Markierungen in der Bibel

markierung

Eine andere übliche Weise, deine Gedanken über die Bibel festzuhalten, sind Notizen am Rand oder auf leeren Seiten, die dem Text selbst vorangehen oder ihm folgen.

Manchem mag es unpassend erscheinen, seine eigenen Gedanken neben das Wort Gottes zu schreiben. Immerhin haben Bibeln mit Erklärungen wie die Scofield-Bibel oder die von Ryrie dies seit vielen Jahren getan, und Hunderttausende, ja, Millionen sind dadurch gesegnet worden. Der Unterschied ist nur, dass dies deine Studienbibel ist, die höchstwahrscheinlich nie veröffentlicht wird.

In Bezug auf eine Bibel mit Anmerkungen gibt es mindestens zwei gute Verfahrensweisen. Eine ist, eine Bibel mit breiten Rändern zu erwerben und in diese mit sauberer Schrift oder Druckbuchstaben Kapitelüberschriften, Anmerkungen und Fragen zu schreiben, und zweitens sollte man diese Bibel immer mitnehmen, wenn man eine Bibelauslegung oder eine gute biblische Predigt hört, wie man sie auch zum eigenen Studium benutzt.

Einige wieder bevorzugen es, eine völlig "unbearbeitete" Bibel für ihre tägliche Bibellese zu verwenden, damit sie täglich "frisches Manna" bekommen. Die mit Randnotizen versehene Bibel kann für alle anderen Fälle benutzt werden.

Farbmarkierungen

Auch wenn du (vermutlich!) nicht planst, deine Notizen im Vierfarbendruck zu veröffentlichen - eine teure Angelegenheit -, kannst du zu deinen eigenen Zwecken mehrere Farben verwenden.

Zum Beispiel könntest du mit blau alles über den Himmel markieren, mit rot alles was mit Erlösung, mit lila alles was mit dem kommenden Reich und mit grün alles, was mit dem ewigen Leben zu tun hat usw. Die Möglichkeiten sind zahllos.

Art der Markierungen

Überschriften in Bibeln, denen diese fehlen, können eine grosse Hilfe beim Auffinden von Abschnitten sein und auch Kreuzverweise darstellen. Parallele Wunder und Ereignisse in den vier Evangelien zum Beispiel, sind einfach zu kennzeichnen.

Kommst du an einen schwierigen Text, den du wirklich nicht verstehen kannst, könnte ein kleines Fragezeichen am Rand dich daran erinnern. Es kann Jahre dauern, bis man eine ausreichende Erklärung findet; aber allmählich, wenn du weiter liest, studierst, Predigten hörst, betest und nachdenkst, wird die Bibel sich mehr und mehr selbst auslegen. Denn der beste Bibelkommentar ist die Bibel selbst. Alles hat da mit allem zu tun, weil alles durch einen vollkommenen Geist hervorgebracht wurde.

Unterstreichungen

Einfache Unterstreichungen der Schlüsselwörter oder wiederholter Begriffe macht eine Seite für das nächste Mal überschaubarer. Manchmal enthalten zwei Bibelspalten verwandte Wörter oder Gedanken wie bei dem verlorenen Schaf, der Drachme und dem Sohn aus Lukas 15. Diese Gedanken führen direkt zu einer gemeinsamen Überschrift und vielleicht zu einer Bibelauslegung (oder Predigt, wenn du predigst) über "das Verlorensein".

Zitatensammlung

Von Predigern, die wir hören, oder aus Schriften, die wir lesen, erfahren wir oft pointierte Aussagen, die sich lohnen, vor dem Vergessen bewahrt zu bleiben. Man kann sie auf Zettel schreiben, die man in einer Schachtel aufhebt. Eine andere bekannte Weise, sie zu bewahren, ist es, sie auf die Innenseiten der Bibeldeckel zu schreiben, oder auf ein leeres Endblatt deiner Bibel.

Hier folgen einige Beispiele dessen, was auf den Innenseiten der Bibel des Autors steht:

"Dankbarkeit ist des Lebens höchste Freude" - Luther.
"Demut: Begreifen, wer wir sind und wer Gott ist."
"Ungesunde menschliche Beziehungen machen uns unfähig, Gott wirklich zu dienen."
"Gottes Wege sind nicht unsere Wege."
"Erweckung: Wenn aus dem ersten Petrusbrief der zweite Petrusbrief geworden ist."
"Heiligung: Rechtfertigung ernst nehmen."
"Die Grundsünde ist die Selbstherrlichkeit."
"Es ist wahr: Gott ist unser Vater; aber dies ist ebenso wahr: unser Vater ist Gott!" - William Kelly.

Ist der Ursprung bekannt, sollten wir dem Autor die Ehre geben (wie Luther oder Kelly). Viele der besten Aussagen sind allerdings anonym gemacht worden.

Bibelbearbeitungen

In den ursprünglichen Handschriften, aus denen unsere Bibeln übersetzt worden sind, gab es keine Satzzeichen. Alle derartigen Zeichen wurden von späteren Abschreibern und später von den Übersetzern und Herausgebern eingefügt. So besteht die Frage, ob man 2. Korinther 5,19b so lesen sollte: "… dass Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte" oder "Gott hat, in Christus, die Welt mit sich selbst versöhnt". Nach der ersten Lesart war Gott auf eine geheimnisvolle oder mysteriöse Weise in Christus, wodurch Er die Welt versöhnte. Die zweite (vorzuziehende) Lesart sagt, dass Gott durch die Person und das Werk des Herrn Jesus die Welt mit sich versöhnt hat.

Kapitel- und Verseinteilung

Wir können froh sein, dass die Kapitel- und Versnummerierungen von frühen Gelehrten dem Bibeltext hinzugefügt wurden. So ist es leicht, eine Stelle anzugeben. Trotzdem unterbrechen oder verdunkeln Kapiteleinteilungen manchmal den Fluss der Gedanken. Das gilt zum Beispiel für Mt. 9,38 ? 10,1; Mt.16,28 ? 17,1; Mt. 19,30 ? 20,1; Römer 14,23 ? 15,1; 1. Kor. 10,33 ? 11,1; 1. Kor. 12,31 ? 13,1; 2. Kor. 4,18 ? 4,1; 2. Kor. 6,18 ? 7,1.

Bedeutungsschattierungen

Viele Worte haben unterschiedliche Bedeutungsschattierungen. Das Wort "vollkommen" zum Beispiel wird in mehrfacher Hinsicht verwendet. In Matthäus 5,48 wird uns geboten, vollkommen zu sein, wie unser himmlischer Vater vollkommen ist. Hier ist gemeint, wir sollten unser Wohltun unparteiisch allen zukommen lassen, genauso wie Gott es tut. Oft wird aber auch geistliche Reife damit bezeichnet. Gewöhnlich bestimmt der Kontext die genaue Bedeutung. Wenn dieser Ausdruck auf Gläubige hier auf Erden angewendet wird, bedeutet er niemals Sündlosigkeit.

Fortsetzung: Drei wichtige Schlüssel

Datum: 18.10.2006
Autor: William Mac Donald
Quelle: Effektives Bibelstudium

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