Bibelstudium: Matthäus 13,34-43

Bibelstudium

34 Jesus benutzte immer wieder solche Beispiele, wenn er zu den Menschen sprach. In keiner seiner Predigten fehlten sie. 35 Hier erfüllte sich das Prophetenwort: «Ich werde in Gleichnissen zu ihnen reden. Geheimnisse, die seit Weltbeginn verborgen waren, will ich ihnen enthüllen.»3

Jesus erklärt das Gleichnis vom Unkraut im Weizen

36 Dann entliess Jesus die Menschenmenge und ging ins Haus. Später baten ihn seine Jünger: «Erkläre uns doch das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.» 37 Und Jesus erklärte es ihnen: «Der Menschensohn selbst ist der Landwirt, der den guten Samen aussät. 38 Der Acker ist die Welt, der Same das Volk des Gottesreiches, das Unkraut sind die Leute, die dem Satan gehorchen. 39 Der Feind, der das Unkraut zwischen den Weizen sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt, und die Erntearbeiter sind die Engel. 40 Wie das Unkraut vom Weizen getrennt und verbrannt wird, so wird es auch beim Gericht Gottes über die Welt sein: 41 Der Menschensohn wird seine Engel senden. Sie werden aus dem Gottesreich alle Verführer und alle, die Unrecht tun, aussondern, 42 sie in den Feuerofen werfen und verbrennen. Dort wird viel vergebliches Heulen und ohnmächtiges Jammern zu hören sein. 43 Aber alle, die Gottes Willen tun, werden im Reich ihres Vaters leuchten wie die Sonne. Hört auf das, was ich euch sage!»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

13,34.35 Jesus sprach die ersten vier Gleichnisse zu der Menge. Die Verwendung dieser Lehrmethode war eine Erfüllung von Psalm 78,2, dass der Messias in Gleichnissen reden würde, und aussprechen würde, "was von Grundlegung der Welt an verborgen war". Diese Eigenschaften des Reiches in seiner Zwischenform, die bis zu dieser Zeit verborgen gewesen waren, wurden nun bekannt gemacht.

13,36 Der Rest der Ansprache unseres Herrn wurde nur vor den Jüngern gehalten - in einem Haus. Hier könnten die Jünger für den gläubigen Überrest des Volkes Israels stehen. Die neuerliche Erwähnung eines Hauses erinnert uns daran, dass Gott sein Volk, das er erkannt hat, nicht für immer verstösst (Röm 11,2).

13,37 In seiner Interpretation des Gleichnisses vom Weizen und vom Unkraut zeigt Jesus, dass er selbst der Sämann ist. Er säte direkt während seines Dienstes auf Erden, und durch seine Knechte hat er in den folgenden Zeiten weiter gesät.

13,38 Das Feld ist die Welt. Es ist wichtig zu betonen, dass das Feld die Welt ist, nicht die Gemeinde. Der gute Same sind die Söhne des Reiches. Es mag bizarr und unpassend klingen, wenn man von Menschen sagt, dass sie in den Boden gesät werden. Aber der Punkt, der hier betont wird ist, dass die Söhne des Reiches in die Welt gesät worden sind. Während der Jahre seines öffentlichen Dienstes besäte Jesus die Welt mit Jüngern, die treue Untertanen des Reiches waren. Das Unkraut sind die Söhne des Bösen. Satan hat ein Gegenbild für jede göttliche Realität geschaffen. Er sät solche in die Welt, die aussehen, sprechen und bis zu einem gewissen Grade leben wie Jünger. Aber sie sind keine echten Nachfolger des Königs.

13,39 Der Feind ist Satan, der Feind Gottes und der Feind des Volkes Gottes. "Die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters", das Ende des Zeitalters des Königreiches in seiner Zwischenform. Es wird kommen, wenn Jesus in Macht und Herrlichkeit wiederkommt, um als König zu herrschen. Der Herr bezieht sich hier nicht auf das Ende des Zeitalters der Gemeinde. Es führt nur zu Verwirrungen, wenn man hier die Gemeinde mit ins Spiel bringt.

13,40-42 Die Schnitter sind die Engel (s. Offb 14,14-20). Während der gegenwärtigen Phase des Reiches wird zwischen Weizen und Lolch nicht getrennt. Sie dürfen zusammen aufwachsen. Aber bei der Wiederkunft Christi werden die Engel alle Ärgernisse und alle, die Böses getan haben, sammeln und sie in den Feuerofen werfen, wo sie weinen und mit ihren Zähnen knirschen werden.

13,43 Die rechtmässigen Untertanen des Reiches, die während der Drangsal auf der Erde leben, werden das Reich ihres Vater erleben und die tausendjährige Herrschaft Christi geniessen dürfen. Sie werden leuchten wie die Sonne, das heisst, sie werden überaus herrlich sein.
Jesus fügt hier wieder die sprichwörtliche Ermahnung an: "Wer Ohren hat, der höre!"

Dieses Gleichnis rechtfertigt nicht, wie manche irrtümlicherweise annehmen, die Tolerierung gottloser Menschen in der christlichen Ortsgemeinde. Man bedenke dabei, dass das Feld die Welt ist, nicht die Gemeinde. Die Ortsgemeinde wird ausdrücklich aufgefordert, aus ihrer Gemeinschaft alle auszuschliessen, die sich bestimmter schwerer Formen der Sünde schuldig gemacht haben (1. Kor 5,9-13). Das Gleichnis lehrt einfach, dass das Reich der Himmel in seiner geheimnisvollen Form das Echte und die Nachahmung umfasst, das Original und die Nachbildung, und dass dieser Zustand bis an das Ende des Zeitalter bestehen bleibt. Dann werden Gottes Boten die Falschen aussortieren, die ins Gericht kommen werden. Die Echten werden dagegen die Herrschaft Christi über diese Erde in Herrlichkeit miterleben dürfen.

Datum: 09.07.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service