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Petrus´ erste Predigt gründet sich auf Joel (Joel 3,1-5; Apg 2,16-21).
Die Heuschreckenplage glich einem Feuersturm, hinterliess eine zerstörte Nation und bescherte Juda einen Propheten, der »das Wort des Herrn« verkündete (1,1). Joel überlebte den Angriff der fressgierigen Insekten, gab einige eindrückliche Erklärungen ab, rief das Volk zu kühnem Handeln auf und vermittelte ihnen neue Hoffnung. Bis auf den heutigen Tag ermutigen seine zeitlosen Worte die Gläubigen, ihr Vertrauen auf Gott zu setzen, selbst wenn das Ausmass an Zerstörung und Bosheit schier unüberwindbar scheint. Seine Botschaft ist eine Botschaft der Hoffnung, »denn der Tag des HERRN kommt, ja, er ist nahe« (2,1).
Verfasst von Joel ca. 835 bis 796 v. Chr.
Der Verfasser bezeichnet sich selbst als »Joel, den Sohn Petuels« (1,1). Der Name seines Vaters wird im AT an keiner anderen Stelle erwähnt. Auch ansonsten liefert das Buch Joel wenige Informationen bezüglich seines Hintergrunds. Überlieferungen berichten, dass er aus dem Stamm Ruben kam. Sein Sprachstil und Ton scheinen aber eher auf Jerusalem hinzudeuten.
Joel – Prophet in Juda zur Zeit des Königs Joasch (1,1 – 4,21)
Das Volk Judas – das südliche Königreich, das wegen seiner Sünde von Heuschrecken heimgesucht wurde (1,2; 2,1; 4,1-2.19-21)
Israel musste feststellen, dass es vielerlei Arten von Feinden gab. Tyrus, Sidon und Philistäa waren in Israel mehrfach militärisch eingefallen (4,2). Daran hatte man sich schon fast gewöhnt. Eine lange Trockenheit und grosse Heuschreckenschwärme stellten für Israel eine neue Herausforderung dar. Sie hatten das Land jedes grünen Blattes beraubt, schweren wirtschaftlichen Schaden angerichtet (1,7-20) und das Südreich geschwächt zurückgelassen. Diese fassbare Katastrophe lieferte Joel die Illustration für Gottes Gericht. Wie die Heuschrecken ein Gericht über die Sünde waren, wird Gott am Tag des Herrn ein Gericht senden, das dieses bei weitem übertrifft. An diesem Tag wird Gott seine Feinde richten und die Treuen segnen. Weder werden spezielle Sünden erwähnt noch wird Juda für seinen Götzendienst getadelt. Und dennoch, aufgrund von möglicher Gleichgültigkeit ruft der Prophet sie zu echter Busse auf und ermahnt sie: »Zerreisst eure Herzen und nicht eure Kleider« (2,13).
Der Tag des Herrn – Eine Zeit allgemeinen Gerichts und Zorns des Herrn; Gott offenbart an diesem Tag sein Wesen (1,15; 2,1-11; 3,4; 4,16; Jes 2,12; 13,6; Hes 13,5; Zeph 1,14; Mal 3,23-24; Apg 2,20; 1Kor 5,5; 2Kor 1,14; 2Pt 3,10)
Gott ist zugänglich – (2,12)
Gott ist langmütig – (2,13)
Gott ist barmherzig – (2,13)
Gott ist zornig – (2,12-14)
Joel beschreibt, wie Gott seinen Geist über alles Volk ausgiesst, so dass »eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Ältesten werden Träume haben, eure jungen Männer werden Gesichte sehen« (3,1). Petrus zitiert diese Joelstelle zu Pfingsten (Apg 2,16-21). Dabei handelte es sich aber bloss um einen Vorgeschmack, endgültig wird diese Prophezeiung erst im Millenium in Erfüllung gehen. Dann wird Gottes Geist über die gesamte Schöpfung ausgegossen werden.
Geist: Hebräisch ruach – 3,21 – ist mit einem Verb verwandt, das »atmen« oder »blasen« bedeutet. Es kann atmen (Hi 9,18; 19,17), Wind (1Mo8,1; 2Mo 10,13), Luft (Pred 1,14; Jes 26,18), Lebensodem (Tier oder Mensch, 1Mo 6,17; 7,15), Veranlagung oder Laune (1Mo 41,8, Hes 21,12), ein böser und beunru-higter Geist (1Sam 16,14-16) oder Geist Gottes (1Mo 1,2; Ps 51,13) bedeuten. Der Geist des Lebens ist ein Geschenk Gottes an alle Kreaturen (Hi 12,10; 33,4; Pred 12,7). Das Empfangen des Heiligen Geistes Gottes ist ein spezielles Geschenk an die Gläubigen und bringt ihnen geistliches Leben (Ps 51,12-13; 143,10), Kraft (Ri 6,34), Weisheit und Erkenntnis (Jes 11,2) und göttliche Offenbarung, die dazu dient Gottes Wort und seine Wege besser zu verstehen (3,1; Jes 61,1-2).
Die Erfahrung des Tages des Herrn: Historisch (1,1-20)
Die Illustration des Tages des Herrn: Übergang (2,1-17)
Die Beschreibung des Tages des Herrn: Eschatologisch (2,18 – 4,21)
In Indien wird das Kastensystem entwickelt, was zu einer Jahrhunderte lang dauernden Rassentrennung führte.
1. Spricht Joels Bericht von einer tatsächlichen Heuschreckenplage?
Insektenplagen, wie sie von Joel geschildert werden, sind in vielen Teilen der Erde wohl bekannt. Joel beschreibt ausführlich die verschiedenen Entwicklungsphasen und Arten von Heuschrecken (1,4). Die detaillierte Beschreibung erhöht den Lehrgehalt seines Berichts und betont die Tatsache, dass der Prophet dabei die kläglichen Überreste seiner Nation vor Augen hatte.
Joels prophetische Vision im Bezug auf den Tag des Herrn lässt die Heuschreckenplage noch in einem anderen Licht erscheinen; sie ist eine Illustration der bevorstehenden und endgültigen Verwüstung. In der Bildersprache des Propheten erscheinen die Heuschrecken »wie Rosse« (2,4) und »wie Helden« (2,7). In Tat und Wahrheit handelt es sich aber um die Ankündigung des kommenden Gerichtstages, wo echte Pferde und Menschen die Szene beherrschen und Gottes Gericht über die Welt bringen.
2. Petrus zitierte in Apg 2,16-21 die Stelle aus Joel 3,1-5. In welcher Beziehung steht seine Auslegung zur schlussendlichen Erfüllung dieser Prophezeiung?
Einige haben das Phänomen in Apg. 2 und die Zerstörung Jerusalems in 70 n. Chr. als die Erfüllung dieser Bibelstelle in Joel angesehen, während andere ihre Erfüllung ausschliesslich für den endgültigen Tag des Herrn reserviert haben. Es scheint sehr wahrscheinlich, dass die anfängliche Ausgiessung des Heiligen Geistes zu Pfingsten keine Erfüllung, sondern nur eine Vorausschau und Kostprobe der Kraft und des Wirkens des Geistes war. Die vollständige Ausgiessung des Heiligen Geistes wird sich im Anschluss an den Tag des Herrn im messianischen Reich ereignen. Das ist die eigentliche und ultimative Botschaft dieser Prophezeiung Joels.