Bibelstudium: Matthäus 6,16-18

Bibelstudium

Verzichten, um zu gewinnen

16 "Fastet nicht wie die Heuchler! Sie setzen eine wehleidige Miene auf, damit jeder merkt, was ihnen ihr Glaube wert ist. Das ist dann auch der einzige Lohn, den sie je bekommen werden.5 17 Wenn du fastest, dann pflege dein Äusseres so, 18 dass keiner etwas von deinem Verzicht merkt ausser deinem Vater im Himmel. Dein Vater, der jedes Geheimnis kennt, wird dich belohnen."

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

6,16 Die dritte Form von religiöser Heuchelei, die Jesus hier kritisierte, ist der bewusste Versuch, als Fastender zu erscheinen. Die Heuchler verstellten ihre Gesichter, wenn sie fasteten, damit sie abgezehrt, ausgemergelt und trübselig aussahen. Doch Jesus sagt, dass es lächerlich ist zu versuchen, heilig erscheinen zu wollen.

6,17,18 Wahre Gläubige sollten im Verborgenen fasten, und nicht nach aussen hin so scheinen, als ob sie fasten würden. Das Haupt salben und das Gesicht waschen waren Mittel, um normal auszusehen. Es reicht, wenn der Vater davon weiss, sein Lohn wird besser sein als die Anerkennung durch Menschen.

Exkurs über das Fasten

Fasten heisst, dass man sich jedes Versuches enthält, den normalen Appetit zu befriedigen. Fasten kann freiwillig sein, wie in diesem Abschnitt, oder unfreiwillig (z. B. in Apg 27,33 oder 2. Kor 11,27). Im NT wird das Fasten im Zusammenhang mit Trauer (Matth 9,14,15) und Gebet (Lk 2,37; Apg 14,23) gesehen. In diesen Abschnitten begleitet das Fasten das Gebet als Zeichen der eigenen Ernsthaftigkeit, den Willen Gottes zu erkennen.

Fasten hat keinen Wert für die Errettung des Menschen, auch gibt es dem Christen keinen besonderen Status vor Gott. Ein Pharisäer rühmte sich einst, dass er zweimal die Woche fastete, dennoch erlangte er damit nicht die Rechtfertigung, die er suchte (Lk 18,12.14). Aber wenn ein Christ im Verborgenen als geistliche Übung fastet, dann sieht Gott das und belohnt es. Fasten wird im NT zwar nicht befohlen, doch werden wir durch das Versprechen der Belohnung dazu ermutigt. Fasten kann im Gebetsleben helfen, indem es Lustlosigkeit und Schläfrigkeit nimmt. Es ist in Krisenzeiten sehr wertvoll, wenn man den Willen Gottes zu erfahren sucht. Und es ist von Wert, um sich in der Selbstdisziplin zu üben. Fasten ist eine Angelegenheit zwischen einem einzelnen Gläubigen und Gott und sollte nur aus dem Wunsch heraus durchgeführt werden, Gott zu gefallen. Es verliert seinen Wert, wenn es von aussen auferlegt wird oder aus einem falschen Motiv heraus "vorgezeigt" wird.

Datum: 30.03.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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