalation durch den Brand im Flüchtlingslager Moria kam für sie nicht unerwartet. Über ihre Arbeit unter extremsten Beedingungen hat sie ein Buch geschrieben, auf das wir aufgrund der aktuellen Lage gerne hinweisen.
Über die jüngsten Ereignisse im Flüchtlingcamp Moria berichtete Andrea Wegener letzte Woche bereits in einem pro-Artikel sowie in ihrem Blog «Andreas Notizen». Dieser Buchtipp hier stammt aus dem Sommer 2019, ist aber gerade jetzt sehr aktuell.
Immer wieder hört Andrea Wegener die Frage: Warum machst du so etwas? Was motiviert dich dazu? Könntest du nicht auch woanders etwas bewegen?
Und sie merkt, dass diese Frage in ihrem Leben bereits Geschichte hat. 1997 ging sie nach ihrer Germanistik-Zwischenprüfung für ein halbes Jahr nach Kenia und fand die Idee einer Uni-Karriere zunehmend fader. 2007 stieg sie bei Campus für Christus ein und sammelte neben ihrer «normalen» Arbeit Erfahrungen im Ausland. 2010 half sie nach dem Erdbeben in Haiti. 2014 bekam sie bei einem Katastropheneinsatz im Irak hautnah die Folgen des IS-Terrors mit. All diese Erlebnisse prägten sie und liessen ihr Herz weich werden für Menschen in Not. Gleichzeitig waren dies Ausnahmeerfahrungen, denn eigentlich hatte sie ja einen Job am Schreibtisch – als Chefassistentin, Organisatorin einer europäischen Konferenz und sechs Jahre lang als Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit. Sie realisierte: Da draussen ist eine Welt, die mit meiner Wirklichkeit in Deutschland sehr wenig zu tun hat. Dort gibt es unendliches Leid – und gleichzeitig ist Gott auch dort erfahrbar.
Nach einer Auszeit stellte Andrea Wegener die Weichen neu. Sie merkte: «Ich finde mich schnell in neuen Situationen zurecht, bin ungebunden, körperlich und emotional stabil und, in den Worten einer Kollegin, ‚abgeklärt genug, nicht mehr die Welt retten zu müssen’. Mein deutscher Pass lässt mich leichter überall hinkommen als Menschen aus den meisten anderen Ländern. Vielleicht steckt in all dem ja eine Berufung, die über einen gelegentlichen Auslandseinsatz hinausgeht?» Plötzlich wird ihr klar: «Ich möchte mein Leben da einsetzen, wo die Welt schreit.»
So machte sich Andrea Wegener Ende 2018 auf den Weg, um als Missionarin von Campus für Christus zusammen mit dem Hilfswerk GAiN im Rahmen der griechischen Hilfsorganisation Euro Relief unter Geflüchteten auf Lesbos zu arbeiten. Ihr Alltag war und ist geprägt von wunderbaren Begegnungen und der gleichzeitigen Ohnmacht, (zu) wenig bewegen zu können. Sie lächelt. Sie begegnet Menschen. Sie versorgt sie mit dem Lebensnotwendigen. Und sie weiss ganz genau: Gott liebt jeden einzelnen der vielen Geflüchteten, mit denen sie jeden Tag zu tun hat.
Die ausführliche Geschichte ihres
mehrmonatigen Einsatzes können Sie in ihrem Blog nachlesen:
Andreas Notizen oder in ihrem Buch, das bei Fontis erschienen ist. Wo die Welt schreit. Wunder und Wagnisse im Camp der
Vergessenen am Rande Europas. ISBN 978-3-03848-177-5.
CHF 24.-- / 16.-- Euro.
Andrea Wegener war am 22. Juli 2020 auch Gast in einem Livenet-Talk zusammen mit Andreas «Boppi» Boppart:
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