Bibelstudium: Matthäus 21,12-17

Bibelstudium

Geschäfte im Tempel

12 Dann ging Jesus in den Tempel, jagte alle Händler und Käufer hinaus, stiess die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um und rief: 13 «Gott sagt: 'Mein Haus soll ein Ort des Gebets sein',2 ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!» 14 Da kamen auch schon Blinde und Krüppel, und er heilte sie im Tempel. 15 Als die Hohenpriester und die Gesetzeslehrer seine Wundertaten sahen und als sie hörten, wie die Kinder sogar im Tempel riefen: «Heil dem Sohn Davids!», wurden sie wütend und fragten Jesus: «Hörst du denn nicht, was die Kinder da schreien?» 16 «Ja, ich höre es», antwortete Jesus. «Habt ihr nie gelesen: 'Selbst unmündige, kleine Kinder werden dich loben!'?»3 17 Damit liess er sie stehen, verliess die Stadt und ging nach Bethanien, um dort zu übernachten.

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

21,12 Zu Beginn seines öffentlichen Dienstes hatte Jesus die Geschäftemacher aus den Tempeleinrichtungen vertrieben (Joh 2,13-16). Aber der Drang nach einem guten Verdienst hatte sich im Vorhof des Tempels schon wieder breitgemacht. Opfertiere und Vögel wurden mit riesigen Gewinnspannen verkauft. Geldwechsler tauschten fremde Währungen in das halbe Schekel, das die jüdischen Männer als Tempelsteuer zu geben hatte - natürlich gegen Wuchergebühren. Als sich nun der Dienst Jesu dem Ende zuneigte, trieb Jesus diejenigen aus dem Tempel, die an heiligen Einrichtungen und Bräuchen Geld verdienen wollten.

21,13 Indem er zwei Zitate von Jesaja und Jeremia miteinander verband, verurteilte er die Entheiligung, die Habsucht und den Luxus. Er zitierte Jesaja 56,7 und erinnerte die Menschen daran, dass Gott wollte, dass der Tempel ein "Bethaus" sei. Sie aber hatten es zu einer "Räuberhöhle" gemacht (Jer 7,11). Diese Tempelreinigung war seine erste offizielle Handlung, nachdem er nach Jerusalem gekommen war. Aber sie bekräftigte unmissverständlich seine Herrschaft über den Tempel. Der Vorfall hat für heute eine zweifache Botschaft. Wir brauchen in unserem Gemeindeleben seine reinigende Macht, um Basare, Bankette und eine ganze Reihe anderer Spielereien, die nur dem Geldverdienen dienen, auszumerzen. In unserem persönlichen Leben brauchen wir den reinigenden Dienst unseres Herrn für unseren Körper, der ein Tempel des Heiligen Geistes ist.

21,14 In der nächsten Szene sehen wir unseren Herrn, wie er die Blinden und Lahmen im Vorhof heilt. Wo immer Jesus hinging, zog er die Bedürftigen an, und er sandte sie nie weg, ohne dass er ihre Not gelindert hätte.

21,15.16 Aber wieder beobachteten ihn feindlich gesinnte Augen. Und als diese Hohenpriester und Schriftgelehrten hörten, wie die Kinder Jesus als den Sohn Davids priesen, da wurden sie wütend. Sie sagten: "Hörst du, was diese sagen?" - als wenn sie von Jesus erwarteten, dass er den Kindern verbieten würde, ihn den Messias zu nennen! Wenn Jesus nicht der Messias gewesen wäre, dann wäre das die rechte Zeit gewesen, das ein für allemal auszusprechen. Aber seine Antwort zeigt, dass die Kinder recht hatten. Er zitierte Psalm 8,2 nach der Septuaginta: "Aus dem Mund der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet!" Wenn die wahrscheinlich gebildeten Priester und Schriftgelehrten ihn nicht als den Gesalbten loben würden, dann würde der Herr von kleinen Kindern verehrt. Kinder haben oft geistliche Einsichten, die über ihr Alter hinausgehen, und ihre Worte des Glaubens und der Liebe verherrlichen den Namen Gottes auf ungewöhnliche Weise.

21,17 Er überliess es nun den religiösen Führern, über diese Wahrheit nachzudenken und kehrte nach Bethanien zurück, um dort die Nacht zu verbringen.

Datum: 07.08.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service