Sudan-Drama

Jetzt lebt Mariam in der US-Botschaft in Khartum

Der Fall der zum Tode verurteilten Christin Mariam Yahia Ibrahim Ishag hat eine neue Wende genommen. Nun lebt die 27 Jahre alte Frau in der amerikanischen Botschaft in Khartum. Das undurchsichtige Hickhack machte ihren Fall zuletzt immer unübersichtlicher.
Mariam Yahia Ibrahim Ishag auf einem ihrer Hochzeitsfotos

Der Internationale Aufschrei scheint zu wirken. Nach ihrer abermaligen Inhaftierung ist Mariam Yahia Ibrahim Ishag nun wieder frei. Derzeit lebt sie in der amerikanischen Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum.

Ihre letzten Wochen waren geprägt von einem unmenschlichen Martyrium:

  • Am 15. Mai wird die hochschwangere Mariam zum Tod verurteilt, vorher sollte sie noch 100 Peitschenhiebe einstecken. Hauptanklagepunkt: Ehebruch. Denn sie hatte einen Christen geheiratet. Ihr Vater war Muslim, verlies die Familie aber, als Mariam sechs Jahre alt war und wuchs dann christlich auf. Zur Last gelegt wurde ihr zudem, dass sie den Islam verlassen habe. Mariam betont, sie sei nie Muslimin gewesen.
  • Am 27. Mai bringt sie, an beiden Beinen angekettet, die gesunde Tochter Maya zur Welt. Nach islamischem Recht ist das Todesurteil aufgeschoben, bis das Baby entwöhnt ist. Das Sorgerecht ginge im Fall Mariam anschliessend an den Staat über. Ihr Mann erhielte kein Sorgerecht, da er Christ ist, so «Amnesty International». Ihr Mann, Daniel Wani, ist ein im Rollstuhl lebender Arzt.
  • Am 31. Mai spricht der britische Premier David Cameron von einem barbarischen Akt. Die Botschaften der USA, Kanada, Grossbritannien und der Niederlande im Sudan missbilligen das Urteil in einer gemeinsamen Erklärung.
  • Der internationale Aufschrei wächst. Unter anderem forderte EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider ihre Freilassung, als er mit einer Delegation vom 16. bis 21. Juni den Sudan und den Südsudan besucht.
  • Am 24. Juni wird Mariam plötzlich freigelassen.
  • Bereits am 25. Juni sitzt die Christin wieder hinter Gittern. Sie wird auf dem Flughafen verhaftet, als sie mit ihrer Familie in die USA ausreisen will.
  • Am 26. Juni ist Mariam wieder frei. Derzeit lebt sie in der US-Botschaft in Khartum.

Datum: 30.06.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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