Bibelstudium: Markus 15,6-15

Bibelstudium

Die Juden erzwingen das Todesurteil

6 Nun war es üblich, dass Pilatus jedes Jahr zum Passahfest einen Gefangenen begnadigte, den das Volk selbst auswählen durfte. 7 Bei politischen Unruhen war kürzlich jemand ermordet worden. Zusammen mit den Anführern dieses Aufstandes hatte man einen Mann, der Barabbas hiess, gefangengenommen. 8 Vor dem Palast des Pilatus forderte jetzt eine grosse Menschenmenge die Freilassung eines Gefangenen. 9 «Was meint ihr? Soll ich euch den 'König der Juden' freigeben?» fragte Pilatus. 10 Denn er wusste genau, dass die Hohenpriester das Verfahren gegen Jesus nur aus Neid angezettelt hatten. 11 Aber die Hohenpriester hetzten das Volk auf, die Freilassung des Barabbas zu verlangen. 12 Pilatus fragte zurück: «Und was soll mit dem Mann geschehen, den man euern König nennt?» 13 Da brüllten sie alle: «Ans Kreuz mit ihm!» 14 «Warum denn? Was hat er getan?» fragte Pilatus. Doch ununterbrochen schrie die Menge: «Ans Kreuz mit ihm!» 15 Weil Pilatus sich fürchtete, gegen diese aufgebrachte Volksmenge zu entscheiden, gab er Barabbas frei. Jesus aber liess er auspeitschen und zur Kreuzigung abführen.

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

15,6-8 Es war für den römischen Statthalter üblich, zu diesem Fest einen jüdischen Gefangenen freizugeben - eine Art politische Beruhigungspille für das unzufriedene Volk. Einer dieser Gefangenen, der freigegeben werden konnte, war Barrabas, ein Aufrührer und Mörder. Als Pilatus dem Volk anbot, Jesus freizugeben, um die neidischen Hohenpriester zu ärgern, wurde das Volk aufgewiegelt, um Barrabas zu bitten. Gerade die Männer, die eben noch Jesus wegen Verrates gegen den Kaiser angeklagt hatten, erbaten nun die Freilassung eines Mannes, der sich dieses Verbrechens wirklich schuldig gemacht hatte! Die Haltung der Hohenpriester war irrational und haarsträubend - aber so ist die Sünde nun einmal; hier war sie Neid und Eifersucht.

15,9-14 Pilatus fragte nun, was er mit dem tun solle, den sie den "König der Juden" nannten. Die Menge schrie brutal: "Kreuzige ihn!" Pilatus fragte nach einem Grund, aber es gab keinen. Eine Massenhysterie war ausgebrochen. Sie konnten nur noch schreien: "Kreuzige ihn!"

15,15 So tat der rückgratlose Pilatus, was sie verlangten - "er gab ihnen den Barabbas los", liess Jesus geisseln und überlieferte ihn den Soldaten, damit sie ihn kreuzigten. Und doch haben wir hier ein Gleichnis unserer Erlösung vor uns - der Schuldlose wird dem Tode überliefert, damit der Schuldige ohne Strafe bleiben kann.

Datum: 26.11.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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