Hilfe, ich verstehe die Bibel nicht!

In der Bibel zu lesen muss nicht langweilig sein.

Routine kann auch den gewohnten Bibelleser einschläfern. Man kann sich aber auch vornehmen, die Bibel nicht einfach gewohnheitsmässig zu lesen, nur damit man's gemacht hat. Sie können sich vornehmen, sich ganz neu auf Gott und sein Wort einzulassen und damit den ersten Schritt aus der Langeweile heraus machen, zu einer lustvolleren Bibellektüre!

Für Einsteiger

Stecken Sie sich zu Beginn nicht ein zu hohes Ziel. Der Hochspringer, der die Latte viel zu hoch ansetzt, wird scheitern und aufgeben.

Nehmen Sie sich zuerst eines der Evangelien vor. Sagen Sie zu Gott, dass Sie auf ihn hören wollen. Mit Papier und Stift können Sie die wichtigsten Gedanken festhalten, und wenn Sie sich etwas vornehmen aufschreiben. Lesen Sie ein Kapitel, formulieren sie in eigenen Worten das Wichtigste von dem, was Sie gelesen haben. War ein besonders eindrücklicher Satz darunter? Markieren Sie ihn doch farbig und lernen ihn auswendig.

Viele finden es hilfreich, sich mit einem Lesepartner zu treffen und auszutauschen. Es gibt Zusammenhänge, die fallen erst nach mehrmaligem Lesen auf, während andere Dinge sofort klar werden. Haben Sie Mut, unverstandene Stellen einfach einmal beiseite zu lassen! Versuchen Sie aber, einleuchtende Wahrheiten zu packen und wenn möglich praktisch umzusetzen. Mark Twain fand, die meisten Menschen hätten Schwierigkeiten mit den Bibelstellen, die sie nicht verstehen, er aber wäre viel mehr beunruhigt von den Stellen, die er nur zu gut verstehe.

Denken Sie daran, dass Gott mit Ihnen durch sein Wort reden und Sie verändern will.

Für Fortgeschrittene

Besonders reizvoll ist es, sich eine Zeitlang mit einer ausgewählten Thematik zu beschäftigen. Untersuchen Sie ein biblisches Buch nach ganz gewissen Aspekten. Zum Beispiel die biblischen Kulturen. Wie und was kochten die Frauen? Wie wurden die Häuser gebaut und eingerichtet? Welche sozialen Verhältnisse gab es damals? Oder suchen Sie ein Thema, auf das Sie sich schon lange eine Antwort erhoffen, zum Beispiel "Rettung, gerettet, retten" oder "Himmel und Hölle". Vergleichen Sie Ihre Bibellese mit unserer Zeit. Stellen Sie einen Katalog mit Ihren Entdeckungen zusammen. So werden Sie mit der Zeit einen reichen Schatz biblischen Gedankenguts sammeln, der für das Leben im Alltag sehr wertvoll ist.

Sollte man zu einer bestimmten Zeit am Tag in der Bibel lesen? Wir sind verschieden, unsere Lebens- und Arbeitsweise ist verschieden, deshalb muss jeder sich seine geeignete Zeit zur Bibellese selber suchen. Die Zeit früh am Morgen bringt für viele Vorteile mit sich. Martin Luther sagte einmal, ein Fass rieche immer nach dem, was zuerst hineinkomme. Ähnlich erleben es viele mit dem Tagesanfang. Beginnt sie ihn mit Gott, so fliesst sein Segen durch ihren ganzen Tag.

Wohin führt das Bibellesen?

Luther war der Meinung, dass es beim Bibellesen nicht nur darum gehe, sich persönlich etwas Gutes zu tun ("sich persönlich zu erbauen"), sondern noch mehr darum, das, was man den ganzen Tag lang so macht ("das Tageswerk"), mit Gott zusammen durchsteht und seinem Willen entsprechend gestaltet. Wir sollen die ganze Zeit seinen Segen erleben. Damit diese Art zu leben bei uns Einzug halten kann, brauchen wir die Bibel als Wort, das Gott an uns richten und das in unserem Leben seine volle Wirkung entfalten kann.

Das wird nicht geschehen, wenn wir es praktisch nicht zur Kenntnis nehmen. Wir treffen Entscheidungen anders, wenn wir Gottes Wort verinnerlicht haben. Die Bibel gibt Richtlinien und Werte, Antworten auf Lebensfragen und Impulse für das Gespräch mit Menschen, denen wir irgendwo begegnen. Da Gott durch sie spricht, bekommen wir eine Vorstellung davon, wie er sich unser Leben im Chaos unserer Zeit vorstellt, welchen wunderbaren Plan er für unser Leben hat, wie wir mit schwierigen Situationen fertig werden können und wo uns Gefahr droht…

Datum: 03.08.2006
Autor: Victor Winteler
Quelle: Chrischona Magazin

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