Gut

Gott allein ist gut

»Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe ?« - »Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein« (Mark. 10,17.18).

Jesus stellt es hier nicht in Abrede, dass er gut ist. Er ermahnt nur den jungen Menschen, der ihn ja im Grunde noch gar nicht kennt, das Wort »gut« nicht leichtfertig zu gebrauchen. Der junge Mann hält Jesus offenbar für einen berühmten Rabbi und gibt ihm daher das Prädikat »Gut.« Er bekommt die Antwort: Ein Rabbi mag noch so gelehrt und berühmt sein, er ist darum noch nicht gut. Gut ist nur ein göttlicher (gottgesandter) Lehrer, denn Gott allein ist gut.

Die Nähe Gottes gibt den Massstab dafür, was gut ist

Es ist nicht so, dass Gott darum gut zu nennen ist, weil er unserem Massstab von Güte entspricht, sondern wir bekommen überhaupt erst einen Massstab dafür, was gut ist, wenn wir Gott begegnen. Etwa wie die Bewohner einer Kleinstadt ihre bisherigen Massstäbe zerbrechen und ganz anders anfangen darüber zu urteilen, was gute Musik ist, wenn einmal ein grosser Meister zu ihnen kam.

Es ist nicht so, dass das Gottgewirkte von uns als gut zu beurteilen ist. Gottes Wirken schafft in uns erst das Urteil darüber, was gut ist. Was vom Schöpfer kommt, ist gut: »Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts« (Jak. 1,17). Was aus einer anderen Quelle stammt, ist ungut.

Jesus nennt sich den guten Hirten (Joh. 10,12.14), das heisst den gottentstammten, gottgesandten Führer, der seine Sache mit göttlicher Treue und Tatkraft anfasst.

Gutes tun heisst: das Gottgewiesene tun

»Maria hat das gute Teil erwählt« (Luk. 10,42). Das bedeutet nicht, dass es an und für sich besser ist, Andacht zu halten, als sich im Haushalt zu rühren. Es bedeutet vielmehr, dass es in diesem einzigartigen Augenblick das Gottgewiesene ist, Kochtöpfe und Teller zu lassen und sich still zu sammeln und zu hören.

Ein anderes Mal kann es das Gute sein, seine Andachtsübungen zu lassen und eine ganz schlichte Arbeit zu tun. Was in jeder einzelnen Lebenslage das Gute oder das Richtige ist, ist nicht mit Hilfe von Prinzipien oder Idealen zu entscheiden - es muss von oben gewiesen werden (Röm. 12,2).

Datum: 10.12.2009
Autor: Ralf Luther
Quelle: Neutestamentliches Wörterbuch

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